Kommentar: Die aktuellen Hacker-Angriffe
Twitter, Facebook, Microsoft, Apple, ... Die Liste der aktuell von Hacker-Angriffen betroffenen Unternehmen ist lang. Mit dem Cloud-Merk-Dienst "Evernote" gesellte sich am Wochenende ein weiterer prominenter Vertreter hinzu. Per E-Mail informierte der Dienst seine User über die Ausmaße des Angriffs. Demnach war es den Angreifern möglich, "Zugriff auf Benutzerinformationen wie Benutzernamen, E-Mail Adressen und den verschlüsselten Passwörtern zu erlangen". Zwar sollen im Fall von Evernote keine Daten verloren gegangen sein und auch die Passwörter konnten wohl "nur" in verschlüsselter Form entwendet werden. Dies sollte man aber keinesfalls verharmlosen. Allein schon der Verlust von Benutzernamen und E-Mail Adressen ist wenn man einmal
genauer hinsieht eine ziemliche Katastrophe. Daher fordert Evernote alle Nutzer dazu auf, über die Webseite des Dienstes ihre Passwörter zu ändern. Dabei sollten natürlich die grundsätzlichen Regeln für sichere Passwörter angewendet werden. Evernote weist auf drei dieser Regeln in der angesprochenen E-Mail hin:
- Verwenden Sie keine einfachen Passwörter die aus effektiven Wörtern bestehen
- Verwenden Sie niemals das selbe Passwort auf mehreren Seiten oder für mehrere Dienste
- Klicken Sie niemals auf "Passwort zurücksetzen" in E-Mails, gehen Sie dazu immer direkt auf die Internetseite des jeweiligen Dienstes
Zudem sollte man natürlich folgendes bedenken:
- Passwörter sollten aus mindestens 8 Zeichen bestehen
- Passwörter sollten mindestens 2 Sonderzeichen, eine Zahl, einen Kleinbuchstaben und einen Großbuchstaben enthalten
Für den Nutzer sollten die Meldungen der vergangenen Tage in jedem Fall Grund genug sein, sich mal wieder über die grundsätzlichen Dinge klar zu werden, die unser digitales Leben mittlerweile bestimmen. Immer mehr Daten wandern in die Cloud. Mit allen dazugehörigen Begleiterscheinungen. Dazu zählen nicht nur Datenschutz-Probleme, sondern auch Sicherheits-Risiken. Die meisten der registrierten Angriffe stammen aus Ländern in Fernost, wie z.B. China oder aus Ost-Europa und es ist nicht davon auszugehen, dass die dortigen Behörden künftig verstärkte Anstrengungen unternehmen werden, um dies zu unterbinden, wenn die Angriffe nicht sogar unterstützt werden.
Die Anbieter (und dazu zählt für den Kontext dieses Blogs auch Apple) wollen uns dazu bringen, möglichst viele unserer Daten von der lokalen Festplatte in die Cloud zu verlagern. Diese Entwicklung wird wohl auch die Zukunft bestimmen. Allerdings scheinen die nötigen Voraussetzungen dafür noch nicht komplett geschaffen. Wenn sie es denn jemals sein werden. Denn der Kampf gegen die Cyber-Kriminologie Kriminalität ist ein wenig wie der Wettlauf zwischen Hase und Igel. Meist muss erst ein (erfolgreicher) Angriff geschehen, ehe die Anbieter darauf reagieren können. Der Schaden ist dann meist schon entstanden.
Dem Nutzer bleibt nicht viel übrig, als dem Unternehmen, dem man seine Daten anvertraut, auch in Bezug auf die Sicherheit zu vertrauen. Dies ist nicht immer ganz einfach, da viele dieser Unternehmen Start-Ups sind, die sich noch keine größere Reputation haben aufbauen können. Insofern sollten die Angriffe auf Unternehmen wie Twitter, Facebook, Microsoft, Apple und Evernote noch deutlich ernster genommen werden. Wenn solch große Unternehmen schon erfolgreich angegriffen werden können, wie soll es dann erst bei kleineren Unternehmen aussehen? Vermutlich werden Angriffe dort erst viel später oder eben gar nicht bemerkt.
Seine Daten in der Cloud zu lagern und sie somit jederzeit und von jedem Gerät im Zugriff zu haben, ist sicherlich sehr komfortabel. Allerdings sollte man sich der Risiken dabei immer bewusst sein. Vertrauliche Dokumente gehören ebenso wenig in die Cloud (egal bei welchem Anbieter), wie Daten, von denen man keine Offline-Backups besitzt. Möchte man Daten sicher in der Cloud ablegen, reichen sicherlich auch die oben angesprochenen Passwort-Regeln nicht aus. In diesem Fall sollte man sich überlegen, die Daten verschlüsselt abzulegen. Hierfür bietet sich beispielsweise das kostenlose Tool TrueCrypt an.
Was aber in jedem Fall extrem wichtig ist, ist eine gewisse Sensibilität im Umgang mit den eigenen Daten. Man muss nicht jeden Dienst gleich mitnutzen, nur weil er gerade hip ist. Daten sind die Währung der Zukunft und jeder sollte sich darüber bewusst sein, was er so in die Cloud schiebt und was man lieber offline belässt. Auch dort sind sie natürlich prinzipiell angreifbar. Aber immerhin hat man dann alle Fäden in der eigenen Hand.
Kommentare
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MikeInB am :
Mit dem Kommentar hast du vollkommen recht.
Man muss den Diensten einfach voll Vertrauen wenn man seine Daten dort abgibt und der neuste Angriff auf Evernote hat mir zumindest gezeigt das ich mit meinem Vertrauen denen gegenüber richtig gelegen hab.
Nicht nur die Art der Verschlüsselung meines Passwortes, sondern auch wie mit diesem Angriff umgegangen wurde zeigt mir das sie es "ernst" meinen.
Da haben andere Unternehmen auch noch einiges an nachhol' Bedarf.
Aber im Endeffekt muss jeder selbst wissen wie er mit seinen Daten umgeht.
Man kann seine Daten auch zuhause in Papierform in einem Safe haben oder halt online bei einem Dienst.
Marcel Reinhardt am :
So viele Vorteile, wie die Digitale- Welt mit sich zieht, ebenso viele Nachteile auch...
Deswegen sollten auch gerade Unternehmen ob klein oder groß sich genau überlegen ob man die Cloud oder sonstiges Systeme bzw. Anbieter für sensible und Existenz wichtige Daten zum absichern oder weiterleiten verwendet.
Oder auch ganz einfach mal ausdrucken und sorgfältig aufbewahren :-)
Wolfgang am :
ob und welche Daten man in die Cloud verschiebt. Wobei man seinen eigenen Rechner natürlich nicht für unangreifbar halten sollte, so lange eine Verbindung ins Internet steht. Auch wenn die riesigen Datenmengen bei den genannten Anbietern ein lohnenderes Ziel darstellen für die Cyberkriminellen. Aber mit den dort abgegriffenen Daten ist man dann auch ganz schnell bei uns Privatnutzern. Keine schöne Aussicht.
Cola am :
Ich lad überhaupt nichts in die Cloud, da
a) meine Daten keinen zu interessieren haben
b) meine Daten (leider) keinen interessieren
c) es deprimierend wäre, dass alle Accounts gehackt werden, außer meinem
d) ich immer so miesen Eplus-Empfang habe, dass Daten in der cloud für mich nie erreichbar sind
tobi am :
Das ist mal eine stichhaltige Begründung!
Stefan am :
FloJobs am :
Ben am :
Man wird sehen. Die Angriffe werden weiter gehen, besonders aus den von dir genannten Ländern.
Ich bin auf weiteres Beobachter.
Scuruba am :
Da könnten sich andere Firmen sicher eine Scheibe von abschneiden!
Natürlich sollte Evernote wie alle Firmen mehr für die Sicherheit tun damit so ein Fall garnicht erst eintritt, aber in diesem Fall hat Evernote genau das richtige getan und das ohne zu zögern.
Fexxel am :
Wölfe am :
Lucy Fairy am :
Jochen am :
Mr-Fly am :
Bernd am :
Maik am :
Ich habe meine Daten lieber bei mir zu Hause auf der Festplatte oder auf einem Stick, als irgendwo digital im Netz.
Ich habe wohl recht behalten ;-)
Akimo am :
Firehorse am :
Chris am :
Cyber-Kriminalität :Nicht supi!
Flo am :
Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
Wolfgang am :