Am gestrigen Nachmittag besuchten Apple CEO Tim Cook und US-Präsident Donald Trump bekanntermaßen die Fertigungsstätte des Mac Pro im texanischen Austin, wo der iPhone-Hersteller ebenfalls gestern auch mit dem Bau eines neuen 54 Hektar großen Campus begonnen hat. Während des Besuchs sprach Cook auch mit den Kollegen von ABC News und ging dabei neben dem neuen Campus und der Fertigung des Mac Pro auch auf weitere Themen kurz ein. Cook betonte, er sei stolz, dass der neue Mac Pro wie auch schon sein Vorgänger in den USA endmontiert werden könne. Ob dies jedoch die einzige Fertigungsstätte für das im Dezember erscheinende Gerät ist, ist nicht ganz klar. Apple spricht lediglich davon, dass von Austin aus Kunden auf dem amerikanischen Kontinent beliefert werden.
Angesprochen darauf, warum man nicht auch das iPhone in den USA, sondern weiterhin in China fertigen lasse, antwortete Cook salomonisch, dass das iPhone aus seiner Sicht überall hergestellt werde. Damit spielt er auf die verschiedenen im Apple-Smartphone verbauten Komponenten an, die von überall auf der Welt stammen. Aktuell habe man bei Apple keine Pläne, auch die iPhone-Fertigung in die USA zu verlagern.
"If you look at the glass of the iPhone, which everybody touches all day long, that glass is made in Kentucky. If you were to take apart the iPhone you would see many of the silicone components that are made in the United States as well. The iPhone is the product of a global supply chain."
Inwieweit sich die neuen US-Strafzölle auf Produkte und Bauteile aus China auswirken, muss erst noch abgewartet werden. Cook vermied hierzu eine klare Aussage und äußerte stattdessen erneut die Hoffnung, dass sich China und die USA irgendwie doch noch einigen werden.
"I'm so convinced that it's in the best interest of the U.S. and best interest of China, and so if you have two parties where there's a common best interest there has got to be some kind of path forward here. And I think that will happen."
Auch das heftig kritisierte Entfernen der HKLive-App aus dem AppStore durch Apple wurde kurz angerissen. Die App wurde von den Protestlern in Hongkong genutzt, um größere Ansammlungen von Polizei- und Sicherheitskräften in ihrer Sonderverwaltungszone zu tracken und ihnen so aus dem Weg zu gehen. Cook betonte, dass man im Falle dieser App keinen Sonderweg gegangen sei, sondern in China genauso verfahre, wie auch in den USA oder Europa. Gleichzeitig erklärte Cook, er mache sich Sorgen über die Entwicklung in Hongkong und hoffe darauf, dass es keine weiteren Toten und Verletzte geben wird.
Das komplette Interview von Tim Cook mit ABC News kann auf der Webseite des Senders eingesehen werden.