Vor einigen Wochen kamen zarte Gerüchte auf, dass Apple nicht nur eine neue kombinierte "Find My"-App auf der WWDC präsentieren würde, sondern möglicherweise auch ein Tracking-Zubehör nach dem Vorbild der Tile-Tracker (€ 19,99 bei Amazon). Dieses sollte mit dem iCloud-Account des Besitzers verbunden sein und in Kombination zur Nähe eines iPhone funktionieren. Wie beim Tile würde eine Mitteilung auf dem Display erscheinen, sollte sich der Gegenstand, an dem der Tag befestigt ist zu weit vom verbundenen iPhone entfernen. Während die App tatsächlich in iOS 13 und macOS Catalina stecken wird, fehlte auf der gestrigen Keynote jedoch von dem Gadget jede Spur.
Nun haben die beiden Entwickler Steve Moser und Guilherme Rambo jedoch im Quellcode von iOS 13 Hinweise darauf gefunden, dass Apple tatsächlich mit einem solchen Gadget experimentiert oder gar geliebäugelt hat. Intern hört das gute Stück auf die Bezeichnung "Tag1,1" und wird offenbar auf ähnliche Art und Weise mit dem iPhone gekoppelt wie auch ein HomePod oder die AirPods. Es existiert sogar eine Grafik des Tracker-Tags.

Unklar ist jedoch, ob Apple auch weiterhin plant, ein solches Zubehör auf den Markt zu bringen oder ob es sich einfach nur um Überbleibsel aus der internen Testphase handelt. Sollte Apple ein solches Produkt tatsächlich planen, könnte es im Herbst gemeinsam mit den neuen iPhones und der Veröffentlichung der finalen Version von iOS 13 vorgestellt werden.
Im Vorfeld der WWDC flogen einigermaßen die Fetzen zwischen verschiedenen Entwicklern und Apple bezüglich des Vorgehens gegen Apps, die dieselbe Funktionalität anbieten, wie Screentime in iOS 12. Apple begründete das Entfernen diverser Apps damit, dass diese unrechtmäßig Mobile Device Management (MDM) Technologien verwenden würden, um die Funktionalität anzubieten. Hieraus würden sich laut Apple Datenschutzprobleme ergeben, denen man Einhalt gebieten müsse. Die Entwickler wiederum beschwerten sich, dass Apple keine APIs für die Funktionalität anbieten würde und zudem in Sachen Kommunikation zu wünschen übrig ließ.
Offenbar ist die Kritik (oder vielleicht einfach auch nur die öffentliche Wahrnehmung) in Cupertino angekommen, denn nun macht man eine Rolle rückwärts. Bei der traditionellen Überarbeitung der AppStore Richtlinien hat Apple nun eine neue Passage eingefügt, nach der die Nutzung der MDM-Technologien für Screentime-Funktionalitäten nun doch wieder erlaubt ist, solange die Entwickler festgelegte Datenschutzrichtlinien einhalten. So heißt es in der neuen Richtlinie 5.5:
You must make a clear declaration of what user data will be collected and how it will be used on an app screen prior to any user action to purchase or otherwise use the service. MDM apps must not violate local laws. Apps offering MDM services may not sell, use, or disclose to third parties any data for any purpose, and must commit to this in their privacy policy. Apps that do not comply with this guideline will be removed from the App Store and you may be removed from the Apple Developer Program.
Apple musste sich zu dem Thema zuletzt jede Menge Kritik gefallen lassen, da man hinter dem Vorgehen auch eine Behinderung des Wettbewerbs im AppStore zugunsten der eigenen Produkte sehen konnte. Unter ancderem hatte der "Vater des iPod" Tony Fadell sein ehemaliges Unternehmen Apple aufgefordert, Entwicklern APIs zur Verfügung zu stellen, um ihnen die Entwicklung ihrer Apps wieder zu ermöglichen. Das jetzt erfolgte Vorgehen stellt hierzu nun eine andere Möglichkeit dar.
Wie immer konnte Apple natürlich nicht auf jede Kleinigkeit in seinen neuen Betriebssystemen in der Keynote am gestrigen Abend eingehen. Stattdessen konzentrierte man sich auf die herausstechenden Neuerungen, was nicht heißt, dass die kleineren Veränderungen unter der Haube minder interessant sein müssen. Und so sind seit der Präsentation bereits verschiedene Details ans Tageslicht gekommen, die ich in diesem kleinen Artikel kurz zusammenfassen möchte. Weitere dieser kleinen Fundstücke werden zudem auch noch in den kommenden Wochen und Monaten bis zur finalen Veröffentlichung durchsickern. Hier aber zunächst mal die aktuellen Erkenntnisse.
Selbstverständlich hat Apple inzwischen auch seine Webseiten aktualisiert und dabei nicht nur die Neuankündigungen prominent auf der Startseite platziert. Wer sich genauer über die im Herbst erscheinenden Updates informieren möchte, findet inzwischen verschiedene Detailseiten zu iOS 13, iPadOS 13, macOS 10.15 Catalina, watchOS 6 und tvOS 13.
Wer sich noch einmal die komplette Keynote von gestern Abend anschauen möchte, kann dies inzwischen auf Apples Event-Webseite tun. Für die kompakte Zusammenfassung aller Inhalte, gibt es inzwischen auch ein Video mit allen Neuvorstellungen in neun Minuten:
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Und auch die während der Keynote gezeigten Videos wurden inzwischen von Apple veröffentlicht und können ab sofort auf YouTube bewundert werden:
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Der Apple Park ist ohne Zweifel ein beeindruckendes Bauwerk und vereint jede Menge State-of-the-Art Technologien der modernen Architektur. Die Kollegen der New York Times haben sich die Struktur des Hauptgebäudes einmal etwas genauer angesehen und dabei auch interessante Gegenmaßnahmen gegen Erdbeben entdeckt, die in Kalifornien durchaus mal vorkommen können. So ist das Gebäude eines der wenigen in den USA, die einen Basis-Einsturzschutz bei Erdbeben besitzen. Diese besteht aus 692 riesigen Edelstahl-Puffern, die sich zwei Stockwerke unter der Erde befinden. Diese Puffer können sich bei einem Erdbeben bis zu 1,20 Meter in jede Richtung bewegen, um die Erschütterungen abzudämpfen.

Ausgewählt wurde diese an japanische Erdbeben-Konzepte angelehnte Konstruktion seinerzeit noch von Steve Jobs und Jony Ive. Letzterer soll daraufhin auch sein Eigenheim in San Francisco nach einem ähnlichen Konzept erdbebensicher zu machen. Etwas beunruhigend ist indes, dass Apple offenbar eines von nur wenigen Unternehmen im Silicon Valley Maßnahmen gegen die Gefahr von Erdbeben ergreift. Viele der anderen Unternehmen bewohnen noch Gebäude, die in den 1970er und 1980er Jahren gebaut wurden und nicht den aktuellen Standards entsprechen.
Auf einer kleinen Festveranstaltung hat Apple vergangene Nacht nach der Keynote auch noch die diesjährigen Gewinner der Apple Design Award gekürt. Hiermit zeichnet Apple Jahr für Jahr auf der WWDC Apps und Entwickler aus, die herausragende Arbeit im AppStore abgeliefert haben. Hatte man die Awards in der Vergangenheit in verschiedenen Kategorien vergeben, geschah dies in diesem Jahr über alle Plattformen hinweg zusammengefasst. Die Gewinner erhielten neben der Auszeichnung einen iMac Pro, ein 15" MacBook Pro, ein 12,9" iPad Pro inkl. Apple Pencil, ein iPhone XS, ein Apple TV 4K, eine Apple Watch Series 4 und Apples AirPods.
Hier sind die 9 Gewinner der diesjährigen Apple Design Awards:
Ein Video der Zeremonie wird Apple in Kürze auf der Apple Design Awards Webseite veröffentlichen.
Die Analysten von Canalys haben ihren Ausblick auf den Smartphone-Markt für das Jahr 2019 veröffentlicht und sehen dabei auch weiterhin einen rückläufigen Trend. So soll der Markt im Verglkeich zu 2018 um 3% zurückgehen. Als Hauptgrund gibt Canalys den weiterhin andauernden Handelsstreit zwischen den USA und China an, unter dem aller Voraussicht nach vor allem der chinesische Hersteller Huawei zu leiden haben wird. Dort hat man bereits seine Bestellungen für Bauteile zurückgefahren und das ursprünglich angestrebte Ziel, Samsung zu überholen revidiert.
Allerdings wird nicht nur Huawei die Auswirkungen des Streits spüren. So erwarten die Analysten, dass es dabei nur Verlierer aber kaum Gewinner geben wird. Auch die meisten anderen Hersteller, die Produkte in China fertigen lassen, werden mehr oder weniger betroffen sein. Auch die Position ausländischer Smartphone-Hersteller in China dürfte weiter problematisch sein. Ein (kleiner) Gewinner könnte Samsung sein, da man dort in der Lage ist, viele der Komponenten für seine Pordukte selbst zu produzieren.
Interessant dürfte die Entwicklung vor allem mit Blick auf den breiten Start von 5G-Mobilfunknetzen im kommenden Jahr werden. Diese Entwicklung sollte dem Markt ein wenig neuen Schwung verleihen. Inwieweit Huawei, die als Vorreiter bei 5G-Technologie gelten, davon ebenfalls wird profitieren können, hängt vor allem davon ab, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und China weiter entwickeln.
Ursprünglich war geplant, dass LG ab diesem Jahr mit in die OLED-Produktion für das iPhone einsteigt. Wie es aussieht, ist es dabei aber zuletzt zu technischen Problemen gekommen, die dazu geführt haben, dass die Produktion aktuell gestoppt wurde. Laut dem Korea Herald sollen an der betroffenen koreanischen Produktionsstätte zwei Fertigungslinien für die Herstellung von OLED-Displays für das 2019er iPhone in Betrieb sein, die nun jedoch vorerst stillstehen. Eines der Probleme soll mit der Beschichtung zusammenhängen, die auf die OLED-Panele aufgetragen wird, um zu verhindern, dass Luft und Wasser in die Leuchtdioden eindringen und diese beschädigen können.
Dem Bericht zufolge soll dies allerdings kein größeres Problem sein, da LG eine weitere Produktionsstätte in Betrieb genommen hat, bei der nach wie vor alles rund läuft. Bislang soll es keine größeren Bedenken geben, dass das aufgetretene Problem einen Einfluss auf die 2019er iPhones haben wird. Zudem steht Apple mit Samsung Display ein weiterer starker Partner zur Seite, von dem man zuletzt allerdings aus Apples Sicht ein wenig zu abhängig für eines der wichtigsten Bauteile des iPhone war. Auch aus diesem Grunde hat man eine größere Summe Geld in LG investiert, um künftig eine bessere Aufteilung der Zulieferer zu erzielen.