Apple Retail: Fortschritte in Hannover

Die Gerüchte um das für diesen (Spät-)Sommer erwartete iPhone 5S reißen weiterhin nicht ab. Nun ist es die China Times (Google Übersetzung, via MacRumors), die erfahren haben will, dass der taiwanesische Chip-Hersteller Chipbond diverse Komponenten für das iPhone 5S fertigen soll. Dazu sollen neben dem Treiber für das Touch-Display auch Chips zur Unterstützung des bereits zuvor gemunkelten Fingerabdruckssensor und auch für das bereits für das aktuelle iPhone 5 erwartete NFC gehören. Die beiden Komponenten sollen dabei zusammenspielen, um die Sicherheit von NFC zu erhöhen und auf diese Weise mobile Bezahlungen zu ermöglichen.
Gerüchte um einen Fingerabdruckssensor waren aufgekommen, nachdem Apple die unter anderem für solche Komponenten bekannte Firma AuthenTec vergangenes Jahr übernommen hat. Auch der in der Vergangenheit des Öfteren treffsichere KGI Securities Analyst Ming-Chi Kuo hatte in seiner Vorhersage bereits einen solchen Sensor für iPhone 5S erwartet. Auch wenn es NFC-Gerüchte bereits seit einiger Zeit gibt, sehen Skeptiker beim aktuellen Design des iPhone keine Möglichkeit, eine Antenne für diese Komponenten unterzubringen. Allerdings würde Apple hierbei nicht das erste Mal mit einem eigenen innovativen Weg überraschen. Im Zusammenspiel zwischen Fingerabdruckssensor, der mit iOS 6 vorgestellten Passbook-App und den zig Millionen Kreditkarten-Informationen über die Apple bereits durch den iTunes- und AppStore verfügt, würde eine Funktion wie NFC für mobiles Bezahlen in jedem Fall mehr als Sinn machen. Dennoch sollte man bei solchen Gerüchten aus Fernost eher zurückhaltend bleiben.
Ende Januuar tauchte plötzlich sowohl in einem Update der Apple TV Software als auch in einem kurz darauf veröffentlichten FCC-Dokument ein bis dato unveröffentlichtes Apple TV mit dem internen Namen "AppleTV3,2" auf, was zu Spekulationen führte, Apple würde ein neues Modell seiner Set-Top Box auf den Markt bringen. Wenig später gab Apple jedoch bekannt, dass es sich lediglich um kleinere, für den User nicht sichtbare Änderungen handeln würde und damit keine neue Generation einhergehe. Ein paar Nachforschungen innerhalb der Software deuteten allerdings darauf hin, dass Apple in dem leicht modifizierten Gerät künftig einen A5X-Chip zum Einsatz bringen würde. Das Ursprungsmodell der dritten Apple TV Generation war mit einem A5-Chip ausgestattet.
Inzwischen haben die Kollegen von MacRumors jedoch ein solches neues Modell mit der Modellbezeichnung A1469 (der Vorgänger trug die A1427) in die Finger bekommen und auseinandergenommen. Dabei stellte man fest, dass in diesem Gerät doch kein A5X-Chip enthalten ist, sondern ein offenbar überarbeiteter und deutlich kleinerer A5-Chip. Dies ist dann bereits das zweite Mal, dass Apple den A5 verkleinert. Das ursprüngliche Modell, welches mit dem iPad 2 eingeführt wurde, wurde im
45-Nanometer Verfahren gefertigt und maß 10,09 x 12,15 mm. Die erste überarbeitete und ebenfalls kleinere Version des A5 fand sich in der dritten Generation des Apple TV und im leicht modifizierten iPad 2 und maß anschließend noch 8,19 x 8,68 mm. Die jetzige Variante ist indes auf 6 x 6 mm geschrumpft.
Die Kollegen spekulieren nun, dass Apple dabei ein neues 28-Nanometer Verfahren seines Fertigungspartners Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) eingeführt hat, was den A5 zum ersten Apple-Chip machen würde, der in diesem Verfahren gefertigt wurde und zudem auch zum ersten Chip von einem anderen Unternehmen als Samsung. TSMC soll von Apple angeblich auch auserwählt worden sein, den A6x-Chip im aktuellen iPad gefertigt zu haben und langfristig Samsung als Fertigungspartner der hauseigenen Chips abzulösen.
UPDATE: Inzwischen steht fest, dass die Chips im neuen Apple TV doch nach wie vor von Samsung gefertigt werden.
Ende vergangenen Jahres war es DAS Thema in der Apple-Gerüchteküche. Noch in der ersten Jahreshälfte 2013 sollte Apple einen Musikstreaming-Dienst nach dem Vorbild von Pandora oder Spotify in iTunes integrieren. Schon damals aber wurden Berichte laut, wonach der Start mal wieder durch Verhandlungen mit den Rechteinhabern verzögert werden könnte. Genau dieses Thema greift nun die New York Post wieder auf und berichtet aktuell, dass Apple ursprünglich gar geplant hatte, den Dienst gemeinsam mit dem iPhone 5 vorzustellen. Gescheitert ist dies aber daran, dass Apples Bereitschaft zur Zahlung einer Lizenzabgabe an die Labels gerade einmal bei der Hälfte dessen liegt, was beispielsweise Pandora derzeit zahlt und das obwohl Apple angeblich auch noch eine flexiblere Nutzung der Inhalte fordert, als dies Pandora derzeit anbietet. Apples Angebot soll demnach bei gerade einmal 6 Cent pro 100 gestreamter Songs liegen, während Pandora aktuell das doppelte, Spotify gar 35 Cent zahlt. Der Bericht deutet zudem an, dass Apple den auf den Namen "iRadio" hörenden Dienst an iTunes Match koppeln wolle, wobei es auch eine werbegestützte Version geben soll. (via MacRumors)
Erst Anfang des Monats wurden in den Tiefen von iOS 6.1 Grafiken entdeckt, die auf Apples Pläne, eine Radiofunktion auch in iOS zu implementieren hindeuten könnten.
Normalerweise interessiere ich mich nur bedingt für Patantanträge von Apple, da diese in der Regel eher dazu dienen, sich Ideen schützen zu lassen, als dass sie irgendwann einmal tatsächlich in einem Produkt landen. Ein aktuell von AppleInsider ausgegrabener Antrag klingt aber mehr als interessant. Darin geht es im iTunes und die dort von Nutzern erworbenen Inhalte, wie iBooks, Musik, Filme und TV-Sendungen. War es in der Zeit vor der Digitalisierung möglich, physikalische Bücher, CDs, DVDs, etc. einfach weiterzuverkaufen, wenn man sie nicht mehr benötigt, gibt es in der digitalen Welt hierfür keinen adäquaten Ersatz. In dem Patentantrag wird nun genau das aber beschrieben, also das Weiterverkaufen oder Verleihen von Inhalten die im iTunes Store erworben wurden (ob auch Apps dazu gehören ist nicht ganz klar; es sieht aber danach aus). Geschützt werden soll diese Transaktion von einem DRM-ähnlichen Ansatz, der es dem Verkäufer nach der Übertragung der Rechte an den Käufer unmöglich macht, den jeweiligen Inhalt weiter zu nutzen. Amazon wurde erst kürzlich ein ähnliches Patent zugesprochen. Allerdings setzt deren Ansatz auf einen Marktplatz, auf dem die Inhalte angeboten werden, während Apple auch direkte Verkäufe von User zu User zulassen möchte.
Ob von dem Verkaufspreis zwischen Käufer und Verkäufer ein gewisser Prozentsatz an Apple und/oder das Label bzw. den Künstler fließt, ist unklar aber denkbar. Auch bei diesem Antrag kann es sich natürlich nur um das Schütze einer Idee drehen. Den Ansatz finde ich aber allemal interessant.
Schenkt man den Gerüchten von Anfang des Jahres Glauben, dann könnten wir evtl. noch in diesem Jahr ein SDK für Entwickler und damit mittelfristig auch offizielle Apps für das Apple TV erwarten. Dass die Voraussetzungen hierür bereits jetzt geschaffen sind und man mit überschaubarem Aufwand mehr aus der aktuellen Apple TV Software heraus holen kann, beweisen nun die Entwickler des Programmierer-Blogs NSHipster. Dort hat man sich das in der ATV-Software enthaltene Framework für Drittanbieter-Apps mit dem Namen "Back Row" einmal genauer angesehen und zeigt exemplarisch die Umsetzung einer eigenen App am Beispiel der Mediathek des niederländischen TV-Senders UitzendingGemist. Eine solche selbsterstellte App lässt sich dann sogar relativ einfach mit einem eigenen Icon in das Hauptmenü des Apple TV einpflegen. Anschließend kann man die Mediathek des Senders sowohl nach Datum, als auch nach Sendungen durchsuchen, wie ein Video einer frühen Version der selbstgebauten App zeigt.
Aktuell wird dafür natürlich ein Jailbreak der Set-Top Box vorausgesetzt, da Apple (noch) keinen offiziellen Support für derlei Manipulationen anbietet. Die Voraussetzungen für einen deutlich größeren Funktionsumfang der Apple TV Software sind also bereits gelegt. Und es würde mich nicht überraschen, wenn Apple deutlich vor der Vorstellung eines eigenen Fernsehers das Apple TV für Entwickler öffnet und somit eine Spielwiese bietet. (via iFun)