Schwere Sicherheitslücke in iOS und OS X entdeckt
Ein Team von Wissenschaftlern der Indiana University, Georgia Tech und Peking University hat eine Sicherheitslücke in iOS und OS X entdeckt, die Apple bislang nicht schließen konnte, obwohl man bereits vor neun Monaten hierüber in Kenntnis gesetzt wurde. Demnach kann es mit einer manipulierten App gelingen, Zugangsdaten aus Apples Passwortverwaltung zu entwenden. Unter anderem sind hiervon sowohl der iCloud-Schlüsselbund und die Zugangsdaten zu den Mailprogrammen unter und OS X betroffen, aber auch externe Apps, wie beispielsweise Googles Chrome-Browser.
Die Forschungsergebnisse wurden in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung zusammengetragen und Apple informiert. Dort nahm man die Sicherheitslücke zur Kenntnis und bat die Wissenschaftler um eine sechsmonatige Geheimhaltung. Nachdem diese abgelaufen ist ohne das Apple die Lücke gestopft hat, wurden die Ergebnisse nun veröffentlicht. Das 13-seitige Paper mit dem Titel "Unauthorized Cross-App Resource Access on Mac OS X and iOS" beschreibt dabei, wie die Kommunikation zwischen Apps und Diensten wie dem Schlüsselbund und WebSocket abgehört und dabei Zugangsdaten abgegriffen werden können.
Zu den hierdurch betroffenen Apps gehören unter anderem so populäre Anwendungen wie 1Password, iCloud, Gmail, Google Drive, Facebook, Twitter, Chrome, Evernote, Pushbullet, Dropbox, Instagram, WhatsApp, Pinterest, Dashlane, AnyDo, Pocket und diverse andere. Offenbar ist Apple nicht in der Lage, die manipulierten Apps für den Angriff zu entdecken. Jedenfalls haben es die Forscher geschafft, diese diverse Male durch Apples AppStore-Zugangskontrolle zu schleusen.
Der Nutzer kann sich aktuell nicht gegen den Angriff schützen. Die Forscher empfehlen jedoch, vorrangig Apps von vertrauenswürdigen Entwicklern aus dem AppStore zu laden bis Apple die Lücke gestopft hat. Von den Entwicklern betroffener Apps hat Google bereits Konsequenzen gezogen. Die bislang in Chrome verwendete Speicherung von Daten und Kennwörtern im Schlüsselbund wurde inzwischen deaktiviert.
Kommentare
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Thomas am :
Ulf am :
Nach 9 Monaten immer noch nicht geschlossen? Das bei einem so massiven Bug?
So langsam verliere ich das Vertrauen in Apple. Das ist doch Nachlässigkeit!
Aber die AppleWatch zu veröffentlichen war wohl wichtiger...
Jsan am :
Ist halt schwierig - einerseits wollen die User die Interoperabilität (Beispiele: Anbindung an Facebook, Zugriff auf Fotos/Lokation/Adressbuch erlauben), andererseits kompromittiert das natürlich die Sicherheit.
Wobei ich persönlich den Zugriff auf die Kontakte genauso schlimm finde, und das ist nicht einmal ein Security-Leck, sondern gewollt. Keiner sollte das Recht haben, persönliche Daten anderer Menschen weiterzugeben.
Chris Isaak am :
Ispeedy am :
Stefan R. am :
Ispeedy am :
Stefan R. am :
Benjamin Franklin
Ispeedy am :
Stefan R. am :
Ulf am :
Anonym am :
Stefan R. am :
Ispeedy am :
Stefan R. am :
Ispeedy am :
Fred am :
Marek am :
Chris Isaak am :
Herri am :
Volker am :
Bei Agilebits (den Machern von 1Password) findet man im Blog eine sehr ausführliche und ehrliche Beschreibung:
https://blog.agilebits.com/2015/06/17/1password-inter-process-communication-discussion/
Wer des Englischen soweit mächtig ist, sollte den Artikel mal lesen.
Anonym am :
Tobias am :
Jsan am :
Wie auch immer, @Volker:
Das Hauptproblem sind alle Plattformen, auf denen es eine Passwortveraltung gibt. Also IOS genauso wie Mac OS X (oder Android).
Apple sollte die Apps besser testen, bevor es sie genehmigt. Ein Walled Garden ist eine gute Sache, wenn er die Leute, die drin sind, vor denen, die rein wollen, schützt. Derzeit sieht es aber eher so aus, als ob jeder rein dürfte und diejenigen, die drin sind, nicht mehr raus.
Volker am :
Um im Bild zu bleiben: Diejenigen die man eingelassen hat, können z.T. auch Dinge mitnehmen, die sie nicht sollten. Außer ist es schwer festzustellen ob ich überhaupt am richtigen Garten stehe und so dem falschen mein Geheimnis anvertraue.
Der angebliche Fehler bei 1Password ist ein Witz. Warum soll ich ein Programm bauen, das die Kommunikation zwischen dem Browser-Plugin und 1Password abhört, wenn ein Plugin heute schon den Browser abhören kann.
Ja, Kommunikation ist ein Risiko und ja das kann und sollte man besser machen. Aber die gemachte Empörung ist doch reichlich übertrieben.
Theodor am :
Chris am :
Ok. Dann stell mal deine Passwörter hier ein. Ich benutze sie auch nicht. Versprochen!
Theodor am :
Theodor am :
Ben am :
Ich glaube ich habe hier noch nie so einen rassistischen und dummen Schwachsinn von einer Person gehört. Da läuft es einem eiskalt den Rücken runter.
...
Chris am :
Es gibt jede menge Leute mit latentem stumpfsinnigem Rassismus. Leider.
Der Typ gehört aber wohl zur Gattung :
des aggressivem und sich auf stereotypen beziehenden Rassisten.
Ich bin umzingelt von Idioten, denken ist verboten....
In der Regel aus bildungsfernen Schichten.