Diverse hochrangige Apps senden sensible Gesundheitsdaten an Facebook
Facebook kommt einfach nicht aus den Negativschlagzeilen heraus, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Nun ist es zugegebenermaßen keine Neuheit, dass das soziale Netzwerk Unmengen an Daten von seinen Nutzern sammelt, allerdings ist es doch immer wieder erschütternd, wie detailliert und privat diese Daten teilweise sind. So deckt ein aktueller Bericht des Wall Street Journal auf, wie verschiedene durchaus namhafte Apps von Drittanbietern Facebook mit Daten versorgen, die dann wiederum für personalisierte Werbung genutzt werden.
So sendet beispielsweise "Instant Heart Rate: HR Monitor", die aktuell beliebteste App zur Herzfrequenzmessung, genau diesen Wert unmittelbar nach der Messung an Facebook. "Flo Period & Ovulation Tracker" (nein, ich habe trotz des Namens nichts damit zu tun) ist ein Tracker für die weibliche Periode und zählt weltweit 25 aktive Nutzer. Diese App schickt ebenfalls genau diese Periodendaten an Facebook. Umso schlimmer, dass in der Datenschutzerklärung dieser App explizit darauf hingwiesen wird, dass man genau dies nicht tut. Gesendet werden die Daten dennoch. Insgesamt trifft dies auf 11 von 70 durch das WSJ getestete Apps aus dem Gesundheitsbereich zu. Sechs davon befinden sich unter den Top 15 Gesundheits-Apps in den USA.
Viele der Apps, senden die Daten an Facebook, ohne dass der Nutzer hierüber informiert wird. Dabei ist es zudem unerheblich, ob der Nutzer selbst bei Facebook angemeldet ist oder nicht. Der Grund warum die Apps die Daten mit Facebook teilen liegt darin, dass sie auf diese Weise Zugriff auf die Analyse-Tools von Facebook erhalten, um dem Nutzer personalisierte Werbung anzuzeigen. Derzeit haben die Nutzer keine Möglichkeit, sich gegen diese Übertragung der Daten zu wehren oder sie zu deaktivieren. Man kann lediglich aufhören, die Apps zu nutzen, wenn man denn weiß, welche diese Praktiken vollziehen.