Jahresrückblick 2014: April - Juni
Wie aus den letzten Jahren gewohnt, gibt es auch in 2014 wieder einen kleinen Rückblick auf die hinter uns liegenden 12 Apple-Monate zwischen den Feiertagen. Somit verbleibt die Zeit auch ohne spannende Meldungen nicht ganz Apple-frei. Auch das Jahr 2014 hielt also mal wieder einige spannende, aber auch überraschende Momente in Sachen Apple parat. In vier Folgen werfe ich einen Blick zurück auf das, was die Apple-Welt im Jahr 2014 bewegt hat. Nach dem Rückblick auf den Zeitraum Januar bis März gibt es heute die wichtigsten News aus den Monaten April bis Juni.
April
Die Entwicklerkonferenz WWDC hat sich in den vergangenen Jahren zum vielleicht wichtigsten Apple-Event des Jahres herauskristallisiert. Entsprechend begehrt waren die Eintrittskarten für die traditionell Anfang Juni in San Francisco abgehaltene Veranstaltung in den vergangenen Jahren. Die 2014er Ausgabe kündigte Apple dann Anfang April mit einer Neuerung an. Erstmals sollten die Karten nicht nach dem "First come, first serve"-Prinzip vergeben, sondern verlost werden. Interessierte Entwickler konnten sich hierfür auf einer Sonderseite registrieren.
Auch das iPhone blieb natürlich im April ein Thema. So verdichteten sich die Anzeichen darauf, dass Apple die neuen Geräte in unterschiedlichen Displaygrößen zu verschiedenen Terminen auf den Markt bringen könnte. Dies sollte sich später im Jahr nicht bewahrheiten, wenngleich es teils große Unterschiede bei der Verfügbarkeit der unterschiedlichen Modellvarianten geben sollte. Erstmals deutete sich zudem ein neues Button-Design an, bei dem vor allem der Stand-By-Schalter von seiner gewohnten Position auf der Gehäuseoberkante an die rechte Seite wandern würde, wo er bei einer größeren Bauform leichter zu erreichen ist. Spy-Pics aus den fernöstlichen Produktionsstätten gewährten zudem erstmals einen genaueren Blick auf das, was Apple später als iPhone 6 vorstellen sollte.
Für iOS 8 kam erstmals eine systemweite Integration von Shazam ins Spiel. Wie sich später herausstellen sollte, war dies korrekt. Die Anbindung der Musikerkennungs-App erfolgte über den Sprachassistenten Siri, der seit iOS 8 auch Fragen nach im Hintergrung laufender Musik beantworten kann.
Zunächst für unwahrscheinlich gehalten, deutete sich bereits im April eine Neuerung für das Display des iPad Air 2 an. Gesichtete Frontpanels ließen bereits Anfang des Jahres hierauf schließen. Auch dies sollte sich bei der Präsentation des Geräts im Oktober als wahr herausstellen.
Ein weiteres Puzzlestück auf dem Weg zur Apple-Smartwatch wurde im April durch den von Apple beantragten Schutz seines Markennamens für die Klasse 14 der internationalen Kategorisierung von
Handelsgütern entdeckt. Diese Kategorie steht für "Jewelry" (Schmuck) und beinhaltet dabei unter anderem auch Uhren.
Schließlich hat Apple im April auch noch iOS 7.1.1 veröffentlicht, welches verschiedene Probleme von iOS 7.1 aus dem März beheben sollte.
Mai
Der Mai begann vor allem in Deutschland mit einer positiven Nachricht. So markierte der 01. Mai den Startschuss für die Verfügbarkeit von TV-Serien und Filmen im Rahmen von "iTunes in der Cloud". War es über diese Teilfunktion von iCloud bis dahin in Deutschland lediglich möglich, in der Vergangenheit im iTunes Store erworbene Musik, Apps und Bücher jederzeit erneut kostenlos aus dem Store zu laden, funktionierte dies nun auch mit den bislang vermissten Filme und TV-Serien.
Über die vergangenen Jahre hinweg wurde immer wieder ein NFC-Chip in den neuen iPhone-Generationen erwartet. 2015 bildete da keine Ausnahme. Mit dem Unterschied, dass sich die Gerüchte dieses Mal bewahrheiten sollten. Grund sollte der erwartete Bezahldienst von Apple, später unter dem Namen Apple Pay vorgestellt, sein, was sich bereits im Mai andeutete. Unterdessen kristallisierte sich bereits jetzt der 19. September als wahrscheinlicher Verkaufsstart für die neuen iPhones heraus.
Ein Gerücht aus dem Mai, welches sich später nicht bestätigen sollte, war eine Split-Screen Funktion für das iPad unter iOS 8. Wenngleich hiervon bislang nichts zu sehen war, steht diese jedoch weiterhin in den Gerüchtebüchern - vor allem im Hinblick auf das gemunkelte "iPad Pro" mit 13"-Display.
Mac-Besitzer freuten sich im Mai über die Updates auf OS X Mavericks 10.9.3 und iTunes 11.2. Hiermit kehrte unter anderem die von vielen vermisste Möglichkeit der Synchronisation von Kontakten und Kalendereinträgen zwischen einem Mac und einem iOS-Gerät per USB-Verbindung zurück. Was allerdings bei verschiedenen Usern zum Verschwinden des Benutzerordners auf dem Mac führte. Apple korrigierte dies kurzfristig mit einem weiteren iTunes-Update.
Kurz vor der WWDC kamen Gerüchte auf, wonach Apple an einer eigenen SmartHome-Lösung arbeiten würde. Wie sich später herausstellte, war dies zumindest teilweise korrekt. Über HomeKit bietet man seit iOS 8 eine Schnittstelle für Entwickler an, um ihre Heimautomatisierungslösungen auf das iPhone und iPad zu bringen. Die Auswirkungen sind bis heute jedoch minimal.
Der Mai schloss mit einer wahren Blockbuster-Meldung. Per Pressemitteilung gab Apple bekannt, dass man das vor allem für seine
stylischen Kopfhörer bekannte Unternehmen Beats Electronics für 3
Milliarden US$ übernommen habe. Dies ist damit die größte Übernahme der
Firmengeschichte und stellt auch deutlich den 400 Millionen US$ schweren
Deal zur Übernahme von NeXT im Jahr 1996 in den Schatten. Apples
vorrangiges Interesse sollte dabei vor allem den beiden Firmengründern
(und neuen Apple-Mitarbeitern) Jimmy Iovine und Dr. Dre und deren
exzellenten Kontakten in die Musikindustrie gelten. Neben dem Kopfhörer-Geschäft betreibt das Unternehmen auch noch einen
Musikstreamingdienst unter dem Namen Beats Music, welcher auf dem Markt
mit Angeboten wie Spotify und Pandora konkurriert. Auch hieran zeigte
Apple starkes Interesse. Die zugehörige App gehört inzwischen (wenn auch nur in den USA) zu Apples Portfolio und soll künftig auch international ausgerollt werden.
Juni
Der Juni stand erwartungsgemäß ganz im Zeichen der WWDC und damit einhergehend auch der neuen Versionen von OS X und iOS. Was, wie auch in den letzten Jahren, fehlte, war die aus den vorhergangenen Jahren gewohnte Vorstellung der neuen iPhone-Generation, die jedoch später im Jahr nachgeholt wurde.
Die WWDC-Keynote begann mit der Vorstellung der nächsten Version von
OS X unter dem Namen "Yosemite". Dabei haben sich die Gerüchte bewahrheitet, wonach Apple
nach iOS im vergangenen Jahr, dieses Jahr seinem Mac-Betriebssystem
einen komplett neuen Anstrich verpassen würde. Das
Notification Center wurde in Anlehnung an iOS komplett überarbeitet und
bekommt verschiedene neue Inhalte, wie z.B. Termine und Widgets.
Spotlight wird vollkommen neu und erscheint als großes Suchfenster in
der Mitte des Bildschirms. Der ebenfalls überarbeitete
Kalender erhält eine neue, zweigeteilte Tagesansicht mit allen
Informationen zu den Terminen. Auch Mail erhält ein großes Update. Neu
ist dabei "Mail Drop", mit dem große Anhänge (bis zu 5 GB) automatisch
auf das neue iCloud Drive geladen und vom Empfänger von dort heruntergeladen
werden können. Safari kommt ebenfalls mit neuer Version in Yosemite, die
diverse Verbesserungen unter der Haube enthält. Eine deutliche Verbesserung im Zusammenspiel zwischen iOS und OS X
versprach die Zusammenführung von AirDrop zwischen den beiden Systemen.
Mit Handoff werden die beiden Systeme zudem noch weiter verknüpft. Auf einem
System angefangene Arbeiten können sofort auf dem anderen System
fortgesetzt werden, z.B. das Schreiben eine E-Mail. Befindet sich ein
nicht mit dem Internet verbundener Mac in der Nähe eines iPhone, erkennt
der Mac dieses und nutzt es künftig automatisch als Hotspot. Der Mac wird zudem zur
Kommunikationszentrale über ein verbundenes iPhone. Somit können SMS und
Telefonie des iPhone künftig vom Mac aus durchgeführt werden.
Das zweite große Thema der WWDC war iOS 8. Dieses kommt mit einem neuem Notification Center, welches interaktive Notifications mitbringt. Hiermit ist zum Beispiel ein direktes Antworten auf SMS möglich, ohne die aktuelle App zu verlassen. Dies funktioniert auch auf dem Lockscreen und auch für Drittanbieter-Apps, wie z.B. Facebook. Safari und Mail erhalten neue Funktionen auf iPhone und iPad. Der Doppelklick auf den Homebutton zeigt nun neben den zuletzt geöffneten Apps auch die zuletzt kontaktierten Personen an. Das im Rahmen der Ankündigung von OS X vorgestellte iCloud Drive kommt natürlich auch zu iOS und wird in verschiedene Apps integriert. Endlich wurde in iOS 8 auch die Tastatur überarbeitet. Apple nennt die neue Funktion Quicktype. Dabei werden Wortvorschläge kontextsensitiv über der Tastatur angezeigt. Die Tastatur lernt dabei wie man mit wem in welcher App kommuniziert und passt die Wortvorschläge entsprechend an. Erstmals sind zudem auch Tastaturen von Drittanbietern erlaubt. Über Handoff und Continuity wird auch unter iOS das Apple-Ökosystem aus Macs und iOS-Geräten weiter zusammengeführt.
Eine große Überraschung auf der WWDC war sicherlich die Vorstellung einer neuen objektorientierten Programmiersprache namens "Swift". Diese soll über kurz oder lang das etwas in die Jahre gekommene Objective-C ablösen, welches aktuell noch für die Entwicklung von Apps für OS X und iOS verwendet wird.
Langsam deutete sich Mitte des Monats eine Wendung in den Gerüchten um die Verwendung von Saphirglas beim iPhone 6 an. Während es zunächst hieß, Apple könnte locker genügend Material produzieren, um damit beide neuen Gerätevarianten auszustatten, kamen erstmals Gerüchte auf, wonach nur das iPhone 6 Plus ein Saphirglas-Display erhalten soll. Auch dies sollte sich später wie bekannt jedoch nicht bewahrheiten. Allerdings deutete sich korrekterweise an, dass beide Modelle nun doch zeitgleich auf den Markt kommen sollen und dass der optische Bildstabilisator ein exklusives Feature für das iPhone 6 Plus werden würde.
Auch in Sachen iPad-Gerüchte ging es weiter. So sorgte ein Mockup für Aufsehen, welches diverse Detail-Änderungen für das erst im vergangenen Jahr überarbeitete iPad Air aufwies. Unter anderem waren dabei ein neues Design für die Lautstärkeregler, der Wegfall des Stumm-Schalters und ein neuer Grill für den Lautsprecher an der Gehäuseunterseite zu sehen. Genau so, wie es Apple im Oktober präsentieren sollte.
Kritik fing sich Apple Ende des Junis mit der Ankündigung ein, dass man im kommenden Jahr die Entwicklung der beiden beliebten Foto-Anwendungen iPhoto und Aperture einstellen und fortan voll und ganz auf die neue, an iCloud und iOS angebundene Fotos-App setzen werde. Diese ist bislang lediglich für "Anfang 2015" angekündigt.
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