Die WWDC-Keynote war mal wieder ein echtes Gehetze von einem Thema zum nächsten, so dass Apple sich bei der Präsentation vor allem auf die großen Neuerungen in iOS/iPadOS 15, macOS Monterey und watchOS 8 konzentriert hat. Inzwischen stehen aber auch die englischsprachigen Preview-Webseiten zu den im Herbst kommenden Beriebssystemupdates zur Verfügung, auf denen auch weitere kleine Neuerungen offenbart werden, so dass ein kleiner Abstecher zu den angesprochenen Seiten durchaus empfohlen ist. Nachfolgend die Direktlinks dorthin, ich gehe weiter unten aber auch auf ein paar interessante Splitter ein:
Unter anderem werden iOS/iPadOS 15 und macOS Monterey einen Codegenerator für die Zwei-Faktor-Authentifizierung enthalten, der Drittanbieter-Apps wie Authy oder den Google Authenticator künftig überlüssig machen könnten. Die Codes kann man im Bereich "Passwörter" in den Einstellungen generieren lassen und sie werden anschließend genau wie die Passwörter im Schlüsselbund automatisch an die anfragenden Webseiten übergeben.
Wer in der Vergangenheit viel geflogen, ins Kino gegangen ist oder auf anderen Veranstaltungen war, die eine digitale Eintrittskarte anboten, wird mit der Zeit eine stattliche Anzahl an Inhalten in der Wallet-App angesammelt haben. Diese kann man zwar einzeln löschen, allerdings ist dies dann doch ein sehr müßiger Vorgang. Beginnend mit iOS 15 lassen sich abgelaufene Tickets in der Wallet-App nun ausblenden. Ein entsprechender Schalter findet sich in den Einstellungen zur App. Besonders schön dabei: Die Tickets werden nicht gelöscht, sondern eben nur ausgeblendet, so dass man sie aus Nostalgiegründen auch jederzeit wieder einblenden kann.
In macOS Monterey wird Apple eine weitere aus iOS bekannte und liebgewonnene Funktion auf den Mac bringen: den Stromsparmodus. Laut Apple sorgt das Aktivieren bei einer sich dem Ende entgegenneigenden Akkulaufzeit dafür, dass beispielsweise der Prozessortakt zurückgefahren oder auch die Helligkeit des Displays reduziert wird, um auf diese Weise Akku zu sparen. Verfügbar ist die neue Funktion allerdings nur auf dem MacBook (Early 2016 und neuer) und dem MacBook Pro (Early 2016 und neuer).
Auch wenn Apple auch in diesem Jahr nicht von seinen sehr dürftigen 5 GB Onlinespeicher in der kostenlosen Variante von iCloud abrückt, gibt es immerhin ein kleines Entgegenkommen im Zusammenhang mit größeren Systemupdates. So wird Apple seinen Nutzern vorübergehend mehr Cloud-Speicher zur Verfügung stellen, um ihre Daten via iCloud-Backup auf ein neues Gerät zu übertragen. Dies gilt für einen Zeitraum von drei Wochen, wie Apple schreibt.
In iCloud wird es ab dem Herbst offenbar zudem möglich sein, eigene Domainnamen für die E-Mail Funktion zu nutzen. Dies geht zumindest aus den Preview-Seiten zu iOS 15 hervor. Demnach wird Apple dies unterstützen und es auch Familienmitgliedern erlauben, diese Domainnamen zu nutzen. Ähnliches ist auch schon seit längerer Zeit beispielsweise bei Google oder Microsoft möglich. Wie genau Apple dies in iCloud umsetzen wird und ob beispielsweise eine Familienfreigabe voraussetzt, wird man aber vermutlich noch abwarten müssen.
Das "Wo ist" Netzwerk wird von Apple weiter aufgerüstet. So wird es ab iOS 15 laut Apple möglich sein, Geräte auch dann aufzufinden, wenn diese ausgeschaltet oder zurückgesetzt wurden. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn sie gestohlen wurden oder der Akku leer ist. Apple geht nicht weiter darauf ein, wie genau man dies bewerkstelligt, aber vermutlich werden hier verschiedene Informationen aggregiert und daraus auf den Standort des Geräts geschlossen. Um ein Zurücksetzen eines Geräts zu verhinden, wird das "Wo ist" Netzwerk und sein "Verloren"-Modus zudem an die Aktivierungssperre gekoppelt.
Ebenfalls im "Wo ist" Netzwerk wird man ab iOS 15 festlegen können, dass man sofort informiert wird, wenn sich ein Gerät oder ein mit einem AirTag versehenes Objekt von einem entfernt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass man beispielsweise seine Schlüssel oder seine AirPods irgendwo liegen lässt. Anderseits wird man auf diese Weise auch umgehend darauf hingewiesen, sollte einem ein solches Objekt entwendet worden sein. Eingestellt werden kann dies für jedes Gerät bzw. jeden AirTag separat. Damit der Alarm nicht ständig losgeht, kann man Ausnahmen für bestimmte Orte, beispielsweise die eigene Wohnung setzen.
Nutzer einer Apple Watch können sich ab watchOS 8 über die Möglichkeit freuen, mehrere Timer in der Timers-App zu setzen. Dies hatte Apple zwar in der Keynote auch kurz angerissen, es sei an dieser Stelle aber auch noch einmal erwähnt. Sämtliche Timer können wie vom iPhone gewohnt mit einer eigenen Bezeichnung versehen werden.
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