Der Coronavirus hat auch die Apple-Welt weiter fest im Griff. So ist beispielsweise die diesjährige Ausrichtung der Entwicklerkonferenz WWDC unsicherer denn je. Das Gesundheitsministerium des Santa Clara County, in dem nicht nur Apples Heimatstadt Cupertino, sondern auch der WWDC-Austragungsort San Jose liegt, hat nun angeordnet, dass Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern bis auf weiteres abgesagt werden müssen. In der vergangenen Woche hatte man hierzu bereits eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen, nun jedoch ist eine solche Absage für die Veranstalter verpflichtend. Die Anordnung gilt ab dem 11. März und zunächst für drei Wochen. Anschließend werde man die Situation neu evaluieren. Unter anderem Facebook und Google haben ihre Entwicklerkonferenzen bereits abgesagt. Möglich, dass der WWDC in diesem Sommer dasselbe Schicksal droht.
Unterdessen hat Apple sämtliche "Today at Apple" Sessions in seinen Retail Stores in Seattle und in der San Francisco Bay Area ausgesetzt. Beide Städte gehören in den USA zu den Gegenden, in denen die meisten Coronavirus-Fälle gemeldet wurden. In einem internen Memo hat Apple die Stores darüber informiert, dass sämtliche Sessions zunächst vom 08. bis zum 29. März ausgesetzt werden sollen. Im Italien, den am stärksten von dem Virus betroffenen europäischen Land hat Apple ebenfalls sämtliche "Today at Apple" Sessions gestrichen. Zudem wird in fast allen Ladengschäften des Landes eingeschränkte Öffnungszeiten oder gar komplette Schließungen geben, bis sich die Situation entspannt.
Für seine Mitarbeiter hat Apple indes nicht nur die Möglichkeit eingeräumt, aus dem Homeoffice zu arbeiten, wenn es ihnen möglich ist. Aktuell dürfen Retail-Mitarbeiter auch eine unbegrenzte Krankheitszeit in Anspruch nehmen, wenn sie Sympthome des Coronavirus aufweisen. Hierfür ist dann auch keine Krankschreibung eines Arztes erforderlich. Zudem wird Apple in seinen Ladengschäften ausgiebige Reinigungen und Desinfektionsarbeiten durchführen lassen, um Geräte und Möbel von Bakterien und Viren zu befreien. (via MacRumors)
Übrigens, wer auch seine eigenen Geräte von Zeit zu Zeit desinfizieren möchte, kann dies mit entsprechenden Mitteln bedenkenlos tun, wie Apple in einem aktualisierten Support-Dokument erklärt. Demnach kann man zu einem Reinigungstuch mit 70%-igen Isopropylalkohol oder handelsüblichen Desinfektionstüchern greifen. Man sollte das Desinfektionsmittel allerdings nicht unbedingt direkt auf das Gerät sprühen und stattdessen lieber ein Tuch benutzen, um das Mittel anzuwenden.
iOS 14 könnte verschiedene Neuerungen für iMessage mitbringen, die sich den Kollegen von MacRumors zufolge derzeit in einer internen Testphase befinden sollen. Die erste Neuerung soll dabei ein direktes Ansprechen oder Taggen von Nutzern in Gruppenchats mithilfe des bekannten @-Zeichens sein, wie man es unter anderem von Slack oder auch aus WhatsApp bereits kennt. Unter anderem könnte man hierbei dann auch die allgemeinen Benachrichtigungen solcher Chats deaktivieren und sich nur noch über Nachrichten informieren lassen, die direkt an einen gerichtet sind.
Darüber hinaus soll Apple auch testen, ob sich iMessages künftig zurückrufen lassen, nachdem man sie gesendet hat. Den Konversationsteilnehmern soll in diesem Fall ein kleiner Hinweis angezeigt werden, dass eine Nachricht wieder gelöscht wurde. Auch dies kennt man inzwischen aus WhatsApp. Ob es auch für iMessage hierbei ein Zeitlimit geben wird, nach dessen Ablauf das Zurückrufen einer Nachricht nicht mehr möglich ist, ist aktuell unklar.
Weitere momentan getestete Funktionen sollen zudem eine Anzeige sein, dass jemand in Gruppenchats gerade eine Nachricht schreibt, die Möglichkeit, Nachrichten als ungelesen zu markieren oder auch das "/me" Kommando für Statusupdates zu verwenden, das manche Nutzer möglicherweise noch aus iChat-Zeiten vom Mac kennt. Ob und wann all diese Funktionen in iMessage integriert werden, ist aktuell unklar. Möglich ist aber natürlich durchaus, dass sich einige hiervon durchaus bereits in iOS 14 blicken lassen.
Auch wenn ich lange ein Gegner von Eingabestiften war muss ich gestehen, dass das iPad Pro in Kombination mit dem Apple Pencil wirklich einen großen Schritt in Richtung eines Produktivgeräts gemacht hat. Diese Kombination soll mit iOS/iPadOS 14 nun offenbar weiter ausgeweitet werden. So soll das Update ein neues Framework namens PencilKit enthalten, durch das es möglich werden soll, jedes Textfeld mit dem Apple Pencil auszufüllen. Der handgeschriebene Text soll dann durch das Framework mithilfe von Optical Character Recognition (OCR) in Maschinentext umgewandelt werden. Die Qualität hängt dabei natürlich von der Deutlichkeit der eigenen Handschrift ab. Bislang war das Schreiben mit dem Apple Pencil lediglich in bestimmten Apps, nicht jedoch beispielsweise beim Ausfüllen von Webformularen oder dem Erstellen von iMessages möglich.
Den Informationen von MacRumors zufolge soll PencilKit mit jedem Eingabefeld in iOS bzw. iPadOS funktionieren. Tippt man mit dem Pencil ein solches Feld an, wird offenbar ein schwebendes Fenster erscheinen, in dem dann mit dem Stift geschrieben werden kann. Es kann zudem davon ausgegangen werden, dass auch Drittanbieter-Apps auf PencilKit zugreifen können, wenngleich dieser Zugriff zunächst eingeschränkt sein könnte.
Die mysteriösen AirTags sind weiter ein spannendes Thema aus dem Apple-Kosmos. Während es kürzlich noch Anzeichen gab, dass die kleinen Gadgets zum Aufspüren von Gegenständen kabellos geladen werden könnten, haben die Kollegen von MacRumors nun in Erfahrung gebracht, dass es vermutlich doch eher auf eine CR2032 Knopfzelle hinauslaufen soll, wie sie beispielsweise auch im Tile Pro (€ 34,99 bei Amazon) zum Einsatz kommen. Entsprechend soll es dann auch auf der Rückseite der AirTags einen Schraubverschluss geben, der gleichzeitig als Abdeckung für das Batteriefach dient. Diese Knopfzellen sind nicht dazu gedacht, wiederaufgeladen zu werden und müssen stattdessen von Zeit zu Zeit getauscht werden. Im oben angesprochenen Tile Pro halten sie beispielsweise ca. ein Jahr.

Weiter unklar ist indes, wann mit einer Markteinführung der AirTags zu rechnen ist. Der bekannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo berichtete kürzlich, dass diese noch in der ersten Jahreshälfte 2020 erfolgen soll. Die aktuelle Lage rund um den Coronavirus stellt dies jedoch derzeit, wie auch diverse andere Produktpläne ein wenig in Zweifel.