In seiner Vorschau auf das Apple-Jahr 2013 erwähnte der KGI Securities Analyst Ming-Chi Kuo in der vergangenen Nacht auch die Möglichkeit, dass Apple in seinem diesjährigen "iPhone 5S" auch einen Fingerabdrucks-Sensor zum Einsatz bringen könnte, der dann wohl in den charakteristischen Homebutton integriert werden würde. Derlei Spekulationen kamen immer mal wieder auf, sein Apple Mitte vergangenen Jahres den Sicherheitsspezialisten Authentec übernommen hat. Dieser hatte unter anderem auch eben solche Sensoren in seinem Produktportfolio. Kuo geht davon aus, dass Apples Ansatz, den Sensor in den mechanischen Homebutton zu integrieren einen Vorteil gegenüber den Produkten der Konkurrenz bedeuten würde, da dies auf der einen Seite intuitiv sei und Apple auf der anderen Seite sein schlankes Gerätedesign beibehalten könnte.
Durch den Sensor könnte Apple verschiedene Dinge abbilden, die über das bloße Anmelden am Gerät (mit den schon oft geforderten verschiedenen Accounts?) hinausgehen. So ließen sich darüber beispielsweise auch das lästige Eingeben von Benutzername und Passwort ablösen oder eine Integration mit Passbook realisieren.
Allerdings würde die Integration eines Fingerabdruck-Sensors in den Homebutton auch ein wenig konträr gegen die Gerüchte laufen, wonach sich Apple auf kurz oder lang komplett von einem mechanischen Homebutton verabschieden und fortan ausschließlich auf Multitouch- und Gestensteuerung zur iOS-Bedienung setzen könnte. Auf der anderen Seite kamen in der Vergangenheit auch immer mal wieder Gerüchte auf, wonach Apple den Homebutton beibehalten, aber in seiner Form verändern und mit weiteren Funktionen ausstatten könnte. Bei all diesen Gedankenspielen wird für mich allerdings immer deutlicher, welche Bedeutung und welches Potenzial der mechanische Homebutton in den iOS-Geräten auch künftig haben wird.
Am gestrigen Abend fand im Hauptquartier von Facebook im kalifornischen Menlo Park eine Presseveranstaltung unter dem mysteriösen Namen "Come and see what we're building" statt. Einige Beobachter erwarteten dabei eventuell schon die Vorstellung eines gemunkelten, Facebook-eigenen Smartphones. Im Endeffekt präsentierte Mark Zuckerberg jedoch stattdessen eine neue, intelligente und soziale Suchfunktion für das Netzwerk, die sich wohl irgendwo zwischen Google und Wolfram Alpha einsortieren lässt. Die unter dem etwas sperrig wirkenden deutschen Namen "Suche im Social Graph" firmierende Funktion basiert auf verschiedenen Informationen, wie Interessen, Orten und Freundschaftsbeziehungen, sowie eigenen und fremden Pinnwand-Einträgen. Das Ergebnis soll dann deutlich personalisierter sein, als beispielsweise die Suchergebnisse von Google. Auf der inzwischen geschalteten Beispiel- und Infoseite zeigt Facebook, wie dies aussehen könnte. So kann man sich beispielsweise über die Suche alle Nutzer anzeigen lassen, die Golf spielen und in der eigenen Umgebung wohnen. Oder auch alle Restaurants, die Freunde in London besucht haben. Dabei arbeitet Facebook, wie auch schon bei der Kartenintegration und dem Videochat über Skype, mit Microsoft zusammen und lässt Daten der Suchmaschine Bing in die Ergebnisse einfließen.
Spannend wäre es allemal, wenn Apple die neue Funktion über die Facebook-Integration in iOS auch an Siri koppeln würde, also ähnlich, wie es in den USA auch mit Wolfram Alpha der Fall ist. Wann die neue Funktion für alle User ausgerollt wird, konnte Mark Zuckerberg noch nicht sagen. In einem ersten Schritt werden aber zunächst nur US-Konten unterstützt.
Der in der Vergangenheit schon des Öfteren äußerst treffsichere KGI Securities Analyst Ming-Chi Kuo hat in der vergangenen Nacht einen Bericht veröffentlicht, der auch eine mögliche Roadmap für Apples diesjährige Produktaktualisierungen und -neuvorstellungen enthält. (via MacRumors) Ähnlich wie im vergangenen Jahr könnte es seinen Informationen zufolge dabei erneut zu einer Ballung dieser Vorstellungen kommen, allerdings in diesem Jahr eher im dritten Quartal. Betroffen sein könnten dabei so ziemlich alle Apple-Produkte, von den iOS-Geräten über die Mac-Familie bis hin zum Apple TV. Einen kompletten Apple-Fernseher erwartet Kuo dabei aber ebenso wenig, wie Retina-Displays im iMac und MacBook Air. Aber der Reihe nach.
- iPhone (Juni/Juli): Nach den Spekulationen und Gerüchten der vergangenen Tage liefert Kuo eine erfrischend entspannte Prognose für das iPhone im Jahr 2013. So erwartet er, dass Apple sowohl ein iPhone 5S, als auch ein überarbeitetes iPhone 5 vorstellen wird. Dabei wird Apple der Tradition treu bleiben und das
iPhone 5S lediglich im Inneren aktualisieren. Dort sollen dann unter anderem ein A7-Chip, ein Fingerabdrucks-Sensor und Verbesserungen bei der Kamera zum Einsatz kommen. Bei der kolportierten günstigeren iPhone-Variante soll es sich mehr oder weniger um ein modifiziertes iPhone 5 handeln, welches dann in einem etwas dickeren Kunststoff-Gehäuse steckt und in sechs verschiedenen Farben erhältlich sein wird.
- iPad and iPad mini (3. Quartal): Kuo erwartet das Apple beide Geräte im dritten Quartal aktualisieren und dabei dem iPad mini ein Retina-Display spendieren wird, während der Rest des Geräts äußerlich unverändert bleibt. Die fünfte Generation des iPad soll wie erwartet spürbar dünner und leichter werden und sich beim Design am iPad mini orientieren.
- MacBook Pro (3. Quartal): Hier soll Apple planen, sich von den Non-Retina MacBook Pro Modellen im Jahr 2013 zu verabschieden. Die neuen Retina-Modelle sollen dabei im Preis gegenüber der aktuellen Generation fallen und sich dann wohl preislich zwischen dem aktuellen MacBook Pro und Retina MacBook Pro befinden. Zudem soll Apple bereits bei der zweiten Generation auf ein leicht modifiziertes, aber nicht weiter beschriebenes, neues Design setzen.
- MacBook Air (Ende 2. Quartal): Da es nach wie vor Schwierigkeiten gibt, ein Retina-Display in das extrem schlanke MacBook Air zu verbauen, glaubt Kuo nicht daran, dass dies im Jahr 2013 geschehen wird. Stattdessen wird der Fokus der Aktualisierung Ende des zweiten Quartals wohl eher auf dem Umstieg auf Intels neue energiesparende Haswell-Plattform liegen.
- Desktop-Macs (4. Quartal): Während der Aktualisierungszyklus des iPad mittlerweile offenbar auf unter einem Jahr gesunken ist, erwartet Kuo die nächste Aktualisierung des iMac und Mac mini in etwa ein Jahr nach der Vorstellung der aktuellen Generation und damit erneut im vierten Quartal. Ähnlich wie beim MacBook Air erwartet der Analyst aber auch beim iMac, trotz der relativ großen Zeitspanne zwischen den Aktualisierungen, noch kein Retina-Display in der kommenden Generation. Auch hier seien der Umstieg auf die Haswell-Plattform die größte Neuerung in diesem Jahr.
Interessanterweise erwähnt Kuo nicht den Mac Pro, für den Apple CEO für das Jahr 2013 ein größeres Update für das Jahr 2013 angekündigt hat.
- iPod touch (3. Quartal): Das dritte Quartal soll offenbar ganz im Zeichen der iOS-Gerätefamilie stehen. So erwartet Kuo in diesem Zeitraum auch den neuen iPod touch, der sich wohl weitgehend an den Neuerungen des iPhone orientieren wird. Zudem wird Apple dann auch die aktuell als günstige Alternative verkaufte vierte Generation des iPod touch einstellen und durch ein überarbeitetes Modell der fünften Generation mit 8
GB Speicherkapazität und ohne Kamera auf der Rückseite zu einem Preis von $ 199,- ersetzen.
- Apple TV (Ende erstes Quartal): Die neue, nur in Details aktualisierte Version des Apple TV könnte bereits Ende dieses Quartals auf den Markt kommen, wobei Kuo keine Informationen zu den Neuerungen nennt. Wie bereits eingangs erwähnt, erwartet er auch keinen kompletten Fernseher aus dem Hause Apple für das Jahr 2013. Als Grund dafür nennt Kuo vor allem die Probleme bei den Verhandlungen mit den Rechte-Inhabern und Apples nicht vorhandene Erfahrung im Fernseh-Bereich. Das Gerät könnte dann aber 2014 tatsächlich auf den Markt kommen.
Bei all den oben genannten Prognosen handelt es sich natürlich lediglich um Erwartungen von Ming-Chi Kuo auf Basis der ihm vorliegenden Informationen, weswegen sie selbstverständlich nicht in Stein gemeißelt sind. Kuo hat in der Vergangenheit allerdings bereits bewiesen, dass seine Vorhersagen recht zuverlässig sind. Was in der Aufstellung fehlt, sind die Software-Produkte von Apple. In Sachen Betriebssysteme erwarte ich, vor dem Hintergrund der oben genannten Zeiträume, sowohl iOS 7 als auch OS X 10.9 im Sommer dieses Jahres, mit einer finalen Vorstellung auf der noch nicht terminierten WWDC.