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Kommentar: Die Scheinwelt der Apple Retail Stores

Egal wo man sich dieser Tage in der deutschen Presse umsieht, beinahe überall wird momentan über die Arbeitsbedingungen in den zehn deutschen Apple Retail Stores berichtet. Zumeist ist der Tenor dabei derselbe. Was nach außen hin als cooler Job in einem der angesagtesten Unternehmen der Welt aussieht, in dem die Mitarbeiter stets freundlich, kompetent und vor allem gut gelaunt sind, soll nach innen ein System von miesen Gehältern, noch schlechteren Arbeitsbedingungen und Ausbeutung sein. Dass zumindest nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen in den Apple Stores ist, zeigte sich nicht zuletzt darin, dass die Mitarbeiter im ältesten deutschen Store in München bereits einen Betriebsrat gegründet haben. Die Frankfurter Filiale soll laut Spiegel im Dezember diesem Beispiel folgen und damit den Weg für einen Gesamtbetriebsrat für Apple Retail Germany ebnen. Dass dies nötig sein könnte, geht aus einem aktuellen Bericht in der Printausgabe des Spiegel mit dem Titel "Im Hüllenhimmel" hervor, in dem auf verschiedene Misstände in den Apple Retail Stores eingegangen wird. Dort kommen auch ehemalige und aktuelle Mitarbeiter der Ladengschäfte zu Wort, die von per Stoppuhr kontrollierten Pinkelpausen, schlechten Arbeitsbedingungen und arbeitsbedingten Gesundheitsschäden, wie Tinnitus berichten.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Bezahlung in den Stores. So soll es bis vor Kurzem noch Mitarbeiter gegeben haben, die lediglich einen Stundenlohn von € 10,- erhielten. Seit dem Sommer 2012 soll der Stundensatz jedoch auf mindestens € 15,- angehoben worden sein. Wie mir von einem anonym bleiben wollenden Mitarbeiter mitgeteilt wurde (herzlichen Dank dafür!), ist dies jedoch nur die halbe Wahrheit. So sollen nun neue Mitarbeiter zu einem Kurs von € 13,50 eingestellt werden. Zudem sollen während des Weihnachtsgeschäfts "Saisonmitarbeiter" beschäftigt werden, die nur einen Arbeitsvertrag für einen Monat zu einem Stundenlohn von € 14,- erhalten. Bis dato war es bei Apple üblich, unbefristete Arbeitsverträge zu schließen. Der nun eingeschlagene Weg deutet aber eher auf eine Zukunft nach dem amerikanischen "Hire & Fire"-Prinzip hin. Übrigens spendiert Apple weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld. Nicht mal eine Weihnachtsfeier ist für die Mitarbeiter drin.

Auch die Themen Lärm und Überfüllung der Stores werden immer wieder thematisiert. So wird auch meine Quelle des Öfteren gefragt, wie sie es in dem Laden auf Dauer aushalten könne. So sorgt die schlechte Luft dafür, dass regelmäßig Kunden und Mitarbeiter wegen Kreislaufbeschwerden mit dem Krankenwagen abgeholt werden müssen. Vor allem im Sommer bestehe dieses Problem, da die installierte Klimaanlage nicht für einen so großen Traffic ausgelegt ist, was dazu führt, dass es im Winter oft zu kalt, im Sommer oft zu heiß in den Läden ist. Als "Workaround" wird die Anlage auf dem Dach im Sommer sogar mit Wasserschläuchen gekühlt, weil sie sonst ausfällt. Ähnliches berichtet der Spiegel auch aus der Filiale im Alstertal-Einkaufszentrum in Hamburg. Dort gibt es im Lager keine Belüftung, da es laut Mietvertrag nicht vorgesehen ist, dass sich dort Menschen aufhalten. Allerdings wurden dort nachträglich doch noch Arbeitsplätze eingerichtet.

Betritt man einen Apple Store, ist dieser eigentlich immer voll. Was sich sicherlich zu einem großen Teil auch auf die neugierigen Kunden zurückführen lässt, wird aber auch durch offensichtliche Fehlplanungen bei vereinbarten Kundenterminen verstärkt. So berichtet meine Quelle, dass die Genius Bar meist dermaßen überbucht ist, dass Kunden auch schon mal über eine Stunde warten müssen, bis sie ihren Termin wahr nehmen können. Dass dies weder bei den Kunden, noch bei den Mitarbeitern für die beste Laune sorgt, ist klar. Apples Planung sieht an der Genius Bar für jeden iOS Termin 15 Minuten vor. In der Realität haben die Geniuses allerdings nur 10 Minuten Zeit, wenn überhaupt. An einem der letzten Samstage hatte der betroffene Store teilweise 80 Termine pro Stunde, verteilt auf 10 Mitarbeiter. Dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, sollte auch ein unqualifizierte Planer auf den ersten Blick erkennen.

Beeindruckens ist für mich, dass all dies bei der Mehrheit der Retail-Mitarbeiter nicht zu einem Motivationsabfall führt. So berichtet auch meine Quelle, dass die Mitarbeiter stets bemüht sind, einen erstklassigen Kundenservice zu bieten. Und dies merkt man meiner Meinung nach auch bei jedem Besuch in einem Apple Store. Jeder Mittarbeiter gibt sich die größte Mühe, um für den Kunden alles möglich zu machen. Das schlechte Management lasse dies jedoch im Augenblick leider nicht uneingeschränkt zu. Die geforderten Leistungen (siehe u.a. die angesprochene Terminzahl, etc.) seien einfach nicht leistbar. Und darunter leiden nicht nur die Mitarbeiter, sondern am meisten der Kunde. Wie lange dies noch gut geht, muss abgewartet werden.

Bei meinem Besuch im Münchener Apple Store am gestrigen Montag war der Store mal wieder bis unter die Decke gefüllt. Trotz nicht gerade blendenem Wetters war es extrem warm in dem Laden, was bei der Anzahl der sich dort tummelnden Personen nicht weiter verwunderlich war. Dennoch waren alle Mitarbeiter gewohnt bemüht, freundlich und kompetent, was äußerst beeindruckend ist. Ob sich die Bedingungen durch den Weggang des bisherigen Retail-Chefs John Browett hieran etwas ändern wird ist fraglich. Und somit scheint tatsächlich nur die Gründung eines Betriebsrats ein Hoffnungsschimmer für bessere Bedinungen in den Apple Retail Stores zu sein.

Ich persönlich gehe aus den oben angeführten Gründen (Freundlichkeit, Kompetenz, Engagement, ...) stets sehr gerne in einen Apple Store. Die Store-Mitarbeiter tragen dabei einen großen Teil zum "Erlebnis Apple Store" bei. Bleibt die Hoffnung, dass Apple irgendwann erkennt, dass die Stores ohne diese Mitarbeiter nur noch (wenn überhaupt) die Hälfte wert sind. Abschließend noch einen herzlichen Dank an meine anonyme deutsche Retail-Quelle für den Einblick in die Realität hinter den Kulissen!

Trackbacks

Flo's Weblog | Apple News and more... am : Zwei Videos zur kleinen abendlichen Unterhaltung

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Da die News- und Gerüchtelage dieser Tage doch relativ überschaubar ist, hier immerhin ein bisschen was für die leichte Unterhaltung am Abend. So hat es inzwischen ein ursprünglich Apple-internes Video ins Internet geschafft, in dem die Retail-Mitarbeiter

Kommentare

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stefan am :

15€ die Stunde hätte ich auch gern! Und ich verkaufe auch Appleprodukte! Also so schlecht geht es den Mitarbeitern bei den Applestores nicht...

Bayz am :

Stimmt, den Stundenlohn hätte ich such gerne. Im Gesundheitswesen bekomme ich das nicht!

Davon abgesehen: die Zukunft wird zeigen, was nun Lärm und was Tatsache an den Geschichten ist.
Ein Betriebsrat ist jedenfalls eine tolle Sache.

Steffen am :

Geb ich dir recht ! Gibt noch genug andere Einzelhandelsfirmen die sogar weniger zahlen und auch nicht sonderlich nett mit Ihren Mitarbeitern umgehen !!!!

Lenny am :

Ich arbeite selbst in einem Apple Store und muss sagen, dass man für die getane Arbeit wirklich nicht viel verdient. Klar sind 13,50 - 15 € im Einzelhandel viel, aber EH ist nicht immer nur EH. Ich sitze nicht jeden Tag an der Kasse und kassiere nur. Man muss soviel machen und bekommt nicht nur wenig Lohn dafür, sondern auch kein Danke. Es stimmt schon, dass Apple die Leute ausbeutet. Davon abgesehen, finde ich, dass auch das qualifizierte Management fehlt. Es werden Leute als Manager eingestellt, denen ich höchstens die Leitung eines Ein-Mann-Kiosks geben würde, denn die Manager in den Stores haben echt keine Ahnung wie man mit den Mitarbeitern umgeht. Und ja, es ist wirklich nur Akkordarbeit. Also ich würde die Arbeit bei Apple mittlerweile nicht mehr empfehlen, denn Menschlichkeit ist was anderes.

a am :

du weißt schon, dass das ein bruttolohn ist. das sind festangestellte, die den lohn erhalten. also wesentlich weniger als 10€ netto.

Christian am :

Das mit dem viel zu stickigen und warmen Store in Alstertal Hamburg (AEZ) kann ich nur bestätigen, allerdings ist die Luft generell so schlecht darin dass es dort kein Mensch länger als eine Stunde aushält.
Zu den Bedingungen: Traurig dass es den Miiarbeitern so geht, und das bei einem Konzern wie Apple. Für sowenig Geld den ganzen Tag Lächeln und dann sowas hinter den Kullissen erleben...

SteGor am :

Kann man bei 10€/h bzw. 13,50€ von einem miesen Gehalt sprechen? Das entspricht einem Monatsgehalt bei 40h/Woche von 1.732€ bzw. 2.338€ und das im "Verkauf". Ich denke da gibt es Millionen Jobs, die schlechter bezahlt werden.

Schlechte und warme Luft.....das Problem haben nicht nur Apple Stores. Es soll sogar noch Büros und Läden geben, die gar keine Klimatisierung haben.

Ich finde von Ausbeutung und miesen Arbeitsbedingungen hier zu sprechen ist ein wenig jammern auf hohem Niveau. Millionen geht es nicht besser, sondern wesentlich schlechter.

SteGor am :

Vor allem weiß ich doch vorher was ich verdienen werde.

Ich kann nicht den Job annehmen und danach von mieser Bezahlung sprechen.

Dirk am :

Wer kann sich im Leiharbeiterland Deutschland den Job bzw. die Bezahlung aussuchen?
Fangen wir bei den Politikern an, die es binnen 12 Jahren geschafft hat die Mittelschicht auszuhebeln...

Der Boss am :

Na dann stell Dich mal in einen Store, sei freundlich von früh bis spät in den Abend und ich meine nicht scheißfreundlich. Manche Stores haben keine Klimaanlage, d. h. im Sommer bis 40 Grad. Und dann für dieses Geld noch die Familie ernähren!

a am :

und wenn du dann mal hoch rechnest, was am ende des monats übrig bleibt. dann weißt du bescheid. und apple mitarbeiter bekommen keinen rabatt aufs iphone. muss man sich auch mal überlegen....

a am :

kauft euch mal den spiegel. flo hat das ganze in seiner art wieder sehr positiv erzählt. der artikel im spiegel ist schon heftig.

Angelika am :

der Spiegel ist aber auch nicht gerade ein Apple-Magazin. Was dort in den Foren an Hating und Bashing abgeht, spricht nicht gerade für den Spiegel, der noch dazu immer neoliberaler wird.

Ulf am :

Angelika,

du vergisst wohl, dass die Beiträge im Forum nicht vom Spiegel sondern von den Leuten wie dir und mir geschrieben werden. Also von Menschen, die Apple-Produkte entweder lieben oder hassen. Insofern gibt es keinen Grund, den Spiegel dafür zu kritisieren, dass deren Leser eine bestimmte Meinung haben.

Harley-Mike am :

15 € / h sind bei Vollzeit 2.400 € brutto pro Monat. Das Durchschnittsgehalt in DE liegt bei ca. 2.500 €, der eines Einzelhandelskaufmanns bei ca. 1.600 €.
Siehe http://gehaltsvergleich.com.
Welche Qualifikation wird bei Apple verlangt (Berufsausbildung, Schulabschluss)?
Auch 10 € / h = 1.600 € wären somit noch im Rahmen. Was verdient der Media Markt Mitarbeiter?
Wie bereits von anderen gesagt, jammern auf hohem Niveau?

JM am :

Ich denke das Gehalt spielt hier eher eine untergeordnete Rolle, es sind vielmehr die Arbeitsbedingungen, die zum Nachdenken anregen...

Anonym am :

Bei Mediamarkt bekommst Du aber auch keine Beratung. Das sind nur Kistenschieber. Weil Sie es nicht wissen. Bei Mediamarkt setzt Dir keiner mal eben ein ipad oder iphone zurück oder installiert dir ne app für n obulus

Björn am :

Kundenerfahrung: Über- und dauerbelastete Mitarbeiter im Applestore kann ich zumindest für den Oberhausener Store bestätigen. Das Einkaufen an sich ist dort inzwischen einigermaßen möglich (nachdem endlich so etwas ähnliches wie eine altmodische Kasse eingerichtet wurde) aber an der Geniusbar einen Termin zu bekommen oder wahrzunehmen ist eine Katastrophe. Der Versuch einen Ipod zu reklamieren ist bei mir mehrmals fehlgeschlagen, obwohl ich einige Stunden Zeitaufwand investiert habe.
Online waren keine Termine zu bekommen da ausgebucht - ohne Termin ist Stundenlanges Warten angesagt.

Die Jungs und Mädels sind kompetent und freundlich und bemüht und wuseln wie Ameisen - aber viel zu wenige um des Andrangs Herr zu werden. Das gilt insbesondere für die Geniusse...

Das erinnert eher an Akkordarbeit als an einen klassischen Verkäuferjob.

Frustrierende Erlebnisse als Kunde im Store sind nicht selten - und das ist keine Schuld der Mitarbeiter.

JM am :

Trotz der Tatsache, dass der Spiegel sehr gerne auf die Macken und Fehler der Firma Apple hinweist, bin ich der Meinung, dass die geschilderten Verhältnisse in den Apple Stores ein Armutszeugnis sind!

Ich selbst bin jeder Hinsicht begeistert von Apple Produkten, finde aber diese Profit-Strategie, die Apple an den Tag legt alles andere als human! Klar muss ein Unternehmen dieser Größenordnung nach Gewinn streben, die Frage ist nur an welcher Stelle man hierfür spart... Meiner Meinung nach sollte es definitiv nicht das Personal sein! Wäre es nicht angebrachter den Gewinn eines einzelnen Produktes von 400% auf 300% zu reduzieren? Anscheinend nicht.

Leider bestätigt sich hier wieder die Tatsache, dass Reichtum nur auf dem Rücken anderer entstehen kann.

Meine Begeisterung für Apple Produkte wird sich zwar dadurch nicht verringern, der Konzern an sich wirft bei mir jedoch immer mehr Zweifel auf. In Apples Chefetagen sollte man sich für die Zukunft überlegen, wovon man mehr profitiert. Von mehr Profit und einem schlechteren Image oder von "weniger" umfangreichen Gewinnen und dem Motto "Produkt und Mitarbeiter sind gleichgestellt".

Danke Flo für Deine Einschätzung, die ich jedoch persönlich für zu unkritisch halte. Wie gesagt Begeisterung ist die eine Sache, Arbeitsbedingungen aber mindestens genauso wichtig!

Manuel am :

13,50€ ist nicht viel, aber auch nicht super wenig., es wird aber brutto sein. Aber dafuer dass apple die teuerste firma der welt ist und am meisten geld auf der hohen kante hat, ist das peinlich.

Aber das die ma dort so behandelt werden, da schaeme ich mich ja schon fast apple produkte zu besitzen.

Gut dass das mit dem betriebsrat begonnen hat.

thorben am :

Also 15€ find ich so schlecht nicht.
Meine Freundin arbeitet für weniger als 10€ die Stunde brutto im medizinischen Bereich. Die wurde sich über 15€ gut freuen.
Meine Mama arbeitet im Lebensmitteleinzelhandel auch für bedeutend weniger Kohle. Die bekommt aber immerhin Weihnachtsgeld ^^

Monster am :

Ich kann nichts schlimmes daran finden. Für mich zählt das Produkt und das ist erstklassig :) Was bei der Produktion oder vor Ort stattfindet ist egal. Muss jeder für sich selbst entscheiden!

Monster am :

Immerhin bekommt man jetzt mal nen Eindruck was für'n Fußvolk sich hier tümmelt ^^

Anonym am :

:-D

Nick am :

Wir leben nicht in einer Apple Welt, sondern in einer Aktien-, Bonus- und Optimierungswelt. Alles geht schneller, kleiner und billiger! Die Frage ist ab welcher nachfolgenden Generation das nicht mehr klappt?

Ich habe 6 Apple Produkte und bin bis auf ein paar Kleinigkeiten Super happy damit. Ob ich sie mir in Zukunft leisten kann werde ich noch sehen.

Ich habe auch in so einem Unternehmen gearbeitet. So lange du in diesem Teich schwimmen kannst, gehörst du dazu. Du darfst sogar deine Meinung sagen und Ideen umsetzen. Doch sobald du länger durchhängst oder den Weg nicht mitgehen willst, dann bist du raus!

Ich kann das auch nachvollziehen, allerdings habe ich das zu spät erkannt! Jeder muss jeden Tag, bei jeder Entscheidung sein Leben leben!

Also jeder bei Apple kann unter den Bedingungen arbeiten oder auch gehen! Jeden Morgen hat er die Wahl.....

Angelika am :

Wir reden hier in Deutschland von einem bis heute nicht umgesetzten flächendeckenden Mindestlohn der sich bei 8,50 Euro bewegen soll. (aktuelle Politik) -- Wir reden davon dass eine Menge Leute unter diesem "Mindestlohn" arbeiten und aufstocken müssen mit Hartz IV.
Bei den Stundenlöhnen von Apple komme ich außer bei einem 3 fachen Familienvater mit diesem Lohn garantiert nicht in den Bereich der Staatssubventionierung via Hartz IV Aufstockung.
Wem dieser sicher nicht Bombige Stundenlohn (wohlgemerkt aber auch kein Dumpinglohn unterhalb eines fiktiven Mindestlohnes) zu wenig ist, wird bei entsprechender Qualifikation nach einer Weile einen anderen Job suchen, finden und gehen. Der Rest wird mit Sicherheit froh sein, dennoch diesen Lohn zu bekommen, denn sowohl im Einzelhandel wie auch bei Freiberuflern (Arzthelferinnen, Rechtsanwaltsgehilfen, Steuerfachgehilfen von Steuerberatern, sind die Tarife exakt genauso schlecht.

Was die Belüftung und Temperatur angeht: wir haben in Deutschland keine Arbeitstemperatur bei der ein Arbeitnehmer wegen zuviel Hitze (auch jenseits der 35 Grad plus oder 10 Grad Minus die Arbeit niederlegen kann.
Ich arbeite im Büro einer Bäckerei -- im Sommer steigt die Backstubenhitze des Tages von der Backstube in den Flachbau und in den Büros besteht zwischen 28 und 25 Grad. Außer dem Serverraum ist im Büro kein Raum klimatisiert.

Also ich denke, es gibt schon eine Menge Leute, denen es verdammt schlechter geht. Wem das nicht paßt, und wer die Qualifikation hat, wird garantiert einen anderen Job suchen, finden und gehen.
Und für den verbleibenden Rest ist ja nun ein Betriebsrat da -- wobei ich in meinem Arbeitleben (seit 1974) die Erfahrung gemacht habe, das mir Gewerkschaft und Betriebsrat eher meine Möglichkeiten versaut hätten, als ich sie mir selbst in Einzelverträgen erkämpft habe.

Florian am :

Treffend formuliert!

Angelika am :

Korrektur: es soll natürlich bei den Temperaturen heißen: zwischen 28 und 35 Grad.

Oliver am :

Wir reden hier von Leuten die völlig überteuerte Produkte verkaufen!
Über Lidl reden alle.
Und was kommt bei Brutto raus?

GustavG am :

Berreffend anonymer Quellen und div. Zahlen, die immer so gerne genannt werden zweifle ich gleichwohl den negativen Tenor an.
Im Münchner Apple Store ist mir jmd. bekannt, die dort trotz Grafikdesign-Studium seit ca. 2009 im Retail arbeitet, heute Schulungen durchführt.
Mit dem Studium ließe sich mit Sicherheit "geruhsameres" mit mehr Gehalt erschließen, dennoch scheints dort ja Spaß zu bringen.

Nichtsdestotrotz ist eine ordentliche Mitarbeitervertretung, so sie diese auch wirklich vertritt, immer begrüßenswert.
Immerhin ist das Personal im Store das erste Aushängeschild zum Kunden!

hotgismo am :

Also 15 € die Stunde ist schon geil. Da fang ich an. Bei uns in der Firma arbeitet der Großteil der Mitarbeiter für etwa 8,50 ! Bei uns pendelt die Temperatur zwischen 30-40 Grad bei einem Schallpegel bis 132 db. Dazu kommen Lösemitteldämpfe und schwere körperliche Arbeit. Also die armen Apple-Mitarbeiter. Ehrlich, die habens nicht leicht !

Aip am :

Da sieht man den Unterschied in der Wahrnehmung des Arbeiters in Deutschland und in den USA. Genau die sozialistischen Gründe waren das, was den Ostblock in die Knien gezwungen hat. Ohne harte Arbeit gibt's kein Top Produkt. Wer wirklich Leistung bringt und Tag und Nacht und Wochenende durcharbeitet, war sicherlich effektiver als der andere der nach 8 Stunden schlafen geht. Anders geht es den Top Managern nicht. Und wer drauf hat und den Mut für eine der Top Marken zu arbeiten, soll nicht denken, das es leicht wird. Da sind die Erwartungen der Verkäufer in den Stores wahrscheinlich anders als die Wirklichkeit. Dann sollen die eben versuchen etwas ähnliches aufzubauen! Ist sicherlich bequemer sich ein warmes Plätzchen in eingelaufenem betrieb zu suchen. Kennen wir doch alle - wenige leisten was und der Rest fährt schon irgendwie mit ohne Mehraufwand. Nicht nur bei Apple Stores..

Mic am :

Was muß ich beachten Flo?

(Spamschutz: Ungültiger Kommentar!
Kommentar wurde nicht hinzugefügt, da Kommentare für diesen Eintrag entweder deaktiviert sind, Sie ungültige Eingaben gemacht haben oder Anti-Spam-Maßnahmen angewendet wurden.)

Flo am :

Schwer zu sagen. Das können bestimmte Begriffe sein, mehr als ein Link pro Kommentar oder sonst was. Die Spam-Überprüfung wird von einem Automatismus übernommen. Da habe ich nur bedingten Einfluss drauf...

AppStore Tester (aka Robby) am :

Keinen Spam schreiben ;-)

Nein, bleibe bei wenig Links, stelle sicher, dass die Links problemfrei sind! Schreibe den Text in recht gutem Deutsch ohne Rechtschreibfehler und Groß/Kleinschreibung beachten. Und zu viele Kommentare können auch Probleme machen!

MacMax am :

..und man sollte nicht außer acht lassen, das die Angestellten meist unter 30 sind, also noch keine altgedienten Verkäufer. Leistungsdruck wie in anderen Handelsbrangen gibt's dort wohl auch nicht in dem Maße. also 14 EU, auch brutto sind da schon kein schlechter Tarif..
Guckt doch nicht immer auf Apple. Woanders stinkt der Fisch viel gewaltiger..

Expee am :

Was Leute bei McD, Burgerking, Subway, an der Tanke etc. verdienen ist oft nicht mal die Hälfte.
Da sind eher 7,50 - 8,50 Euro die Regel.
Was natürlich lächerlich ist. Da finde ich 14 Euro für ne Aushilfskraft geradezu generös.

Hans am :

Ein Verkäufer verdient bei keiner Firma dieses Gehalt ich arbeite seit fast 20 Jahren in der Textil Branche in der Zwischenzeit im Management ein store Manager bei s. Oliver verdient 2500€ brutto bei adidas 3000€ und das der Chef !!! Also das ist jammern auf hohem Niveau! Ich kenne selbst Verkäufer bei Apple und die lachen über diesen Artikel...

Badcreature am :

15 € ist für dieses Tätigkeitsspektrum zu wenig, Punkt.
Das gilt gleichermaßen für viele hier aufgezählte Berufe!
Es ist ja nicht nur das Verkaufen. Es ist auch fundierte Kenntnisweitergabe und Selbstkontrolle in erhöhtem Maße (jedenfalls im Vergleich zu meinem Job wo schlechte Laune NICHT verboten ist...).
Warum man in Deutschland so gern nach unten vergleicht, vor allem wenn man selbst zu wenig bekommt, verwundert mich immer wieder.
Ist es so erstrebenswert wenig zu "verdienen"?
Gut, wenn man Arbeitgeber ist, ist es sicher toll nur 8,50 € an den Mitarbeiter abzudrücken. Aber ich lese hier doch eher die Interpretationen/Vergleiche von Geringverdienern begleitet von Kommentaren al a "sollen sich nicht so anstellen".
Das verstehe ich nicht.

Kotushu am :

Wow, Flo, wer hätte gedacht, dass in diesem Blog mal ne Neiddebatte losbricht. Ist schon wirklich bemerkenswert, wie rücksichtslos und kaltblütig einige Mitschreiber hier sind. Ich persönlich hätte gedacht, dass Apple seine Mitarbeiter besser behandelt, da sie offensichtlich - so jedenfalls meine Erfahrung - sehr qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen. PS: Wer über betriebliche Mitbestimmung schimpft, hat aber auch wirklich gar nichts verstanden.

Suicide27Survivor am :

Da sollte sich Apple mal Google als Vorbild nehmen. Zumindest was die Arbeitsbedingungen angeht.

Suicide27Survivor am :

Hab gehört,bzw. Es kam vor einiger Zeit ein Bericht über die noch mieseren Arbeitsbedingungen bei Media Markt. Da verdienen die bei Apple noch gut.
Aber natürlich ist das schon ne krasse Nummer von Apple(bei dem Erfolg,der nicht nach unten weitergegeben wird.Nur die oben machen sich die Taschen voll=wie fast überall), aber leider ist der Verdienst im Einzelhandel/Verkauf nunmal besch....eiden. Aber wo ist es noch gerecht?

Suicide27Survivor am :

Verdient ein Krankenpfleger/Schwester genug? Auch hier niemals der Leistung/Verantwortung angemessen. Fast überall so,aber gut zu wissen,dass Apple hier keine Ausnahme bildet,was aber auch fast logisch warundunter dem Cook sowieso.

AppStore Tester (aka Robby) am :

Apple verdient im Store soviel Geld, da sollte wirklich ein Traumjob drin sein! Ich möchte übrigens auch gerne mal bei Apple arbeiten und besonders im Retail Store! Aber die angesprochenen Beispiele eben hindern mich daran! Und dabei könnte Apple sich einmal mehr und dann auch besser bezahlte Mitarbeiter leisten! Für mich ist ein Apple Retail Store Besuch nur mit Mitarbeiter schön! Das wird aber immer schwieriger! Zu wenig ausgebildetes Personal trübt den Besuch immer ziemlich! Und ganz ernsthaft finde ich es auch nicht so gut, wenn ich schon lange warten musste und der Genius mein Problem schnell beiseite legt, man könne es nicht lösen, sich dann aber sehr viel Zeit für sonst alles (persönliches Gespräch, Abschied) nimmt... Denn nach mir warten noch Leute!!! Wie bereits gesagt: Apple könnte sich mehr Mitarbeiter locker leisten!

Test1 am :

Hallo Leute!
Wisst ihr eigentlich ob man als Schüler in einem Apple Store ein Praktikum machen kann?
Vielleicht auch mit kleinem Honorar?

Rainer am :

Apple könnte eine Atombombe bauen. Selbst das würde hier von den meisten Kommentaren wieder ins positive gedreht werden.
International erfolgreiche Firmen beuten ihre Arbeiter aus und behandeln die Mitarbeiter schlecht. Umso erfolgreicher ein Unternehmen international ist, desto mehr muss es dafür andere ausbeuten. Je nach Land und Gesetzen, soweit wie eben möglich.

Anonym am :

Ich finds gut

Lenny am :

Unsere Mitarbeiter sind das größte Kapital. So steht es im Kredo von Apple. Aber jetzt mal ehrlich. So ein blödsinn können die sich in die Haare schmieren. Das ist nichts weiter als ein Spruch, um Mitarbeiter zu halten, aber als Ma merkt man nichts davon....
Ich werde dort nie wieder arbeiten wollen.

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