Jahresrückblick 2014: Juli - September
Wie aus den letzten Jahren gewohnt, gibt es auch in 2014 wieder einen kleinen Rückblick auf die hinter uns liegenden 12 Apple-Monate zwischen den Feiertagen. Somit verbleibt die Zeit auch ohne spannende Meldungen nicht ganz Apple-frei. Auch das Jahr 2014 hielt also mal wieder einige spannende, aber auch überraschende Momente in Sachen Apple parat. In vier Folgen werfe ich einen Blick zurück auf das, was die Apple-Welt im Jahr 2014 bewegt hat. Nach dem Rückblick auf die Zeiträume Januar bis März und April bis Juni gibt es heute die wichtigsten News aus den Monaten Juli bis September.
Juli
Die WWDC liegt gerade einen Monat zurück, da richten sich die Apple-Augen schon wieder nach vorne. Für den Herbst werden die neuen Generationen von iPhone und iPad erwartet und passend dazu sollte das 5,5"-Modell des iPhone angeblich auf den Namen "iPhone Air" hören. Fazit: Der Formfaktor stimmte, der Name nicht. Dafür stellten sich jedoch die ersten hochauflösenden Bilder der Außenschale des Geräts als authentisch heraus. Weitere Gerüchte beschäftigten sich mit dem Akku, Display und der verbauten Kamera. Zudem verdichteten sich die Gerüchte, wonach Apple doch kein Saphirglas für die Displayoberfläche verwenden wird. Zudem verdichteten sich weiter die Gerüchte um einen Bezahldienst von Apple, der per NFC mit dem iPhone 6 an den Start gehen sollte.
Gleich zu Beginn des Monats nahm Apple zudem einen neuen iPod touch mit 16 GB Speicher ins Programm auf. Der Preis für dieses Modell wurde auf € 199,- festgesetzt. Gleichzeitig senkte man für die anderen Speichervarianten teils drastisch. So erhielt man das 32 GB Modell fortan für € 249,- statt vorher € 319,- und das 64 GB Modell für € 299,- statt vorher € 419,-.
Auf der Beta-Webseite von iCloud.com deutete sich an, dass Apple sich künftig komplett von Google Maps verabschieden wird. Als letzte Bastion wurde der Konkurrenzdienst noch für die Ortung von Apple-Geräten auf der Webseite genutzt. Auch hier soll künftig jedoch Apples eigene Kartenlösung zum Einsatz kommen. Der sich andeutende Wechsel wurde später im Jahr dann endgültig vollzogen.
Mitte des Monats sorgten Apple und IBM mit einer gemeinsamen Pressemitteilung für Aufsehen. Die beiden Unternehmen werden künftig im Rahmen dieser Kooperation unter dem Titel IBM MobileFirst für iOS verstärkt im Geschäftskundenbereich zusammenarbeiten. Hierzu wird man gemeinsam mit IBM über 100 (!) native Apps für die iOS-Plattform entwickeln, die auf den bereits bestehenden Daten- und Analyse-Tools des einstigen Rivalen aufsetzen. Die ersten Apps aus dieser Initiative folgten im Herbst des Jahres.
Auf der WWDC angekündigt, startete Apple Ende des Monats die öffentliche Beta-Phase von OS X Yosemite. Damit konnten sich erstmals in der Unternehmensgeschichte auch Nicht-Entwickler am Testen des neuen Betriebssystem beteiligen.
Ende des Monats brachte Apple dann endlich mal wieder neue Hardware auf den Markt. Das neue/aktualisierte MacBook Pro brachte allerdings aufgrund fehlender neuer Chips von Intel nur marginale Updates der internen Spezifikationen mit.
In Sachen Software veröffentlichte Apple im Juli eine komplett runderneuerte und an das mit iOS 7 eingeführte Designkonzept angelehnte Version seiner iTunes U App und unterstrich damit die eigenen Amibitonen um Bildungsbereich. Die neue Version 11.3 von iTunes brachte zudem erstmals iTunes Extras für HD-Filme auf den Mac.
August
Mit dem Nähererrücken des Herbstes rücken auch die neuen Generationen von iPhone und iPad näher. Ein Foto einer Rückseitenschale
des nächsten iPad zeigte schon Anfang August korrekt, wie die neue
Generation aussehen würde. Zudem deutete sich bereits jetzt ein weniger spiegelndes Display an. Das 13" iPad Pro sollte hingegen erst in 2015 kommen.
In Sachen iPhone ging es langsam auf die Zielgerade zur neuen Generation zu. Neue Fotos sollten passend dazu das Gerät in seiner Packung, sowie diverse Bauteile des Geräts zeigen. Unter anderem kristallisierte sich dabei bereits die leicht hervorstehende Kameralinse heraus. Der neue TrueTone-Blitz wurde korrekt mit einer runden Bauform verhergesagt. Erstmals deutete sich zudem an, dass Apple die damals noch als iWatch gehandelte Smartwatch gemeinsam mit dem iPhone 6 vorstellen könnte. Ein weiteres Highlight sollte zudem der bereits öfter gehandelte Bezahldienst im iPhone 6 werden. Hierzu habe Apple bereits entsprechende Verträge mit American Express, Visa und Mastercard abgeschlossen. Apple selbst bestätigte das zugehörige Event Ende des Monats dann schließlich (wie bereits vorab vermutet) für den 09. September.
Als kleines Update erschienen im August iTunes in Version 11.3.1, aktualisierte Versionen der iWork-Apps und Safari in Version 6.1.6 und 7.0.6.
September
Der September begann mit einem Nacktbild-Skandal diverser mehr oder weniger bekannter Prominenter. Die Bilder sollten dabei vor allem aus iCloud abgegriffen worden sein. Dabei ist offenbar ein Brute-Force-Angriff über "Find my iPhone" durchgeführt worden. Apple reagierte darauf, indem man künftig angegriffene Accounts nach einer
bestimmten Anzahl von fehlgeschlagenen Versuchen automatisch deaktiviert. Zeitgleich betonte man (wohl auch vor dem Hintergrund des anstehenden Start des eigenen Bezahldienst), dass es sich nicht um eine Sicherheitslücke gehandelt habe, man aber dennoch aktuell die eigenen Systeme überprüfe. Schließlich kündigte man eine ausgedehnte Sicherheitsoffensive für Nutzer-Accounts an, die dann auch schnell zunächst mit E-Mails bei unbekannten Zugriffen umgesetzt wurde. Mitte des Monats wurden dann auch noch die Zweistufige Bestätigung auf iCloud.com und App-spezifische Passwörter aktiviert.
Die neuen iPhones sollten am 09. September vorgestellt
werden. Zu Beginn des Monats kamen dann plötzlich Gerüchte auf, wonach U2 einen Auftritt auf dem Event haben würde. Was zunächst dementiert wurde, stellte sich schließlich doch als wahr heraus. Generell stand der Monat natürlich ganz im Zeichen der Vorstellung
der neuen iPhone-Generationen und von iOS 8. Kurz vor dem Event tauchten dann diverse Bilder auf, die einen ziemlich genauen Hinweis auf das gaben, was Apple auf dem Event zeigen sollten.
Auf dem Event wurden dann zunächst noch einmal die neuen Funktionen von iOS 8 präsentiert. Als Termin für die Verfügbarkeit des Updates nannte Apple wie zu erwarten den 17. September.
Anschließend waren die neuen iPhones an der Reihe. Dabei erblickten tatsächlich zwei neue Modelle mit jeweils größeren Displays das Licht der Welt. Dabei haben sich so ziemlich alle im Vorfeld gehandelten Gerüchte bewahrheitet. Die beiden Geräte kamen in den Größen 4,7" und 5,5" und hören auf die Namen iPhone 6 und iPhone 6 Plus. Die Gehäuse der beiden Geräte waren deutlich abgerundeter als die letzten Generationen. Zudem hat Apple ein neues Display verbaut, welches nun auf den Namen "Retina HD" hört. Die Auflösungen betragen 1920 x 1080 Pixel (401 ppi) beim iPhone 6 Plus und 1334 x 750 Pixel (326 ppi) beim iPhone 6. Die Geräte selbst sind wie erwartet noch einmal dünner geworden: 6,9 mm beim iPhone 6 und 7,1 mm beim iPhone 6 Plus. Der neue A8-Chip ist 25% schneller als der A7 und damit 50 mal so schnell wie das ursprüngliche iPhone. Zudem ist er deutlich energieeffizienter als alle seine Vorgänger. Hierdurch bekommt man trotz der größeren Displays mindestens die Akkulaufzeit des iPhone 5s. Ebenfalls mit an Bord waren der verbesserte M8 Co-Prozessor zur Bewegungsaufzeichnung, der nun auch ein Barometer und einen Höhenmesser enthält und die Unterstützung von LTE mit 150 Mbit/s Geschwindigkeit und VoLTE, sowie WLAN im Standard 802.11ac. Auf der Rückeite fand man eine neue, verbesserte 8 Megapixel iSight-Kamera mit rundem True Tone Blitz und Bildstabilisierung. Das iPhone 6 arbeitet fortan mit einer digitalen Bildstabilisierung, das iPhone 6 Plus mit einer optischen. Beide Geräte kommen in denselben drei Farben wie auch schon das iPhone 5s. Mit den beiden neuen iPhones setzte Apple einen neuen Vorbestellrekord bei seinen bisherigen Geräten.
Neben den neuen iPhones stellte Apple, ebenfalls wie erwartet, auch einen eigenen mobilen Bezahldienst unter dem Namen "Apple Pay" vor. Als Grund für den Vorstoß auf diesem Gebiet nannte Tim Cook vor allem Sicherheitsprobleme und -bedenken. Apple Pay funktioniert mit jedem iPhone 6 und iPhone 6 Plus mit ihren NFC-Chips. Innerhalb der Geräte kommt zudem ein sogenanntes Secure Element zum Einsatz. Es werden keine Informationen zu Kreditkarten auf dem Gerät gespeichert, sondern stattdessen eine Token-Technologie genutzt. Apple Pay wird in Passbook integriert und neue Kreditkarten können einfach per Foto hinzugefügt werden. Anschließend erfolgt eine Autorisierung der ausstellenden Bank. Natürlich können aber auch die bereits bei Apple hinterlegten Kreditkarten genutzt werden. Die Bestätigung der Transaktion erfolgt einfach durch eine Berührung des Touch ID Sensors. Apple Pay sollte zunächst im Oktober nur in den USA mit den drei großen Kreditkarten-Anbietern American Express, Mastercard und Visa, sowie einigen großen Banken starten. Man will versuchen, so schnell wie möglich auch andere Länder zu bedienen.
Der eigentliche Star des Abends war aber die Apple Watch. Erstmals seit dem Tod von Steve Joby hat Apple auf dem Event ein "One more thing" präsentiert - die Apple Watch. Das Gerät wird in diversen Varianten auf den Markt kommen. Hierzu gibt es auch sechs unterschiedliche Armbänder aus Leder, Kunststoff, Metall und Stahl, die jederzeit ausgetauscht werden können, sowie diverse digitale "Ziffernblätter". Es wird drei Kollektionen der Apple Watch geben. Die reguläre Version kommt in einer Stahlvariante, die Sportversion in Kunststoff und die "Apple Watch Edition" in 18-karätigem Gold. Zudem gibt es die iWatch in zwei unterschiedlichen Größen. Und wie erwartet gibt es auch die bereits gehandelten Sensoren zur Erfassung von Gesundheits- und Fitnessdaten auf der Rückseite des Geräts. Selbstverständlich arbeitet die Apple Watch mit dem iPhone zusammen, um genauer zu sein, benötigt sie dieses sogar. Damit ist die Apple Watch also kein eigenständiges Gerät. Die Apple Watch arbeitet mit dem iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPhone 5s, iPhone 5c und iPhone 5 zusammen. Das User Interface ist von iOS inspieriert. Als spezielles Bedienelement wird unter anderem die Krone ("Digital Crown") der Uhr verwendet. Hiermit lässt sich scrollen oder mit einem Druck darauf auch auf den Homescreen zurückkehren. Zudem verfügt die Apple Watch wohl über haptisches Feedback. Apps werden in einer Art Wolke auf dem Display angezeigt. Als weitere Eingabemöglichkeit verfügt die Apple Watch zudem über Siri. Selbstverständlich wird es für die Apple Watch auch Unterstützung für Drittanbieter-Apps geben. Push Notifications können beispielsweise auf der Apple Watch angezeigt werden. Zudem können Entwickler mit dem neuen WatchKit-Framework interaktive Benachrichtigungen erstellen. Selbstverständlich lassen sich hiermit aber auch vollwertige Apps für die Apple Watch entwickeln. Die Preise für die Apple Watch beginnen bei $ 349,- und der Verkaufsstart erfolgt wie erwartet Anfang 2015. Dann wird auch Apples neuer Bezahldienst "Apple Pay" mit der Apple Watch funktionieren.
Mit dem iPhone-Event endete zudem bei Apple eine Ära. Der iPod classic, Apples letzter iPod mit Clickwheel wurde heimlich, still und leise zu Grabe getragen. Unterdessen drückte Apple bei dem im vergangenen
Jahr eingeführten iPhone 5c drastisch drastisch auf den Preis. Kostete das Gerät ohne
Vertrag im Apple Store bislang € 549,- wurde dieser Preis nun um satte €
150,- auf ab sofort gültige € 399,- gesenkt. Auch die Gerüchte um einen Auftritt von U2 haben sich bewahrheitet. Anschließend stellten die Band und Apple das neue Album von U2 als kostenloses Geschenk für alle Apple-Kunden in den iTunes Store und sorgten damit für den "biggest album launch ever". Allerdings sorgte der automatische Download nicht bei allen Nutzern für Begeisterung, so dass man kurz darauf ein Tool zur Entfernung des Albums anbot. Und natürlich ließ auch der erste "Skandal" nicht lange auf sich warten. So sollte vor allem das iPhone 6 Plus dank seiner großen, länglichen Bauform dazu neigen, sich in den Hosentaschen seiner Nutzer zu verbiegen. Ich kommentiere das mal nicht weiter...
In Sachen Updates hielt Apple für die Mac-User OS X Mavericks in Version 10.9.5 bereit. Gemeinsam mit der Veröffentlichung von iOS 8 erhielten zudem diverse Apple-Apps ein Anpassungs-Update und iTunes sprang auf Version 11.4. Und auch das
Mitte des Monats veröffentlichte iOS 8 erhielt die ersten Updates. Vor allem iOS 8.0.1 sorgte dabei für allerhand Unmut, da es sowohl die Mobilfunkverbindung, als auch Touch ID killte. Apple korrigierte das Problem einen Tag später mit iOS 8.0.2. Allerdings hielten sich auch nach diesen beiden Updates hartnäckig Probleme mit Bluetooth-Verbindungen zu diversen Gadgets und gelöschten iCloud-Dokumenten. Insgesamt also ein durchaus verpatzter Start von iOS 8.
Untersessen kommen auch die Einschläge zu den für den Oktober erwarteten neuen iPads immer näher. Aktuelle Gerüchte sahen das neue iPad Air im Oktober, das iPad mini jedoch erst in 2015. Ein Trugschluss wie sich herausstellen sollte.
Last but not least eröffnete Apple in Hannover nach längerer Wartezeit mal wieder einen seiner Retail Stores.
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