Apples AppStore angeblich kein so sicherer Ort für Kinder wie Apple dies bewirbt
Apple selbst hat das Thema Kinderschutz mit seinen angekündigten Scans von Nutzerfotos auf kinderpornografische Inhalte ganz nach oben auf die Agenda gehoben. Da muss man sich nun nicht wundern, dass es auch an anderer Stelle noch einmal neu beleuchtet wird. So hat nun die Non-Profit Organisation "Campaign for Accountability" Apple größere Schwachstellen beim Kinderschutz im AppStore vorgeworfen. Dem Bericht zufolge sei es auch für Minderjährige relativ einfach, im AppStore auf Erwachseneninhalte, wie Pornografie oder Spiele zuzugreifen.
Im Rahmen des sogenannten "Tech Transparency Project" hat man eine Apple ID für einen fiktiven 14-jährigen Nutzer angelegt und hiermit rund 75 Erwachsenen-Apps aus dem AppStore geladen und nutzen können. Sämtliche dieser Apps waren mit einer Altersfreigabe von 17+ im AppStore gekennzeichnet. Darunter befand sich auch eine Dating-App, die bereits pornografische Inhalte anzeigte, noch bevor der Nutzer nach seinem Alter gefragt wurde. Andere Apps fragten hiernach überhaupt nicht und bei einigen Spiele-Apps konnte mit der minderjährigen Apple ID um echtes Geld gespielt werden.
Zwischen den Entwicklern dieser Apps und Apple wird der Ball oftmals hin und her gespielt. So gestalten die Apps ihre Altersverifizierung oftmals so, dass man eigentlich gar nicht wissen möchte, ob der Nutzer minderjährig ist oder nicht und argumentiert, dass Apple sich hieran auch nicht störe. Genau dies macht die für Entwickler verpflichtend anzugebende Altersfreigabe im AppStore oftmals komplett sinnlos:
"Apple claims that it maintains a tight grip over App Store creators to protect consumers from harmful content, but it hasn't even put up the most obvious safeguard to keep underage users safe. If Apple already knows that a user is under 18, how can it let the user download adult apps in the first place?"
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der AppStore weitaus gefährlicher für minderjährige Nutzer ist, als Apple dies bewirbt. Sämtliche Ergebnisse lassen sich auf der Tech Transparency Project Webseite einsehen.
Auch Apple hat sich zu dem Bericht inzwischen zu Wort gemeldet und erklärt, dass der AppStore nach wie vor ein sicherer und vertrauenswürdiger Ort für das Laden von Apps sei. Über die Jahre hinweg habe man fortlaufend neue Mechanismen eingeführt, die es Eltern ermöglichen genau zu kontrollieren, welche Apps ihre Kinder herunterladen und nutzen können. Allerdings müssten diese dann auch genutzt werden, damit die Kids wirklich sicher sind.
Kommentare
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Andrer am :
Ich denke mal, da ist jeder Browser \u201egef\344hrlich\u201c
Hier sind doch erst mal die Erziehungsberechtigten gefordert.
itsme am :
Aber es ist ein Leichtes, die \u201eSchuld\u201c hier einfach per Fingerpointing weiter zu schieben und die digitalen Medien grunds\344tzlich zur Verantwortung zu ziehen.
Wer seinem minderj\344hrigen Kind das alles selbst \374berl\344sst und solche Dinge nicht in die, ich nenne es mal \u201emoderne Erziehung\u201c, miteinfliessen l\344sst, ist hier wohl zuallererst mal im Fehler.
Der Hersteller eines Wagens gibt mir allerhand sicherheitsrelevante Merkmale mit an die Hand - fahre ich unangeschnallt gegen einen Baum, ist wohl kaum der Hersteller schuld.
Anonym am :
Anonym am :
itsme am :
Ein Kind ist kein statisches Ding, ebensowenig wie ein Tool statisch ist. Unfassbar viele Variablen spielen da mit.