Guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!

Oktober
Nach dem iPhone-Event im September hielt der Oktober bereits die nächste Produktpräsentation bereit. Am 16. Oktober verschickte Apple die Einladungen für das Event mit dem Namen "We've got a little more to show you." Dabei sollte es sich um das Event handeln, auf dem das Produkt vorgestellt wurde, welches es eigentlich gar nicht geben durfte - das iPad mini. Unvergessen sind die Worte von Steve Jobs, solche Geräte seien "dead on arrival". Doch frei nach dem Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" stellte Apple tatsächlich in der Woche darauf ein iPad mit 7,9" Displaydiagonale (allerdings ohne Retina-Display), sowie die vierte Generation des iPad vor und übertrug die Präsentation nach langer Zeit auch mal wieder live ins Internet.
Meine vorab aus dem Media Markt System geleakten Preise entsprachen im Endeffekt leider nicht ganz der Wahrheit und waren anscheinend lediglich auf Vermutungen basierende Platzhalter. Sowohl das iPad mini als auch das iPad 4 gingen bereits am folgenden Freitag in die Vorbestellphase. Die erste Charge des iPad mini war, ähnlich wie das iPhone 5, bereits nach kurzer Zeit vergriffen.
Doch nicht nur neue iPads wurden vorgestellt, Apple holte zum großen Rundumschlag aus und aktualisierte auch beinahe noch die komplette Mac-Familie. So stellte man unter anderem einen extrem dünnen, neuen iMac inkl. der neuen Festplattenoption "FusionDrive" vor. Hinzu gesellten sich ein neuer Mac mini und das erwartete 13" MacBook Pro mit Retina Display.
Unter iOS 6 sorgten derweil die Probleme mit der neuen Karten-App weiter für Schlagzeilen. Unter anderem wurden nun auch Retail-Mitarbeiter dafür eingesetzt, die Kartendaten zu verbessern. Auf der positiven Seite ließen sich allerdings auch erste Verbesserungen bereits blicken. Die internen Konsequenzen aus dem Karten-Desaster wurden jedoch Ende des Monats deutlich. Per Pressemitteilung informierte Apple, dass iOS-Chef Scott Forstall das Unternehmen im kommenden Jahr verlassen werde. Die Lücke, die Scott Forstall hinterlässt, wird künftig zusätzlich der OS X Chef Craig Federighi, gemeinsam mit Apples Chef-Designer Jony Ive übernehmen. Der Chef für Internetdienste, Eddy Cue, übernimmt zudem die Verantwortung für die Sorgenkinder Maps und Siri. Gemeinsam mit Scott Forstall muss auch der erst zu Jahresbeginn verpflichtete John Browett nach internen Unstimmigkeiten seinen Hut nehmen.
Im AppStore passte Apple seine Preisraster in denen die Entwickler ihre Apps platzieren können an die aktuellen Umrechnungskurse an, womit man sich eine Menge Unmut unter den Käufern zuzog. Nüchtern betrachtet sind die Anpassungen jedoch absolut vertretbar.
Wie angekündigt schaltete Apple pünktlich zu Beginn des neuen Monats sein ungeliebtes, mit iTunes 10 eingeführtes soziales Musiknetzwerk Ping ab. Ein Ersatz ist offenbar (aktuell) nicht vorgesehen. Kurz vor Monatsende verkündete Apple zudem, dass die für Oktober geplante Veröffentlichung von iTunes 11 um einen Monat verschoben werden muss.
Zum ersten Mal jährte sich der Todestag von Steve Jobs am 05. Oktober. Ein Umstand, den man in Cupertino mit einer Meldung von Tim Cook auf der Apple-Startseite würdigte.
Juli
Die WWDC liegt gerade einen Monat zurück, da richten sich die Apple-Augen schon wieder nach vorne. Eine iCloud-Beta mit den bereits zuvor gesichteten neuen Apps gab zumindest den Entwicklern schon einmal einen kleinen Ausblick auf die Erweiterungen des Apple Online-Dienstes.
Für den Mac erschien das seit Anfang des Jahres in der Beta-Phase befindliche OS X Mountain Lion zum Preis von € 15,99. Erneut wurde der Vertrieb ausschließlich über den Mac AppStore vorgenommen. Damit einher ging auch die Veröffentlichung von Safari 6.0, welches nun nicht mehr für Windows zur Verfügung steht, sowie weiterer kleinerer Updates.
Unterdessen verdichteten sich weiter die Hinweise auf eine weitere iPad-Generation mit moderaten Neuerungen, sowie ein kleineres iPad mit 7"-Display im Herbst des Jahres. Zudem tauchten auch erstmals Gerüchte auf, wonach der iPod nano zu einem größeren, länglichen Design mit Home-Button zurückkehren werde und auch die Chancen auf ein 13" MacBook Pro mit Retina-Display im Herbst standen bereits gut. Für das neue iPhone konkretisierten sich die Hinweise in Richtung nano-SIM.
Wie aus dem letzten Jahr gewohnt, gibt es auch in 2012 wieder einen kleinen Rückblick auf die hinter uns liegenden 12 Apple-Monate zwischen den Feiertagen. Somit verbleibt die Zeit auch ohne spannende Meldungen nicht ganz Apple-frei. Auch das Jahr 2012 hielt also mal wieder einige
spannende, aber auch überraschende Momente in Sachen Apple parat. In vier Folgen werfe ich einen Blick zurück auf das, was die Apple-Welt im Jahr 2012 bewegt hat. Nach dem Rückblick auf den Zeitraum Januar bis März gibt es heute die wichtigsten News aus den Monaten April bis Juni.
April
Nach der Vorstellung des iPad 3 richteten sich ab April schon wieder alle Augen auf das kommende iPhone und das damit einhergehende iOS 6. Spekuliert wurde dabei in erster Linie darüber, ob Apple nach der Herbstvorstellung im Jahr 2011 dieses Mal wieder zum Sommer zurückkehren oder den Herbsttermin beibehalten würde. Als Hauptneuerung wurde bereits zu diesem Zeitpunkt über ein 4"-Display im kommenden iPhone spekuliert, welches lediglich in der Höhe, nicht aber in der Breite wachsen sollte. Und auch das iPad mini wurde immer wieder als mögliche Neuvorstellung für das Jahr 2012 genannt.
Auf dem Mac sorgte erstmals ein sich schnell und weit verbreitender Trojaner namens Flashback für Aufsehen, der schließlich auch Apple auf den Plan rief und die Veröffentlichung einer Sicherheitssoftware aus Cupertino nach sich zog.
Ebenfalls für den Mac wurden nun auch Retina-Displays ins Spiel gebracht, die eine ebenso gestochen scharfe Auflösung bieten sollen, wie schon beim iPhone und seit diesem Jahr auch beim iPad.
Viel Zeit ließ sich Apple indes mit den Einladungen für die diesjährige WWDC. Erst Ende April wurden die Einladungen für die Entwickler-Konferenz vom 11. bis 15. Juni in San Francisco verschickt. Diese Verzögerung wirkte sich allerdings alles andere als negativ auf die Nachfrage aus, so dass nach nur zwei Stunden bereits alle Tickets ausverkauft waren. Als Themenschwerpunkte wurden OS X Mountain Lion und iOS 6 angekündigt, wodurch mehr oder weniger auch bestätigt wurde, dass das iPhone 5 erneut im Herbst vorgestellt werden sollte.
Ein kleines, aber durchaus interessantes Gerücht bereichert kurz vor Jahresende noch einmal die Apple-News. Schon das eine oder andere Mal gehandelt, taucht nun, befeuert durch einen Bericht aus fernöstlichen Zuliefererkreisen (via 9to5Mac), wieder eine angeblich geplante "Smartwatch" aus dem Hause Apple auf. Ähnliche Konzepte und Ideen in diese Richtung wurden bereits in Anfängen mit Armbändern für den alten, quadratischen iPod nano umgesetzt. Angeblich soll sich Apple nun aber mit Intel zusammengetan haben, um an ein "echten" Smartwatch zu arbeiten. Hierüber sollen sich dann wohl per Bluetooth-Verbindung die iOS-Geräte auf der einen Seite fernsteuern lassen, auf der anderen Seite sollen auch Meldungen wie eingehende Anrufe, aktueller Musiktitel, neue E-Mails und
Textnachrichten usw. angezeigt werden. Für die Kommunikation könnte dann auch perfekt Siri genutzt werden. Knight Rider lässt grüßen. Bereits heute kommunizieren Apps auf den iOS-Geräte mit verschiedenem Zubehör, so z.B. mit den bekannten Nike-Gadgets wie dem Fuelband.
Eine interessante Überlegung wir ich meine. Angeblich soll ein solches Gadget 2013 auf den Markt kommen. Wenn dieses dann ungefähr in die Richtung geht, die der schwedische Designer Anders Kjellberg Mitte des Jahres unter dem Namen iWatch präsentiert hat, kann eigentlich nur noch wenig schief gehen.
Wie jedes Jahr hat die Analyse-Firma Forsee (via 9to5Mac) auch in 2012 wieder die Kundenzufriedenheit in der Weihnachts-Shopping-Zeit analysiert und nun die dabei entstandenen Zahlen veröffentlicht. Dabei werden Jahr für Jahr die Top 500 Internet-Shops unter die Lupe genommen, wozu auch der Apple Online Store gehört. In diesem Jahr wurde dort der schlechteste Wert der vergangenen vier Jahre erzielt. So verlor Apple laut Forsee bei der Umfrage unter 24.000 Kunden drei Punkte und liegt nun bei 80 von ingesamt 100 möglichen Punkten. Damit fällt man zudem auch aus den Top 5 der Rangliste heraus. Ganz so dramatisch, wie manch anderer Beobachter sehe ich dies aber nicht. Letzten Endes muss auch immer bedacht werden, dass Apple speziell zur Weihnachtszeit immer eine ganze Reihe an Neukunden dazu gewinnt, die sich im Apple-Universum erst einmal zurecht finden müssen. Als Gründe führt Forsee beim Apple Online Store an, dass dieser seine "usefulness, convenience and variety of online features available to
site visitors" verbessern müsse. Unter anderem können hier die schlechte Verfügbarkeit von iPhone 5 und iPad mini einen negativen Einfluss gehabt haben. Andererseits hat Apple seinen Online Store in diesem Jahr auch mehrmals überarbeitet und umgestaltet, was nicht immer zu einem positiven Ergebnis führen muss. Mir persönlich kam der Store vor der Überarbeitung beispielsweise durchaus übersichtlicher vor.
Neben Apple mussten übrigens auch andere große Unternehmen Einbußen hinnehmen. So fielen beispielsweise auch die amerikanische Handelskette J.C. Penny (minus 5 Punkte) und der Apple-Konkurrent Dell (minus 3 Punkte) in der Kunden-Gunst. Die Referenz bei der Umfrage stellt übrigens nach wie vor Amazon dar, wo man sich mit 88 von 100 Punkten nach wie vor auf dem Platz an der Sonne behaupten kann.