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WWDC-Splitter: Videos, Webseiten, Funktionen und mehr

Wie immer konnte Apple natürlich nicht auf jede Kleinigkeit in seinen neuen Betriebssystemen in der Keynote am gestrigen Abend eingehen. Stattdessen konzentrierte man sich auf die herausstechenden Neuerungen, was nicht heißt, dass die kleineren Veränderungen unter der Haube minder interessant sein müssen. Und so sind seit der Präsentation bereits verschiedene Details ans Tageslicht gekommen, die ich in diesem kleinen Artikel kurz zusammenfassen möchte. Weitere dieser kleinen Fundstücke werden zudem auch noch in den kommenden Wochen und Monaten bis zur finalen Veröffentlichung durchsickern. Hier aber zunächst mal die aktuellen Erkenntnisse.

Selbstverständlich hat Apple inzwischen auch seine Webseiten aktualisiert und dabei nicht nur die Neuankündigungen prominent auf der Startseite platziert. Wer sich genauer über die im Herbst erscheinenden Updates informieren möchte, findet inzwischen verschiedene Detailseiten zu iOS 13, iPadOS 13, macOS 10.15 Catalina, watchOS 6 und tvOS 13.

Wer sich noch einmal die komplette Keynote von gestern Abend anschauen möchte, kann dies inzwischen auf Apples Event-Webseite tun. Für die kompakte Zusammenfassung aller Inhalte, gibt es inzwischen auch ein Video mit allen Neuvorstellungen in neun Minuten:



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Und auch die während der Keynote gezeigten Videos wurden inzwischen von Apple veröffentlicht und können ab sofort auf YouTube bewundert werden:



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Gemessen am allgemeinen Interesse, waren natürlich die Präsentationen von iOS 13 und dem neuen iPadOS 13 die großen Highlights des gestrigen Abends. Die Abspaltung von iPadOS hatte ich bereits kurz vor der Keynote angedeutet und kam dann auch tatsächlich. Dabei behält die spezielle iPad-Version von iOS die Versionsnummer seines Bruders bei, kommt aber mit jeder Menge für das iPad spezifischen Funktionen daher. Für das Apple-Tablet dürfte dies der wohl größte Schritt in die Zukunft seit seiner Vorstellung sein. iOS 13 hingegen kümmert sich in diesem Jahr erneut vor allem um Performance-Verbesserungen, wie ein schnelleres Face ID oder auch schnellere App-Starts und kleinere AppStore-Downloads. Zumindest das schnellere Face ID kann ich aus der ersten Beta bereits bestätigen.

Funktional sticht dabei sicherlich der Dark Mode hervor, der in der ersten Beta allerdings noch sehr spärlich zu finden ist. Ebenfalls fehlt aktuell noch ein entsprechender Schalter zur Aktivierung im Kontrollzentrum. Derzeit führt der Weg also zwangsweise in die Geräteeinstellungen. Dort kann man aber immerhin auch einen Schalter aktivieren, der den Dark Mode zu einer bestimmten Uhrzeit automatisch aktiviert. Die Kollegen von 9to5Mac und MacRumors haben eine ausführliche Galerie von Screenshots veröffentlicht, in der sich der neue Modus schon einmal im aktuellen Stadium präsentiert.

Die Standard-Tastatur bekommt in iOS 13 auch eine Wischfunktion namens QuickPath spendiert, die erstaunlich gut funktioniert und das einhändige "Tippen" spürbar erleichtert. Zum Start unterstützt QuickPath neben Englisch, Chinesisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch auch die deutsche Sprache.

Auf der Emoji-Tastatur findet man künftig neben den Standardbildchen auch sogenannte Animoji- bzw. Memoji-Sticker, die man von dort mit einer beliebigen Messenger-App an seine Freunde schicken kann. In diesem Zusammenhang stattet Apple die Memojis auch mit einer ganzen Reiher neuer Personalisierungsmöglichkeiten aus, die unter anmderem Sonnenbrillen, Lippenstift, Piercinge, Ohrringe oder Mützen umfassen. Memoji-Sticker werden von allen iOS-Geräten mit mindestens einem A9-Chip unterstützt. In Sachen Animoji ergänzt Apple die Palette mit iOS 13 um einen Oktopus, eine Kuh und eine Maus. Falls sich jemand für die neuen Hintergrundbilder aus iOS 13 interessiert, können diese bei den Kollegen von 9to5Mac heruntergeladen werden.

Auch verschiedene vorinstallierte Apps erhalten gemeinsam mit iOS 13 wieder eine kleine Aktualisierung, wobei die für die Erinnerungen-App spürbar am größten ausfällt. Hier hat Apple die komplette Benutzeroberfläche überarbeietet und jede Menge Intelligenz in Form von Maschinenlernen verbaut. Die Neuerungen in Apples Karten-App beziehen sich in erster Linie auf detaillierteres Kartenmaterial, in dessen Genuss jedoch in diesem Jahr nur die USA kommen werden. Im kommenden Jahr werden weitere Länder folgen. Ob Deutschland mit dabei ist, steht aber noch nicht fest. Die präsentierten Screenshots schüren jedoch eine gewisse Vorfreude. Auch ein neuer Realitätsmodus, ähnliche Google Streetview ist in der neuen Kartenversion enthalten.

Neuerungen gibt es erneut auch in der Kamera- und der Fotos-App. Neben einer neu gestalteten Benutzeroberfläche und einer Weiterentwicklung des Portrait Lighting werden auch die Bearbeitungsoptionen weiter ausgebaut. Zudem können künftig auch Videos deutlich tiefgreifender bearbeitet und dabei beispielsweise gedreht oder mit Filtern versehen werden. In der Fotos-App findet man künftig eine neue Browsing-Funktion, mit der sich die besten Bilder auf einen Blick zusammenfassen lassen sollen.

Wie erwartet hat Apple die beiden bislang separaten Apps "Find My Friends" und "Find my iPhones" in eine kombinierte "Find My"-App zusammengeführt. Dabei bleiben die Kernfunktionen natürlich erhalten. Neu ist indes, dass Apple-Geräte nun auch gefunden werden können, wenn diese offline sind. Ist dies der Fall versenden sie dennoch periodisch ein verschlüsseltes Bluetooth-Beacon, welches von anderen Apple-Geräten aufgefangen werden kann. Hierdurch entsteht ein sicheres Netzwerk unter in der Nähe befindlichen Apple-Geräten, über das das jeweils gesuchte Gerät dann aufgespürt werden kann.

Ein echter Coup ist Apple indes mit der Vorstellung von "Login with Apple" gelungen. Hiermit positioniert man sich ganz deutlich gegen die Konkurrenzangebote "Sign in with Facebook" und "Sign in with Google" und setzt dabei natürlich voll und ganz auf das Thema Datenschutz. Basis des neuen Dienstes ist die Apple ID, die jedoch auf Wunsch dem Diensteanbieter gegenüber nicht veröffentlicht wird. Stattdessen können eindeutige anonymisierte E-Mail Adressen genutzt werden, die sich bei Bedarf auch wieder schnell und unkompliziert löschen lassen. Zur Verfügung stehen wird die Option ab Herbst in macOS, iOS, iPadOS und im Web. Für Entwickler stellt Apple APIs bereit, mit denen sich "Sign in with Apple" in die Apps einbauen lässt. Zur schnellen Authentifizerung kommen dann auch Face ID und Touch ID zum Einsatz.

"Sign In with Apple" wird ab dem Herbst aber nicht nur eine weitere Option zu den bereits bestehenden Angeboten von Facebook und Google sein. Den aktualisierten AppStore-Richtlinien zufolge wird der Dienst verpflichtend für alle Apps sein, die Drittanbieter-Anmeldungen anbieten. Dies bedeutet also, dass wenn eine App die Anmeldung mit Facebook oder Google anbietet, sie dies ab Herbst auch über "Sign In with Apple" tun muss.

Sign In with Apple will be available for beta testing this summer. It will be required as an option for users in apps that support third-party sign-in when it is commercially available later this year.

Ganz im Sinne des Datenschutzes stehen auch die Neuerungen im Zusammenhang mit HomeKit. Hier wird Apple eine neue Option namens "HomeKit Secure Video" anbieten, mit der sich von Heimüberwachungskameras aufgezeichnete Videos sicher und verschlüsselt in iCloud speichern lassen. 10 Tage Speicher stehen dabei jedem Nutzer kostenlos zur Verfügung, ohne dass diese gegen das Inklusivvolumen des eigenen iCloud-Kontos zählt. Zudem wird HomeKit nun auch auf Internetrouter ausgeweitet, wodurch eine effektive Firewall zwischen den Smart-Home-Geräten und dem restlichen Netz aufgebaut wird. Zum Start sind bereits Linksys, Eero und Charter/Spectrum mit an Bord. Weitere Hersteller sollen folgen.

Der HomePod bekommt mit den Softwareupdates im Herbst Unterstützung für Musik-Handoff, wodurch ein iPhone lediglich in die Nähe eines HomePod gehalten werden muss, um die laufende Musikwiedergabe auf ihn zu übertragen. Die AirPods auf der anderen Seite erhalten eine Audio-Sharing Funktion, über die sich eine Musikwiedergabe mit einem einfachen Tap an einen Freund übergeben lässt. CarPlay erhält mit iOS 13 nach Apples Aussage das größte Update alle Zeiten und dabei unter anderem einen neuen Look für das Dashboard und eine bessere Integration von Apples Karten-App. Gesteuert werden können CarPlay-Funktionen natürlich auch weiterhin per Siri. Apples Sprachassistent bekommt mit iOS 13 eine deutlich natürlichere Aussprache spendiert und soll natürlich abermals intelligenter werden. Unter anderem kann Siri künftig auch eingehende Kurznachrichten vorlesen und per Sprachbefehl auf sie antworten.

Viel wurde im Vorfeld auch über den bislang ein wenig sehr prominent mitten auf dem Display platzieren Lautstärkeindikator spekuliert. Auch diesen wird Apple mit iOS 13 in der Tat verändern und deutlich verschlanken. Drückt man auf die Lautstärketasten am iPhone-Rand, erscheint direkt daneben auf dem Display der Indikator, der zu einem schmalen Balken wird, wenn man weiter die Tasten zur Lautstärkeregelung nutzt. Selbstverständlich kann man den Regler aber auch per Touch auf dem Display bedienen. Die Kollegen von MacRumors haben den folgenden Screenshot von dem neuen Indikator veröffentlicht.

Wer das iPhone gerne als mobile Spielekonsole nutzt und dies auch gerne in Kombination mit einem MFi-Gamecontroller tut, darf sich übrigens freuen. Die für das Apple TV angekündigte Unterstützung des Xbox Wireless Controllers (€ 46,95 bei Amazon) und des PlayStation 4 Controllers (€ 54,60 bei Amazon) gilt auch für iOS 13 auf dem iPhone mit mit iPadOS 13 auch auf dem iPad.

Neben den vielen kleinen und großen Neuerungen, die Apple auf der Keynote präsentiert hat, stecken natürlich auch noch jede Menge weitere neue Funktionen und Verbesserungen in iOS 13. Diese zeigte Apple kurz auf einer Folie während der Präsentation.

Welche dieser Funktionen und Neuerungen tatsächlich eine größere praktische Relevanz haben, werden wohl erst die kommenden Wochen und Monate bis zur finalen Version zeigen, wenn sich die Entwickler durch sie durchgearbeitet haben.

All die genannten Neuerungen aus iOS 13 stecken natürlich auch in iPadOS 13 - plus natürlich noch jede Menge mehr. Die erste Neuerung macht sich dabei direkt auf dem Homescreen bemerkbar, wo Apple nun deutlich mehr App-Icons unterbringt. Zudem lässt sich auf dem ersten Screen auf der linken Seite nun auch ein Widgetbereich einblenden, den man so immer im Blick hat.

Eine weitere Verbesserung betrifft den Split View, der es mit iPadOS 13 erlaubt, zwei Fenster ein und derselben App nebeneinander zu öffnen. Auf diese Weise kann beispielsweise leichter mit Dateien, Notizen oder E-Mails parallel gearbeitet werden. Der Slide Over Modus erlaubt es künftig, Apps übereinander zu stapeln und so schnell zwischen ihnen zu wechseln. Hierzu hat Apple das neue App Exposé eingeführt, in dem sämtliche geöffneten Apps angezeigt werden und zwischen ihnen gewechselt werden kann.

Der Dateien-App kommt künftig eine deutlich größere Bedeutung zu. Unter anderem wird es mit iPadOS 13 möglich sein, ganze Ordner über iCloud Drive mit anderen Nutzern zu teilen. Dank der Unterstützung für externe Speichermedien und SMB-Freigaben wird das Arbeiten mit Dateien auf dem iPad deutlich ausgebaut.

Für eine leichtere Bedienung hat Apple verschiedene neue Multitouch-Gesten in iPadOS verbaut, mit denen sich unter anderem Copy&Paste, Drag&Drop oder auch Aktionen rückgängig machen lassen. Diejenigen, die viel und gerne mit einer echten Tastatur arbeiten, freuen sich über 30 neue Shortcuts, die Apple auch hier mit iPadOS 13 einführen wird. Und ja, auch die Gerüchte um eine Maus-Unterstützung haben sich bewahrheitet. Ein wenig versteckt in den Bedienungshilfen lässt sich dies aktivieren. Die Maus kann allerdings nur per USB und nicht per Bluetooth verbunden werden. Der Entwickler Steve Troughton-Smith beschreibt auf Twitter das Vorgehen zur Aktivierung der Funktion.

Abschließend noch ein kleiner Blick rüber auf den Mac. Hier hat Apple bereits in Sachen Preisgestaltung für den Mac Pro und das Pro Display XDR aus dem Sack gelassen und zumindest im letzteren Fall einige Interessenten vor den Kopf gestoßen. Während der Mac Pro in seiner Grundkonfiguration bei 5.999,- US-Dollar beginnt, könnte eine High-End Version mit den höchsten Ausbaustufen sämtlicher Komponenten und inkl. des Pro Display XDR den Preis auf über 50.000,- Dollar treiben, wie die Kollegen von The Verge errechnet haben:

  • 1,5 TB RAM: ca. 18.000,- Dollar
  • 4 TB SSD-Speicher: ca. 2.400,- Dollar
  • 28-Core Intel Xeon W Prozessor: ca. 8.000,- Dollar
  • 2x Twin AMD Radeon Pro Vega II GPU: ca. 24.000,- Dollar
  • Pro Display XDR inkl. Ständer und Nano-Glas: ca. 7.000,- Dollar

Nur für den Fall, dass jemand noch Platz auf seinem Weihnachts-Wunschzettel hat...

Im neuen macOS Catalina wird Apple auch seine jahrelange Vorzeige-Software iTunes zu Grabe tragen und durch separate Apps für Musik, Podcasts und TV ersetzen. Hierzu sind während der Keynote noch einige Fragen offengeblieben, die die Kollegen von ArsTechnica ein Stück weit klären konnten. Denken konnte man sich bereits, dass sämtliche Musik aus der iTunes-Mediathek, egal ob gekauft, gerippt oder aus anderen Quellen in die Musik-App überführt wird. Auch der iTunes Store wird in der Musik-App erhalten bleiben, Apple setzt also (noch) nicht voll und ganz auf das Streaming über Apple Music. Die Synchronisierung von iPhones und iPads wird künftig im Finder stattfinden, auch wenn es hier keien Drag&Drop-Lösung geben wird. Stattdessen soll sich die Seitenleiste des Finders bei einem angeschlossenen Gerät wie aus iTunes gewohnt präsentieren. Windows-Nutzer verharren übrigens bis auf Weiteres bei der aktuellen iTunes-Version. Hier wird es also keine Auspaltung in separate Apps wie auf dem Mac geben.

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Kommentare

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Tobias K. am :

Eigentlich eine gute Zusammenfassung der Keynote, wenn da nicht der einleitende Satz w\344re, dass in diesem Artikel \374ber die neuen Details informiert wird, welche nicht auf der Keynote vorgestellt wurden \ud83e\udd14 also so etwas wie die Trennung von privaten und gesch\344ftlichen Daten, die Nutzung einer Business Apple ID usw.

Martin am :

@ Flo: Im Kontrollzentrum findest du den Schalter f\374r Dark Mode unter Helligkeit via 3D Touch.

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