Es ist wie so oft bei Apple. Ist ein Gerücht erstmal losgetreten, hat plötzlich jeder etwas beizusteuern. Zu sehen ist dies aktuell bei der gemunkelten Siri-Hardware, die Apple gegen Amazon Echo und Google Home ins Rennen schicken soll. War zunächst von einem den beiden Konkurrenten ähnlichen Gerät die Rede, wird inzwischen spekuliert, dass Apple auch eine neue Generation des Apple TV hierfür vorsehen könnte. Nun wagt sich auch CNET aus der Deckung und berichtet, dass das gemunkelte Gerät über eine Kamera samt Gesichtserkennung verfügen könnte. Somit würde die Hardware erkennen, wer sich im Raum befindet und seine Antworten entsprechend hierauf abstimmen.
Was sich erst einmal ein wenig überzogen anhört, könnte in der Tat einen gewissen Wahrheitsgehalt haben. Apple hat in der Vergangenheit diverse Unternehmen aus dem Bereich der Gesichtserkennung übernommen (unter anderem den Kinect-Hersteller PrimeSense und dea auf "Motion Capture"-Technologien spezialisierten Schweizer Unternehmens FaceShift) und auch verschiedene Patente in diese Richtung zugesprochen bekommen. Zudem würde es in Apples Strategie passen, zunächst einmal den Markt abzuwarten und dann mit einer Lösung zu überraschen, die alles andere übertrumpft.
CNET bringt zudem erstmals einen Zeitrahmen für die Markteinführung der Hardware ins Gespräch. So soll Apple derzeit mit Ende 2016 oder Anfang
2017 liebäugeln. Allerdings geben die Kollegen auch zu bedenken, dass Apple sich noch immer gegen eine Kamera entscheiden könnte. Vor allem das Thema Datenschutz spielt hierbei eine Rolle. Während ich es schon gruselig finde, wenn mich die ganze Zeit ein Mikrofon in meiner Wohnung belauscht, ist die Vorstellung einer ebenfalls ständig laufenden Kamera mit Internetanbindung noch einmal um ein Vielfaches bedenklicher.
Mitte vergangenen Monats kamen Berichte auf, wonach Nintendos erstes iOS-Spiel namens Miitomo (kostenlos im AppStore), eine etwas merkwürdig anmutende Mischung aus Spiel und Messenger-App, deren näherer Sinn sich mir auch nach zwei Wochen noch nicht erschlossen hat, pro Tag immerhin satte 35.000 US-Dollar erwirtschaftet. Nicht schlecht für einen "kostenlosen" Titel. Inzwischen scheint der Stern allerdings zu sinken, was man allein schon daran erkennt, dass kaum noch jemand über Miitomo spricht. Die Marktbeobachter von SurveyMonkey versuchen dem nun auf den Grund zu gehen und vergleichen Nintendos Ansatz dabei mit ähnlich konzipierten Hits wie Candy Crush Saga oder Clash of Clans. Beide Titel waren in der Lage, auch lange nach ihrer Veröffentlichung noch die Nutzer zur täglichen oder zumindest wöchentlichen Interaktion zu animieren. Während Candy Crush Saga beispielsweise an durchschnittlich 3,3 Tagen pro Woche genutzt wird, sind es bei Miitomo nur 2,3 Tage pro Woche. SurveyMonkey führt dies darauf zurück, dass die Spieler das Spiel nicht verstanden hätten. Ich stehe also anscheinend nicht alleine da. Problematisch ist dies bei Miitomo aber vor allem deswegen, weil das Spiel darauf ausgelegt ist, möglichst oft genutzt zu werden.
Dem anfangs steilen Aufstieg von Miitomo, wohl mehr aus Neugier auf Nintendos ersten Titel als aufgrund des tollen Konzepts der App, folgt also offenbar ein ebenso rasanter Abstieg. Man darf daher gespannt sein, wie Nintendo hierauf reagiert. Immerhin haben die Japaner bereits angekündigt, demnächst die von den eigenen Plattformen bereits beliebten Titel Animal Crossing und Fire Emblem in den AppStore zu bringen. Hoffentlich dann mit einer guten Umsetzung und entsprechendem Erfolg. Und damit nun viel Spaß mit den AppStore Perlen dieser Woche!
"[iOS] AppStore Perlen 21/16" vollständig lesen
Zugegeben, eine Meldung, deren Sensationsgehalt einigermaßen gegen null tendiert. Nachdem Apple die Unterstützung für seinen mobilen Bezahldienst Apple Pay kürzlich seine Zusammenarbeit in Singapur auf fünf große Banken ausgeweitet hat, werden dort nun 80% aller Kredit- und Debitkarten von Apple Pay unterstützt. Neben Singapur ist Apple allerdings erst in fünf weiteren Ländern, nämlich den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und China verfügbar. Später in diesem Jahr sollen in Kooperation mit American Express noch Hong Kong und Spanien folgen. Dass damit noch lange nicht Schluss sein soll, kann man sich auch selbst denken. Dies hat nun aber auch noch einmal Apples Vizepräsidentin für diesen Bereich, Jennifer Bailey gegenüber TechCrunch
bestätigt. Bailey gab dabei an, dass Apple derzeit alles daran setze, so schnell wie möglich die wichtigsten Märkte in Asien und Europa mit Apple Pay zu versorgen, ohne dabei in Detail zu gehen, welche Länder sie genau meint.
Immerhin gab Bailey aber einen kleine Eindruck in Apples Strategie bei der Auswahl der Märkte. So schaut man zunächst einmal auf die Größe, die der Markt für Apple-Produkte bietet. Ein weiterer Faktor sei zudem die Durchdringung von Kredit- und Debitkarten in dem jeweiligen Markt, sowie die bereits bestehende Abdeckung von kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten. Grundsätzlich darf sich Deutschland bei diesen Voraussetzungen durchaus berechtigte Hoffnungen machen, dass Apple zumindest bestrebt ist, Apple Pay kurzfristig auch hierzulande anzubieten. Dies ist allerdings alles andere als eine neue Erkenntnis und dennoch steht ein möglicher Start nach wie vor in den Sternen.