Apple Pay nach wie vor DAS Thema in den USA
Das Thema Apple Pay ist (zumindest in den USA) derzeit in aller Munde. Seit dem Start vor einer Woche hat sich bis heute ein weitestgehend positives Bild über die neue Bezahlmethode gezeichnet. Zwar leidet Apple Pay hier und da noch an kleineren Kinderkrankheiten, diese sind jedoch beim Start eines solchen Dienstes nie ganz auszuschließen. Dass vor allem die Konkurrenz über die Loblieder, die auf Apple Pay gesungen werden natürlich alles andere als glücklich ist, kann man nachvollziehen. Und auch die ersten Auswirkungen zeigen sich bereits in den USA. So werden künftig unter anderem die beiden Drogeriemarktketten Rite Aid und CVS mit dem Konkurrenzanbieter CurrentC zusammenarbeiten, der nicht auf NFC, sondern einen QR-Code zum Bezahlen setzt. Da inzwischen immer mehr Kunden jedoch mit Apple Pay in den Märkten bezahlt haben, hat man sich dort kurzerhand dazu entschlossen, die vorhandenen, mit Apple Pay kompatiblen NFC-Terminals zu entfernen. Ein Schritt, der übrigens nicht nur Apple Pay, sondern auch Google
Wallet betrifft. Inzwischen formieren sich sogar iOS- und Android-Nutzer gemeinsam gegen diese Maßnahme, was meines Wissens nach das erste Mal überhaupt der Fall ist.
Wer sich ein wenig intensiver mit CurrentC auseinandersetzen möchte, sollte einmal die interessante Abhandlung von John Gruber lesen. CurrentC arbeitet wie erwähnt mit QR-Codes und ausschließlich mit Prepaid-Karten der teilnehmenden Geschäfte, also nicht mit Kreditkarten. Zudem ist der gesamte Bezahlprozess deutlich langwieriger und weniger kundenfreundlich als Apple Pay. Grubers Schlussfolgerung ist, dass die Deaktivierung der NFC-Terminals letzten Endes nichts anderes ist, als eine Bestätigung von Apples Idee. Bereits jetzt hat die Konkurrenz Angst vor Apple Pay - und das, obwohl es derzeit nur mit den beiden noch nicht ganz so weit verbreiteten iPhone 6 und iPhone 6 Plus funktioniert. Die exakte, einigermaßen altbackene und komplizierte Funktionsweise von CurrentC haben die Kollegen von TechCrunch einmal mit Bildern belegt.
Während Apple Pay also vor allem aus Nutzersicht einen absoluten Schritt nach vorne bedeutet, haben diverse Ladengeschäfte und Kaufhausketten Vorbehalte gegenüber dem neuen Dienst. Dies liegt vor allem daran, dass sich damit die Kaufgewohnheiten der Kunden nicht länger nachvollziehen lassen. Über die Abrechnung mittels Kreditkarte war dies noch möglich. Einziger Nachteil für den Kunden könnte hier sein, dass es damit auch schwieriger wird, Bonuspunkte über die Einkäufe zu sammeln. Allerdings soll Apple auch hier an einer Lösung arbeiten und unterstützt unter anderem bereits entsprechend eingesetzte Kreditkarten, die über Amazon erworben wurden.
Unterdessen schreitet der Ausbau von Apple Pay schon jetzt weiter voran. So hat einer der größten Hersteller von NFC-Terminals, VeriFone, gemeinsam mit dem Bezahldienstleister Vantiv eine neue Kampagne gestartet, um seine Kunden zur Aktivierung und Unterstützung von Apple Pay aufzufordern und die vorhandenen Terminals mit dem entsprechenden Update auszustattet. Darüber hinaus berichtet The Information, dass Apple aktiv nach weiteren Partnern zur Unterstützung des im iPhone 6 und iPhone 6 Plus verbauten NFC-Chips sucht. Während momentan "lediglich" Bezahlungen hiermit durchgeführt werden, soll der Einsatzbereich in Zukunft weiter ausgebaut werden. Mögliche weitere Bereiche könnten in Zukunft die Gebäudesicherheit, Zugangskontrollen, Nahverkehrstickets oder Eintrittskarten sein. Auf dem September-Event hatte Apple bereits bekannt gegeben, dass es demnächst in Hotels der Starwood-Gruppe möglich sein wird, das Hotelzimmer mit der Apple Watch zu öffnen Hotels, auch wenn hier vermutlich eher Bluetooth als NFC zum Einsatz kommt. Bezahlen per NFC könnte also erst der Anfang sein.
Unklar ist indes nach wie vor, wie Apples Pläne für eine internationale Einführung von Apple Pay aussehen. Während es in Deutschland bereits zarte Anzeichen für entsprechende Pläne gibt, lässt sich unter iOS 8.1 auch bereits das komplett lokalisierte Apple Pay Menü aktivieren. Hierzu ist es lediglich notwendig, unter den Einstellungen die Region auf "Vereinigte Staaten" zu ändern. Auch können hier bereits Kreditkarten über die iPhone-Kamera eingelesen werden. Solange diese aber nicht von einer amerikanischen Bank ausgestellt wurden, wird der Versuch der Aktivierung mit der unten zu sehenden Fehlermeldung quittiert. Eine Einführung in Deutschland bis zum Sommer kommenden Jahres ist aber durchaus realistisch.
Kommentare
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TreCool8992 am :
Wie kommst du denn zu der Aussage, dass Apple Pay es bis zum nächsten Sommer zu uns schaffen könnte? Die letzten Diskussionen hier in den Kommentaren ließen ja eher auf eine längere Wartezeit schließen.
Thomas am :
Das wesentlich drängenderes Thema in USA und bald auch hier werden die Vibrationen des iPad Air 2!!!!!
Ich habe das auch für Übertreibungen gehalten bis ich es an zweien dieser Wunderwerke selbst nachvollziehen konnte. Beide 64gb wifi only, beide am 23.10.angeliefert.
Sobald die Lautstärke 50 % erreicht oder überschreitet, vibriert das pad in der Hand, übertragen mit ziemlicher Sicherheit durch die Lautsprecher auf das dünne Gehäuse.
Als Zugabe gibt es helle Lichtflecken auf dem Display wenn man von hinten moderaten Druck ausübt. Nicht mit Gewalt wie bei den Mitmenschen die das iPhone sinnfremd verwenden.
Ich erspare mir die Aufzählung meiner Apple Geräte, nur soviel es waren genug um nicht als Apple Freund zu gelten.
Thomas am :
plumbum am :
BG-On am :
GustavG am :
Schön wäre, wenn Apple und Google gemeinsam nun NFC-Bezahlung (ich drücke es extra neutral aus) forcieren. Ja, das wird schwierig. Insbesondere wg. der Abstimmung.
Wie auch immer - das die genannten Anbieter auf QR zurückgekehrt sind, mutet reichlich anachronistisch an. Äußerst schade.
Muss der Kunde ran: Boykottieren und Blogs und Leserbriefe...
Anonym am :
Anonym am :
Micha am :
Malte am :
Apple Pay hätte ich gerne schon heute in D.
Rene am :
Vielmehr schätze ich aber an Apple den Gedanken, für alles offen zu sein. So gibt es im Apple Store zum Beispiel Leute mit grünen Haaren, oder in den USA begegnete mir ein blinder Mitarbeiter mit Blindenführhund.
Dieses Verhalten, fern ab von Äußerlichkeiten und dem Anzug mit Krawatte schätze ich sehr.