Jahresrückblick 2012: Juli - September

Juli
Die WWDC liegt gerade einen Monat zurück, da richten sich die Apple-Augen schon wieder nach vorne. Eine iCloud-Beta mit den bereits zuvor gesichteten neuen Apps gab zumindest den Entwicklern schon einmal einen kleinen Ausblick auf die Erweiterungen des Apple Online-Dienstes.
Für den Mac erschien das seit Anfang des Jahres in der Beta-Phase befindliche OS X Mountain Lion zum Preis von € 15,99. Erneut wurde der Vertrieb ausschließlich über den Mac AppStore vorgenommen. Damit einher ging auch die Veröffentlichung von Safari 6.0, welches nun nicht mehr für Windows zur Verfügung steht, sowie weiterer kleinerer Updates.
Unterdessen verdichteten sich weiter die Hinweise auf eine weitere iPad-Generation mit moderaten Neuerungen, sowie ein kleineres iPad mit 7"-Display im Herbst des Jahres. Zudem tauchten auch erstmals Gerüchte auf, wonach der iPod nano zu einem größeren, länglichen Design mit Home-Button zurückkehren werde und auch die Chancen auf ein 13" MacBook Pro mit Retina-Display im Herbst standen bereits gut. Für das neue iPhone konkretisierten sich die Hinweise in Richtung nano-SIM.
August
Lange Zeit galt die Aussage von Steve Jobs, ein Tablet mit einem kleineren Display als dem des iPad (9,7") wäre "dead on arrival", also eine Totgeburt, als Hauptargument gegen ein kleineres iPad. Aus den offengelegten Unterlagen in einem der zahlreichen Patentstreitigkeiten, in die Apple dieses Jahr verwickelt war, ging nun aber erstmals hervor, dass Jobs einem solchen Gerät keinesfalls so abgeneigt war, wie lange gedacht. Weiteres Wasser auf die Mühlen derjenigen, die ein "iPad mini" für den Herbst erwarteten. Auch die ersten Hinweise auf zwei separate Events für iPhone und kleineres iPad tröpfelten langsam durch.
Aus der vierten Beta von iOS 6 wurde deutlich, dass Apple sich mit der neuen Version nicht nur von Google Maps, sondern auch von YouTube als mitgelieferter Standard-App trennen würde. Als Gurnd wurden auslaufende Verträge genannt. Google kündigte indes an, eine eigene YouTube-App später im Jahr in den AppStore zu bringen. Unterdessen ließ sich mit der neuesten Beta der iOS-Simulator dahingehend modifizieren, dass er ein längliches 4"-Display darstellte. Ein weiteres Indiz für eine solche Veränderung beim kommenden iPhone. Dagegen sollte es nun doch kein NFC in der neuesten Generation geben.
Zum ersten Mal wurde Apple im August 2012 zum wertvollsten Unternehmen aller Zeiten gekürt. Mit einem Gesamtwert von 623,5 Milliarden Dollar überholte man in der Rangliste den ewigen Rivalen Microsoft, der im Jahr 1999 für kurze Zeit einen Wert von knapp 620 Milliarden Dollar hatte.
Nach der Veröffentlichung von OS X Mountain Lion im vergangenen Monat legte Apple im August das erste Update auf Version 10.8.1 nach. Enthalten waren erwartungsgemäß Korrekturen für die gröbsten Kinderkrankheiten des neuen Systems.
September
Der September stand ganz im Zeichen der Vorstellung der fünften iPhone-Generation. Anfang des Monats verschickte Apple die Einladungen für das bereits erwartete iPhone-Event am 12. September. Durch das Motiv der Einladung wurde auch der Name schon weitgehend verraten. Das Gerät sollte auf den Namen "iPhone 5" hören.
Und genau so kam es dann auch. Doch nicht nur das. Die meisten der im Vorfeld gehandelten Gerüchte sollten sich bestätigen, vom 4"-Display, über den neuen Lightning-Anschluss und A6-Chip bis hin zur nano-SIM Karte. Das Gerät wurde zudem leichter und dünner und war erstmals in der Lage, auch in internationalen (aber nicht allen) LTE-Netzen zu funken. Nicht für das 4"-Display optimierte Apps würden in einem Letterbox-Modus mit Balken an den kurzen Seiten des Geräts laufen. Der Vorbestellstart am 14. September schlug mal wieder sämtliche Rekorde. Anfängliche Befürchtungen um ein vermeintliches Scuff-Gate sind inzwischen schon wieder weitestgehend verschwunden.
Neben dem iPhone 5 kündigte Apple auf dem Event auch die Verfügbarkeit von iOS 6 an und zeigte einen ersten Ausblick auf das später im Jahr kommende iTunes 11. Darin nicht mehr enthalten würde das soziale Musiknetzwerk Ping sein, welches zum 30. September eingestellt wurde. Zudem stellte man auch die neuen EarPods, einen neuen, ebenfalls mit 4"-Display ausgestatteten iPod touch und einen neuen, länglichen iPod nano vor und veröffentlichte iTunes 10.7.
iOS 6 erschien kurz vor dem offiziellen Verkaufsstart des iPhone 5 und brachte die bereits bekannten Neuerungen wie die neue Karten-App, Verbesserungen bei Siri, Facebook, Gemeinsame Fotostreams, Passbook und Facetime im Mobilfunknetz mit. Gleichzeitig erschienen auch OS X 10.8.2 mit zahlreichen Verbesserungen und ebenfalls der Facebook-Integration, sowie zahlreiche weitere Updates. Die später veröffentlichte Apple TV Software 5.1 behob einige Fehler und brachte zudem die eine oder andere Funktion mit.
Für das größte Aufsehen sorgte jedoch die massive Kritik an der neuen Karten-App. Hier waren unter anderem Kartendaten falsch, Ansichten übelst verzerrt oder Abschnitte gar nicht vorhanden. All dies führte letzten Endes dazu, dass Tim Cook einen offenen Brief verfasste, in dem er sich bei allen Kunden entschuldigte und bis zur Behebung der Probleme auf Alternativ-Apps verwies. Dabei wurden auch erstmals Stimmen laut, die Apple ein "Scott Forstall Problem" bescheinigten.
Erstmals tauchten auch ein Bericht auf, in dem es um angebliche Meinungsverschiedenheiten bei Apple geht.
Gegenstand soll dabei der sogenannte Skeuomorphismus bei verschiedenen
Software-Produkten. Als Skeuomorphismus werden eher veraltete
Designelemente verstanden, die in der modernen Technik Anwendung finden.
Ein perfektes Beispiel hierfür sind die aktuellen Versionen der
Kalender-App und des Game Centers. Meinungsverschiedenheiten, die zusammen mit dem oben beschriebenen "Scott Forstall Problem" später im Jahr noch für einige Furore sorgen sollten.
Im US-AppStore erschien die offizielle YouTube-App von Google. Andernorts, so auch in Deutschland, musste man sich noch bis Ende des Monats gedulden.
In Köln und Sindelfingen eröffnete Apple indes im September die beiden einzigen deutschen Apple Stores in diesem Jahr.
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