Licht im Dunkeln: Gestohlene UDIDs doch nicht vom FBI
Den letzten Artikel zu den durch eine Hacker-Gruppe gestohlenen und im Internet veröffentlichten UDIDs und weiteren Daten, die von iOS-Geräten stammten hatte ich mit der Zusammenfassung geschlossen: "Apple hat keinerlei Daten an das FBI weitergegeben, welches diese auch
nicht in einer Liste auf einem Laptop gespeichert hat, der nicht von
AntiSec gehackt wurde, die aber dennoch in den Besitz von AntiSec
gelangten, die behaupten, sie hätten sie von einem FBI-Laptop... Also
irgendeiner lügt hier!" Gelogen hat offenbar die Hacker-Gruppe, denn inzwischen ist klar, dass die Daten nicht von der US-amerikanischen Bundesbehörde stammen, sondern anscheinend von einem Unternehmen namens BlueToad, welches mit verschiedenen Apps im AppStore vertreten ist. Inzwischen hat sich auch der CEO des Unternehmens geäußert und dabei eingeräumt, dass die Daten wohl in der Tat aus der Datenbank seines Unternehmens stammen. Ein Vergleich der veröffentlichten Daten mit der hauseigenen Datenbank habe eine 98%-ige Übereinstimmung ergeben. Das Sicherheitsleck sei inzwischen gefunden und behoben worden. Die Auswirkungen aus dem entstandenen Schaden sind dennoch schwer einzuschätzen.
Apple äußerte sich über eine Unternehmenssprecherin gegenüber NBC inzwischen ebenfalls zu dem Thema: "As an app developer, BlueToad would have access to a user’s device information such as UDID, device name and type. Developers do not have access to users' account information, passwords or credit card information, unless a user specifically elects to provide that information to the developer." In anderen Worten bedeutet dies einmal mehr: Aufpassen, wem man seine Daten anvertraut!
Kommentare
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Archetim am :
Thorsten am :
Kann mir eigentlich mal jemand erklären, wieso nicht Tausende in diesem Land, oder sogar Millionen User weltweit mit einem riesigen Aufschrei und voller Empörung reagieren, wenn persönliche Daten gestohlen, gehackt und ungefragt veröffentlicht werden, jeden Tag aufs Neue etliche Devices mit neuen Maschen penetriert und ausgespäht werden, Sicherheits-Lecks in Firmen auftreten, Programme verteilt und verkauft werden mit dubiosen oder schwammigen Datenschutz-Hinweisen oder -regeln?
Was zum Teufel ist so schwer daran, eine behördliche Instanz zu schaffen welche es zwingend einführt, ausschließlich via kontrollierter und klar definierter Schnittstelle jeglichen Austausch von (persönlichen) Daten zu regeln?
Da es sich bei genau diesen pers. Daten allerdings um etwas vermeintlich immaterielles handelt, so scheint mir, nehmen es weder viele User und schon gar nicht einige Firmen mit diesem Thema ernst.
Was haben wir denn alles gehört? Was müssen wir denn noch hören?
Sony und die Playstation bzw. PS-Network, Nuance mit Dragon, WhatsApp, Facebook, Twitter, Path und weissgott
Thorsten am :
Jeder, den ich kenne, der eine oder mehrere dieser Programme nutzt, lacht nur kurz und meint lapidar "...mir doch egal." Was hintergründig passiert, ist und wird nebensächlich. Wo soll das noch hinführen, wenn niemand dafür Sorge trägt, dass die Öffentlichkeit, also der User, sensibilisiert wird und dem Ganzen per gesetzlicher Regelung ein Ende gemacht wird?
Bin auf Comments gespant!
Gruß
Jan am :