Apples gestrige Ankündigung neuer Funktionen für einen besseren Schutz von Kindern auf seinen Geräten hat für eine Menge Aufsehen und Wirbel gesorgt. Inzwischen hat das Unternehmen mit ein paar weiteren Informationen und Klarstellungen nachgelegt. Eine der neuen Funktionen ist das Abgleichen von lokal auf einem iPhone oder iPad gespeicherten Fotos mit Hashwerten, um auf diese Weise Aufnahmen von sexuellem Missbrauch von Kindern zu entdecken. War dies der Fall, werden die betroffenen Bilder für den Nutzer unsichtbar markiert, bevor sie auf iCloud Fotos hochgeladen werden. Im Falle von vermehrten Erkennungen auf einem Account wird dieser gesperrt und der Nutzer von Apple an die zuständigen Behörden gemeldet. Hierbei handelt es sich um eine automatische Funktion, die vom Nutzer nicht deaktiviert werden kann. Allerdings hat Apple nun den Kollegen von MacRumors gegenüber bestätigt, dass die Erkennung nicht durchgeführt wird, wenn iCloud Fotos deaktiviert ist.
Neben dem Abgleich der Fotos mit den Hashwerten hat Apple auch "Communication Safety" für iMessage angekündigt. Hierbei werden Bilder mit potenziell anzüglichen Inhalten erkannt und Minderjährige und deren Eltern beim Empfang selbiger infomiert, bevor sie angezeigt werden. Dies hat selbstverständlich auch bereits Datenschutzbedenken ausgelöst, da Apple offenbar die über iMessage verschickten Bilder scannt. Während auch dies lediglich auf Basis von Hashwerten geschehen soll, hat Apple hier noch einmal für weitere Aufklärung gesorgt. So wird es sich bei der Funktion um ein optionales Feature handeln, welches ausschließlich auf Accounts von Kindern angewendet wird und das von den Eltern explizit in der Familienfreigabe unter iCloud aktiviert werden muss. Ist dies der Fall, wird das empfangene Bild zunächst verschwommen angezeigt und die folgende Meldung eingeblendet:
"Sensitive photos and videos show the private body parts that you cover with bathing suits,. It's not your fault, but sensitive photos and videos can be used to hurt you."
Anschließend kann das Kind auswählen, ob das Foto dennoch angezeigt werden soll. Für Kinder unter 13 Jahren können die Eltern entscheiden, ob sie darüber informiert werden wollen, wenn ihr Sprössling das Bild dennoch sehen möchte. Hierzu informiert Apple mit dem folgenden Text:
"If you decide to view this, your parents will get a notification to make sure you're OK."
Auch bei "Communication Safety" setzt Apple bei der Erkennung der Bildinhalte auf Maschinenlernen. Die Verarbeitung findet auch hier komplett lokal auf dem Gerät statt. Da die iMessage-Nachrichten nach wie vor Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, erhält Apple keinen Zugriff auf die verschickten Inhalte.
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