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Corona-App: Was ist der Unterschied zwischen "Tracing" und "Tracking"?

Im Rahmen der Diskussion um eine App zur Nachverfolgung der Ausbreitung des Coronavirus fallen derzeit immer wieder zwei Begriffe, die sich lediglich in einem einzigen Buchstaben unterscheiden und dennoch einen grundsätzlich unterschiedlichen Ansatz beschreiben. Die Rede ist von den beiden Begriffen "Tracing" und "Tracking". Kleiner Buchstabe, große Wirkung. Und genau dies sorgt bei vielen Menschen auch für eine größere Verunsicherung, was denn nun eigentlich welcher Ansatz genau bedeutet. Nicht ohne Grund haben Apple und Google erst kürzlich das Wording in der Beschreibung der von ihnen derzeit entwickelten Technologie geändert. Hier spricht man nun von "Benachrichtungen bei möglichem Kontakt" anstelle des bisher verwendeten "Kontakt-Tracing". Wo aber liegt nun genau der Unterschied zwischen "Tracing" und "Tracking".

Allein vom Begriff her ist "Tracking" bei vielen Menschen schon negativ belegt. So kann man gerade im Internet immer wieder von "Tracking Cookies" oder "Benutzer-Tracking" lesen, was man unweigerlich mit einer Verletzung der eigenen Datenschutzrechte in Verbindung bringt. Geht man rein von der Begrifflichkeit aus, liegen "Tracing" und "Tracking" durchaus nahe beieinander. Während man "Tracking" grob mit dem deutschen Begriff "(Nach-)Verfolgung" übersetzen kann, steht bei "Tracing" eher das "Aufspüren" im Vordergrund. Genau letzteres ist dann auch der Ansatz, den Apple und Google mit ihrer Technologie verfolgen.

Ziel bei der Entwicklung der Tracing-App ist es, die sogenannten Infektionsketten nachzuverfolgen. Das bedeutet, dass es gilt herauszufinden, mit wem eine mit dem Coronavirus infizierte Person in den vergangenen zwei Wochen engeren Kontakt (weniger als zwei Meter Abstand) hatte. Diese Personen wurden durch den Kontakt unter Umständen ebenfalls infiziert, weswegen sie über diesen Kontakt informiert werden und sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben oder auf das Virus testen lassen müssen. Dies ist vor allem deswegen wichtig, weil auch diese potenziell infizierten Personen wiederum andere Personen anstecken könnten. Wird dies nicht durch Quarantänen eingedämmt, wächst die Verbreitung des Virus exponentiell. Genau diese Verbreitung gilt es aufzuhalten. In der Presse ist dabei immer wieder von der sogenannten "Reproduktionszahl" (kurz R) die Rede. Dieser Wert gibt an, wie viele weitere Personen eine mit Corona infizierte Person ansteckt. Als Knackpunkt gilt dabei, diese Zahl dauerhaft unter 1 zu halten, wobei dies auch immer im Zusammenhang mit der absoluten Zahl der Neuinfektionen gesehen werden muss. Zudem gibt es regional große Unterschiede, die bei der Betrachung von Zahlen auch immer berücksichtigt werden müssen

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WhatsApp: Sprach- und Videoanrufe ab sofort auch mit bis zu 8 Personen möglich

Während der weltweit beliebteste Messenger-Dienst WhatsApp in den vergangenen Tagen vor allem mit seiner erweiterten Einschränkung der Weiterleitung von Nachrichten zur Eindämmung von Hoaxes und Fake News in Zeiten der Coronakrise für Schlagzeilen sorgte, führte man nun eine willkommene neue Funktion ein. Waren Video- und Sprachanrufe über WhatsApp bislang auf maximal vier Teilnehmer beschränkt, wird diese Teilnehmerzahl nun auf acht Personen verdoppelt. Dabei betont die Facebook-Tochter, dass auch für diese Sprach- und Videoanrufe die sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gilt. Voraussetzung für die Nutzung der neuen Teilnehmerzahl ist, dass alle Teilnehmer an dem Gespräch die neueste Version der App installiert haben. Unter iOS ist dies die inzwischen im AppStore verfügbare Version 2.20.50.

Mit der neuen Obergrenze für Video- und Sprachanrufe trägt WhatsApp der großen Nachfrage solcher Kommunikationsmöglichkeiten in Zeiten der Coronakrise Rechnung, die vor allem auch Konkurrenzangeboten, wie dem datenschutztechnisch mehr als bedenklichen Zoom große Zulaufzahlen bescherten.

Corona-App: Großbritannien und Frankreich wenden sich von Lösung von Apple und Google ab

Kurz nachdem Apple und Google angekündigt hatten, eine gemeinsame, auf Bluetooth basierende Technologie zum Corona-Tracing für ihre mobilen Betriebssysteme zu entwickeln, war die Regierung Großbritanniens eine der ersten, die ankündigten, auf diese Lösung setzen zu wollen. Nun folgt die Rolle rückwärts. Während Deutschland inzwischen den Weg weg von einer zentralisierten Datenhaltung und hin zur dezentralen Lösung von Apple und Google eingeschlagen hat, geht Großbritannien den genau umgekehrten Weg und wird laut BBC nicht auf die dezentrale Lösung setzen. Stattdessen entwickelt der National Health Service (NHS) nun eine eigene Lösung mit einer zentralen Speicherung der erfassten Daten.

Im Falle von Apple und Google erfolgt die Erkennung von in der Nähe befindlichen Geräten komplett anonymisiert auf Basis von Low-Energy Bluetooth ermittelt. Befindet sich darunter ein Gerät eines positiv auf das Coronavirus getesteten Nutzers, erscheint eine Benachrichtiung auf dem Gerät. Dabei werden keine Nutzerdaten oder sonstige Informtionen erfasst und die Identifizierung der Geräte erfolgt auf Basis eines zufällig erstellten und wechselnden Codes. Wichtig ist dabei, dass keine Nutzerdaten auf irgendwelche Server geladen, sondern direkt auf den Geräten der Nutzer gespeichert werden. Genau hierin unterscheidet sich der Ansatz dann auch von dem des britischen NHS, wo die Daten auf einen zentralen Server übertragen werden sollen, von dem aus dann auch die Benachrichtigungen an die betroffenen Nutzer verschickt werden, dass sie sich in der Nähe eines infizierten Menschen aufgehalten haben.

Das Hauptproblem dabei ist, dass es nur bei der Lösung von Apple und Google möglich sein wird, Bluetooth auch im Hintergrund zu nutzen, sprich wenn das Gerät im Ruhemodus in der Jackentasche steckt. Setzt man nicht auf diese Lösung, kann eine Bluetooth-Kommunikation zwischen den Geräten aus Sicherheitsgründen nur dann genutzt werden, wenn die zugehörige App auch gerade aktiv im Vordergrund genutzt wird. Es wird daher vermutet, dass die britische App vermutlich doch eher auf GPS-Ortung angewiesen sein wird, was aus der "Tracing"-App dann eine "Tracking"-App machen würde. Kleiner Buchstabe, große Wirkung. Aus Datenschutzsicht ein absoluter Super-GAU. Hinzu kommt, dass der von Großbritannien nun angestrebte zentralisierte Ansatz Angriffen auf diese Daten und die Übertragungswege zum Server Tür und Tor öffnet, wohingegen der dezentrale Ansatz von Apple und Google den Zugriff auf die Nutzerdaten für Regierungen, Behörden und Angreifer ausschließt.

Prof. Christophe Fraser, einer der medizinischen Berater des NHSX, der digitalen Arbeitsgruppe des NHS erklärt gegenüber der BBC:

"One of the advantages is that it's easier to audit the system and adapt it more quickly as scientific evidence accumulates. [...] The principal aim is to give notifications to people who are most at risk of having got infected, and not to people who are much lower risk. It's probably easier to do that with a centralised system."

Nach eigener Aussage hat das NHSX einen Weg gefunden, wie man Bluetooth auch ohne aktive App auf den Smartphones nutzen kann. Dies basiert auf der Idee, die App periodisch "aufzuwecken" und hierdurch auch den Zugriff auf Bluetooth zu ermöglichen. Allerdings ist dies lediglich ein Workaround der verschiedene Nachteile gegenüber den in das Betriebssystem integrierten APIs von Apple und Google birgt. Unter anderem steigt hierdurch enorm die Belastung des Akkus, während dies bei der Lösung der beiden Technologie-Konzerne kaum ins Gewicht fallen wird.

Während Deutschland künftig auf die dezentrale Technologie von Apple und Google setzen wird, hat neben Großbritannien auch Frankreich angekündigt, einen zentralisierten Weg gehen zu wollen und die beiden US-Unternehmen aufgefordert, ihre Geräte und Betriebssysteme entsprechend zu öffnen. Eine Forderung, der bereits eine deutliche Absage erteilt wurde. In Australien, Norwegen und Singapur sind von den Behörden bereits Apps veröffentlicht worden, die entsprechend ebenfalls nicht auf die Technologie von Apple und Google setzen und bereits mit einer Unzuverlässigkeit zu kämpfen haben, die aus Problemen mit Bluetooth und dem Stromsparmodus der Smartphones resultieren. Dies führte bereits zu einer absurden Aufforderung an die Nutzer, die Apps beispielsweise im öffentlichen Personennahverkehr geöffnet zu halten.

Im Laufe des heutigen Tages soll es nach Aussage von Apple CEO Tim Cook erste Betaversionen von iOS und Android geben, die die neuen APIs beinhalten, um den Behörden und Entwicklern der Tracing-Apps Gelegenheit zu geben, die neuen APIs zu testen. Im Falle von von Apple werden iOS-Geräte unterstützt, die in den vergangenen vier Jahren auf den Markt kamen. Die ältesten unterstützten Geräte wären damit das iPhone 6s und das iPhone 6s Plus.

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Retail Stores: Apple rechnet mit ersten Wiedereröffnungen im kommenden Monat

Seit mehreren Wochen sind Apples Retail Stores auf der ganzen Welt wegen der Coronasituation nun schon geschlossen und nach wie vor gibt es keinen konkreten Termin, wann sich diese Situation ändern sollte. Apples Vizepräsidentin für diesen Bereich, Deidre O'Brien, hat nun aber immerhin einen groben Zeitrahmen gestrickt und laut Bloomberg in einem Videostatement an ihre Mitarbeiter die Erwartung geäußert, dass (nach den Öffnungen der Stores in China) "viele weitere" Stores im kommenden Monat wieder öffnen könnten. In welchen Regionen und Ländern diese Öffnungen geschehen könnte, sagte O'Brien hingegen nicht.

"We are continuing to analyze this health situation in every location, and I do expect we will reopen up many more stores in May."

Bei den Weidereröffnungen wird Apple demnach schrittweise vorgehen und stets die Situation in den jeweiligen Ländern und Regionen berücksichtigen. Den Kollegen von MacRumors liegen Informationen vor, dass Apple in den USA derzeit mit einer Wiedereröffnung Mitte Juni plant. Betrachtet man die Ausbreitung des Coronavirus, könnte es in Europa eventuell schon kurz vorher der Fall sein.

Weniger Hoaxes und Fake News: WhatsApp-Einschränkungen zeigen Erfolg

Anfang des Monats kündigte WhatsApp an, das Weiterleiten von Nachrichten aufgrund der Coronakrise weiter einzuschränken. Hat ein Nutzer eine Nachricht mehr als fünfmal an andere Nutzer weitergeleitet, kann er diese anschließend nur noch an einzelne Chats, nicht jedoch an mehrere Chats gleichzeitig weiterleiten. Damit zieht WhatsApp die Zügel weiter an, nachdem man bereits vor knapp zwei Jahren das Weiterleiten von Nachrichten bis zu fünf Chats gleichzeitig eingeschränkt hat. Nun sind die ersten Auswirkungen dieser Maßnahme bekanntgeworden.

Offenbar konnte durch das Einschränken der Weiterleitungen in der Tat die Verbreitung von Hoaxes und Fake News deutlich eingeschränkt werden. Gegenüber den Kollegen von TechCrunch gab WhatsApp an, dass man eine Reduzierung um 70% beim Weiterleiten sogenannter "highly-forwarded" Nachrichten verzeichnete. Bei diesen Nachrichten handelt es sich um solche, die nicht nur innerhalb eines Freundeskreises, sondern weitreichend, teilsweise sogar global weitergeleitet werden. Zu Deutsch könnte man auch von einem Kettenbrief sprechen. Bei WhatsApp zeigte man sich erfreut über den Erfolg der Maßnahme:

"This change is helping keep WhatsApp a place for personal and private conversations. WhatsApp is committed to doing our part to tackle viral messages."

In den vergangenen Wochen kursierten verschiedene Hoaxes und Falschmeldungen zum Coronavirus. Während der US-Präsident darüber nachdenkt, seinen Bürgern Desinfektionsmittel zu spritzen, um das Virus zu bekämpfen, wurde per WhatsApp und andere soziale Netzwerke beispielsweise die Meldung verbreitet, dass die Strahlung von 5G-Mobilfunkmasken das Virus auslöst, was tatsächlich dazu geführt hatte, dass Menschen in verschiedenen Ländern solche Masten anzündeten.

iFixit zerlegt das neue iPhone SE

Es ist gute Tradition, dass die Reparaturspezialisten von iFixit kurz nach der Vorstellung eines neuen Apple-Produkts dieses fein säuberlich in seine Einzelteile zerlegen, um einerseits einen Blick auf die verbauten Komponenten zu werfen und andererseits auch die Reparierbarkeit des Geräts zu prüfen. So nun auch wieder geschehen beim neuen iPhone SE. Wenig überraschend fallen die Änderungen gegenüber dem iPhone 8, auf dem das neue Gerät in weiten Teilen basiert, vergleichsweise gering aus. Entsprechend sind der A13-Chip und der zusätzliche Arbeitsspeicher die spannendsten Neuerungen. Von dem neuen Chip profitiert auch die rückwärtige Kamera, für die Apple offenbar ebenfalls denselben 12-Megapixel Sensor verbaut, der auch beim iPhone 8 zum Einsatz kam. Gleiches gilt auch für den 7-Megapixel Sensor auf der Vorderseite. Ebenfalls identisch zum iPhone 8 ist der im iPhone SE verbaute Akku

Eine weitere Neuerung, die bereits zu erwarten war, die nun aber auch von iFixit bestätigt wurde, ist das Entfernen des 3D Touch Moduls unterhalb des Displays. Hier bringt Apple nun ebenso wie bei allen anderen iPhones und iPads auch beim iPhone SE Haptic Touch zum Einsatz.

iPhone 12: Verkaufsstart um einen Monat verschoben, dafür mit Touch ID unterm Display?

Weiterhin wird kräftig spekuliert, wie es aufgrund der Coronasituation um den Verkaufsstart des iPhone 12 in diesem Herbst steht. Nun berichtet das Wall Street Journal, dass Apple nach wie vor plant, sein neues Flaggschiff-Modell, wohl das erste mit Unterstützung für 5G-Netze, in diesem Jahr auf den Markt zu bringen. Allerdings könnte sich der Verkaufsstart um ca. einen Monat verzögern, da auch der Beginn der Massenproduktion um dieses Zeitfenster verschoben sein soll. Insofern könnten zumindest bestimmte Modelle des iPhone 12 in diesem Jahr erst im Oktober oder November, statt des gewohnten September auf den Markt kommen. Damit würde sich dann ein Szenario wiederholen, was es zuletzt beim iPhone X gegeben hatte. Auch dieses Modell konnte erst im Oktober bestellt werden, während das zeitgleich vorgestellte iPhone 8 bereits im September erhältlich war.

Unterdessen wärmen die Kollegen von Economic Daily News ein Gerücht auf, wonach das neue iPhone über einen Touch ID Fingerabdrucksensor unter dem Display verfügen soll. Angeblich sollen hierzu der Touch-Panel Zulieferer GIS, der OLED Display-Herstller BOE und Qualcomm zusammenarbeiten, um eine Ultraschall-Technologie zu entwickeln, die zumindest in einem der neuen erwarteten Pro-Modelle des iPhone 12 zum Einsatz kommen soll. Damit reihen sich die Kollegen zwar in die Aussagen von Apple-Analyst Ming-Chi Kuo ein. Erst kürzlich berichtete jedoch der in der Regel sehr gut informierte Kollege Mark Gurman, dass dieses Jahr noch nicht mit einem Touch ID Sensor unter dem Display zu rechnen sei. Möglicherweise müssen wir uns mit diesem Feature also bis ins kommende Jahr gedulden.

Corona-App: Deutschland wird nun doch auf Lösung von Apple und Google setzen

Nachdem Apple und Google ihren Ansatz für eine auf Bluetooth basierende Technologie für ihre mobilen Betriebssysteme für die Nachverfolgung von Kontakten zu positiv auf das Coronavirus getesteten Personen vorgestellt hatte, forderten verschiedene Regierungen und Gesundheitsbehörden, darunter unter anderem auch die von Deutschland und Frankreich, einen weiterreichenden Zugriff auf die Personenerfassung. Die beiden Silicon Valley Konzerne lehnten dies mit Verweis auf den Datenschutz ab und boten somit verschiedenen Ländern die Stirn - mit Erfolg wie sich nun zeigt.

Der Ansatz der beiden Unternehmen basiert darauf, dass keine Ortung der Nutzer per GPS geschieht, sondern lediglich komplett anonymisiert auf Basis von Low-Energy Bluetooth ermittelt, welche anderen Geräte sich in der Nähe befinden. Befindet sich darunter ein Gerät eines positiv auf das Coronavirus getesteten Nutzers, erscheint eine Benachrichtiung auf dem Gerät. Dabei werden keine Nutzerdaten oder sonstige Informtionen erfasst und die Identifizierung der Geräte erfolgt auf Basis eines zufällig erstellten und wechselnden Codes. Zudem wird es Nutzern nicht möglich sein, sich selbst als positiv getestet zu hinterlegen, um eine Verfälschung der Ergebnisse zu verhindern. Wichtig ist dabei, dass keine Nutzerdaten auf irgendwelche Server geladen, sondern direkt auf den Geräten der Nutzer gespeichert werden. Man spricht hier von einer dezentralen Speicherung, während verschiedene Regierungen und Gesundheitsbehörden eine zentrale Speicherung auf ihren Servern präferierten.

Nun hat Deutschland diesbezüglich umgeschwenkt und wird wohl auf die Nutzung von Apple und Google setzen. Während es am Freitag noch hieß, dass man weiter einen zentralisierten Ansatz verfolge, berichtete Reuters am Sonntag, dass Deutschland seinen Standpunkt überdacht und geändert habe. Dies dürfte auch die Abkehr von dem bislang präferierten "Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing" (PEPP-PT) Ansatz bedeuten. Mit dem Schritt möchte man vor allem die Akzeptanz der angestrebten App erhöhen, die allerdings wohl noch mehrere Wochen auf sich warten lassen wird. In einer gemeinsamen Erklärung von Gesundheitsminister Jens Spahn und Kanzleramtsminister Helge Braun heißt es:

"[...] Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Bundesregierung auf eine dezentrale Softwarearchitektur, die die in Kürze zur Verfügung stehenden Programmierschnittstellen der wesentlichen Anbieter von mobilen Betriebssystemen nutzt und gleichzeitig die epidemiologische Qualitätssicherung bestmöglich integriert. Das bedeutet konkret, dass wir den Einsatz einer konsequent dezentralen Softwarearchitektur für die Anwendung in Deutschland vorantreiben werden. Darin soll auch die Möglichkeit integriert werden, dass Bürgerinnen und Bürger freiwillig in pseudonymisierter Form Daten zur epidemiologischen Forschung und Qualitätssicherung an das Robert Koch-Institut übermitteln können. 

Die Bundesregierung wird für die Nutzung dieser Möglichkeit werben, weil es wichtig ist, eine ausreichende Datenlage zu generieren, mit der Aussagen zum Infektionsgeschehen möglich sind und die epidemiologische Relevanz von Kontakten bewerten zu können, um perspektivisch möglichst zielgenaue Quarantäne auszulösen. Durch die Einbindung von Testlaboren könnte darüber hinaus eine möglichst frühzeitige Warnung an kritische Kontakte von positiv getesteten Patienten erfolgen."

Das bislang mit der Entwicklung der deutschen App beauftragze Fraunhofer HHI wird von dem Projekt abgezogen und laut Fraunhofer HHI Leiter Thomas Wiegand die bisher erzielten Ergebnisse an den Nachfolger übergeben.

Morgen soll es nach Aussage von Apple CEO Tim Cook erste Betaversionen von iOS und Android geben, die die neuen APIs beinhalten, um den Behörden und Entwicklern der Tracing-Apps Gelegenheit zu geben, die neuen APIs zu testen. Im Falle von von Apple werden iOS-Geräte unterstützt, die in den vergangenen vier Jahren auf den Markt kamen. Die ältesten unterstützten Geräte wären damit das iPhone 6s und das iPhone 6s Plus.

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