Infos zur deutschen Corona-Warn-App auf Github; EU streicht Pläne zur App-Verpflichtung bei Reisen
Die Entwicklung einer deutschen Corona Tracing-App wird hinter den Kulissen weiter vorangetrieben. Erwartet wird die Veröffentlichung der auf der Bluetooth-Technologie von Apple und Google basierenden App Mitte kommenden Monats. Nun ist eine erste Version des zugrundeliegenden Konzepots auf Github veröffentlicht worden. Urheber sind mit der Deutschen Telekom und SAP die beiden Entwicklungspartner der Bundesregierung. Bereits zur Initiierung des Projekts wurde bekanntgegeben, dass man die App als Open-Source-Projekt entwickeln werde, um so eine größtmögliche Transparenz in Sachen Datenschutz und Funkion zu schaffen. Die beiden folgenden Links führen zu den veröffentlichten Beschreibungen:
Klar ist damit nun auch, dass die App neben der Technologie von Apple und Google auch auf das DP-3T-Protokoll (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing) und das TCN-Protokoll (Temporary Contact Numbers) setzen wird. Mit der erstmals offiziell genutzten Bezeichnung Corona-Warn-App“ bekommt das Projekt auch erstmals einen (vorläufigen) Namen. SAP und Telekom betonen in der Projektbeschreibung auch noch einmal deutlich den Datenschutz-Ansatz hinter der App:
Wie DP-3T und TCN folgen auch die Apps und die Backend-Infrastruktur dem Open-Source-Prinzip – lizenziert unter Apache 2.0 ! Die Apps (für iOS und Android) werden pseudonymisierte Daten von Mobiltelefonen in der Umgebung mit Hilfe von Bluetooth-Technologie sammeln. Die Daten werden lokal auf den einzelnen Geräten gespeichert, um so den Zugriff auf die Daten und die Kontrolle über die Daten durch Behörden oder andere Instanzen zu verhindern. Wir erfüllen die geltenden Datenschutzvorgaben und garantieren höchste IT-Sicherheitsstandards.
Auf diese Weise stellen wir uns den Datenschutzbedenken der Bevölkerung und hoffen dadurch, die Nutzung der Anwendung zu steigern.
Interessant ist auch die Beschreibung der sogenannten User-Journey, in der SAP und Telekom beschreiben, wie die App in Umlauf gebracht und anschließend genutzt werden soll, also den Weg von der Idee über die Installation und Nutzung bis hin zur Deinstallation.
Unterdessen hat sich die Europäische Union dagegen entschieden, die Installtion einer Corona Tracing-App als Voraussetzung vorzuschreiben, um innerhalb ihrer Mitgliedsländer wieder verreisen zu dürfen. Dies war als eine der Maßnahmen in Erwägung gezogen worden, bei einer weiteren Lockerung der Anto-Corona Maßnahmen und Grenzöffnungen wie Verbreitung des Virus im Griff zu behalten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat sich die EU nun jedoch dafür ausgesprochen, dass ihre Mitgliedsländer vor allem auf die Freiwilligkeit der Nutzung einer Corona Tracing-App setzen und ihre Bürger hierzu ermutigen sollen. Ein Aufruf, den ich an dieser Stelle auch noch einmal an meine Leser richten möchte.
Vor einigen Tagen bereits hatte sich eine Allianz aus mehreren europäischen Ländern, darunter unter anderem auch Deutschland, Österreich und die Schweiz gebildet, die an einer Kompatibilität ihrer Apps arbeitet, um somit auch ein grenzübergreifendes Tracing zu ermöglichen, was das Nachverfolgen von potenziell mit dem Coronavirus infizierten Kontakten auch im europäischen Ausland ermöglichen würde.
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