Unglaublich, wie tief sich manche Entwickler durch die Innereien von Betriebssystemen wühlen. Da bilden die Entwickler-Builds von Apples Systemen keine Ausnahme. Neben neuen, bislang nicht vorgestellten Geräten und neuen Chipsätzen im Inneren werden dabei auch immer wieder unbekannte Funktionen entdeckt. Nachdem in der Beta-Version von iPhone OS 3.0 bereits in den vergangenen Tagen die Einstellungen für Tethering entdeckt wurden, wird nun die bereits seit langer Zeit geforderte Videofunktionalität für die iPhone-Kamera immer wahrscheinlicher. Zunächst deutete eine anscheinend von Apple übersehene Überschrift "Publish Video" auf die kommende Videofunktionalität hin, dann wurde entdeckt, dass auch Video-MMS mit iPhone OS 3.0 empfangen werden können. Den letzten Baustein liefert nun die österreichische Seite Benm.at, wo man verschiedene Images mit den eindeutigen Inhalt "Movie" entdeckt hat. Die bereits enthaltene VoiceMemo-App beinhaltet ebenfalls eine Editier-Funktion, mit deren Hilfe die Aufnahmen rudimentär bearbeitet werden können. Gut möglich also, dass Apple eine ähnliche Vorgehensweise auch für Videoaufnahmen in der Hinterhand hat.

Seit der Veröffentlichung der zweiten Beta von iPhone OS 3.0 für Entwickler am vergangenen Dienstag rätselt man quer durch das Internet, was wohl der neue Eintrag unter den Einstellungen namens "Store" bedeuten könnte. Nun scheint das Rätsel gelöst. Wie anlässlich des iPhone OS 3.0 Events im März angekündigt, wird es Apple mit der neuen Betriebssystem-Version den Benutzern gestatten, den iTunes Account auf dem iPhone zu wechseln, bzw. einen neuen Account anzulegen. Dies wird offenbar über den neuen Menüpunkt "Store" geschehen, wie der angehängte Screenshot eines AppleInsider Users zeigt. Wie er an den gezeigten Screen gelangt ist wird nicht verraten. Ich tippe jedoch einfach mal auf die Synchronisierung mit einem nicht in den iTunes Store eingeloggten Rechner. Vermutlich wird der hier eingestellte Account dann auch für die In-App Purchases, die mit iPhone OS 3.0 Einzug halten werden, genutzt. Von Apple gibt es hierzu gewohntermaßen noch keine weiteren Informationen.

Bereits vor einigen Wochen kamen Gerüchte auf, wonach die nächste iPhone Generation eine "dramatisch schnellere Internetgeschwindigkeit" liefern soll. Dies kann sowohl das Funken im Mobilfunknetz betreffen, als auch das Surfen über ein lokales WLAN. Nun wurde laut AppleInsider in einer Konfigurationsdatei innerhalb der Betaversion von iPhone OS 3.0 eine Konfigurationsdatei entdeckt, die als Chipsatz den Broadcom BCM4329 aufführt. Dieser Chipsatz unterstützt den noch im Draft aber dennoch schon breit im Einsatz befindlichen 802.11n Standard, der theoretisch bis zu 300 Mbit/s an Übertragungsgeschwindigkeit unterstützt. Somit würde das Surfen mit dem iPhone in Zukunft noch einmal deutlich komfortabler werden.
Bereits gestern berichtete DigiTimes, dass Apple bei dem kalifornischen Hersteller OmniVision Kamerasensoren mit Auflösungen von 3,2 und 5 Megapixeln in Auftrag gegeben haben soll. Dabei wird spekuliert, dass die geringer auflösenden Sensoren angeblich im für Juni erwarteten neuen iPhone zum Einsatz kommen werden, die höher auflösenden in einem anderen, später im Jahr vorgestellten Produkt. Das Apple dem neuen iPhone endlich eine bessere Kamera inklusive der Möglichkeit von Videoaufzeichnungen spendieren wird, steht wohl außer Frage. Erst Recht wenn man die Hinweise auf Video-MMS und Videoveröffentlichungen via MobileMe berücksichtigt. Das "andere, für später im Jahr erwartete Produkt" sorgt dagegen für reichlich Spekulationen. Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, dass eine 5 Megapixel-Kamera seinen Weg in ein Netbook oder einen Tablet-Mac finden wird. Meine Theorie geht dagegen eher in die Richtung, dass entweder beide Kamerasensoren in einem Gerät, etwa als Front- und als Rückseitenkamera, zum Einsatz kommen könnten. Die andere Variante wäre das immer noch im Raum stehende Gerücht von einem High- und einem Low-End iPhone, welche dann auch mit unterschiedlich auflösenden Kameras ausgestattet werden könnten. Spätestens die WWDC im Juni wird uns hier wohl eine Auflösung präsentieren.
Die Anzeichen verdichten sich mehr und mehr, dass die kommende iPhone Generation endlich eine Videofunktionalität mit sich bringen wird. Bereits in der ersten Beta von iPhone OS 3.0 wurde entdeckt, dass in der Kopfzeile der Text "Video veröffentlichen" erscheint, wenn man versucht man ein Foto an eine MobileMe Galerie zu senden. Dieser Text ist in der nun zweiten Beta wieder entfernt worden. Dafür hat man bei Boy Genius Report nun herausgefunden, dass es möglich ist, Video MMS über das iPhone zu senden und zu empfangen. Dies sind an und für sich die besten Voraussetzungen, dass auch die Hardware des für den Sommer erwarteten neuen iPhone endlich das Aufzeichnen von Videos unterstützen wird.


UPDATE: Ich kann die Funktionalität inzwischen bestätigen. Seit dem Update auf Beta 2 kommen zwar an mich gesendete MMS-Nachrichten doppelt und dreifach an, aber Video funktioniert einwandfrei. Wie es aussieht hat Apple hierfür ein spezielles Interface zum Abspielen vorgesehen. Das Video selbst landet im Ordner "Film" des Fotos-App.
Neben den dokumentierten Änderungen und Neuerungen in der gestern erschienenen zweiten Beta von iPhone OS 3.0 sickern nach und nach auch weitere bislang im Verborgenen gebliebenen Neuheiten durch. So sind inzwischen wie bereits erwähnt elf statt bisher neun Homescreens verwendbar. Zudem hat es Apple offensichtlich endlich geschafft den Bug zu beheben, bei dem Bilder, die aus Mails heraus auf dem iPhone gespeichert werden, verzerren (Blurry-Bug). Dies geschieht nun nicht mehr. Auch schön ist, dass die Anordnung der Apps nach einem Restore und anschließender Backup-Rücksicherung nun nicht mehr verloren geht, sondern die Apps wieder so auf den Homescreens erscheinen, wie sie ursprünglich angeordnet waren. Zwei weitere Neuerungen betreffen das Interface. So ist es nun möglich, auf dem iPhone abonnierte Kalender hinzuzufügen (siehe Screenshot). Zudem taucht in der Gruppenansicht bei den Kontakten nun ein Eintrag namens "Alle on My iPhone" auf, der jedoch zumindest in meinem Fall keine Inhalte besitzt. Eventuell verbergen sich hierin auf der SIM-Karte gespeicherte Kontakte.


An und für sich war die Woche in Sachen AppStore enttäuschend ruhig. Wäre da nicht ein spektakulärer Neuzugang am gestrigen Dienstag zu verzeichnen gewesen. Nachdem bereits das eine oder andere Dritthersteller-App die Funktionalität von Skype mehr schlecht als recht in auf das iPhone und den iPod touch gebracht hat, ist nun Skype höchst selbst mit einem eigenen App vertreten. Sieht man einmal davon ab, dass einige wenige User (vornehmlich mit jailbroken iPhones) von regelmäßigen Abstürzen des Programms berichten, macht es dennoch einen bereits sehr runden Eindruck. Und auch die Telefonate wissen mit einer erstaunlich guten Qualität zu überzeugen. Derzeit ist es in Deutschland mit einem iPhone 3G mit installierter Beta von iPhone OS 3.0 sogar möglich, Skype-Telefonate über das Mobilfunknetz von T-Mobile zu führen. Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass es diese Funktion (oder dieser Bug) auch in die finale Version von iPhone OS 3.0 schaffen wird. Skype und einigen weiteren Neuzugänge widme ich mich in der aktuellen Folge meiner
AppStore Perlen. Viel Spaß!
"AppStore Perlen 13/09" vollständig lesen
In den USA ist der Konkurrenzdienst von Amazon bereits seit einiger Zeit am Netz, seit heute steht Amazon MP3 auch in Deutschland zur Verfügung. Über das Portal bietet Amazon DRM-freie Musik im MP3-Format mit einer variablen Bitrate von ca. 256 kbps zum Download an. Komplette Alben kosten dabei zwischen € 5,- und € 10,-, einzelne Songs in der Regel unter einem Euro. Um die Dateien auf seinen Rechner zu bekommen, muss zunächst ein kostenloser Download-Manager (existiert sowohl für Windows, als auch für Mac OS X) installiert werden, der die Einkäufe praktischer Weise inklusive Cover und aller Tags direkt in die iTunes Mediathek überträgt. Speziell für die in wenigen Tagen beginnende neue Preisgestaltung im iTunes Store stellt Amazon hier wohl eine echte Alternative dar. Zum Start des Angebots gibt es übrigens den Song "This much is true" von Amy Macdonald kostenlos zum Testen des Downloaders. Zudem kosten die Top 2.000 Alben zum Deutschland-Start des Dienstes allesamt ganze € 4,90.