Skip to content

Die Geister, die ich rief: Apples AppStore-Streit mit seinen Entwicklern eskaliert

Der Streit zwischen Apple und einigen Entwicklern um die 30%-ige Abgabe auf In-App Käufe und Abonnements droht langsam aber sicher zu eskalieren. Sowohl in den USA, als auch in Europa gibt es inzwischen kartellrechtliche Untersuchungen gegen Apple, ob das Unternehmen seine Monopolstellung in Sachen AppStore ausnutzt. Nun hat der Streit mit dem Blockbuster-Spiel Fortnite auch ganz öffentlich einen der bekanntesten Titel überhaupt erreicht. Angeboten als Freemium-Titel generierte Fortnite im vergangenen Jahr angeblich allein durch In-App Käufe der virtuellen Spielewährung namens V-Bucks knapp 2 Milliarden US-Dollar.

Um die Kuh noch ein bisschen effektiver zu melken sind die Entwickler von Epic nun dazu übergegangen die V-Bucks um 20% günstiger anzubieten, wenn diese nicht über den offiziellen Apple-Weg, sondern etwa über eine Bezahlung via PayPal erworben werden. Ein Schritt, mit dem man Apple offenbar bewusst provozieren wollte. Und die Reaktion aus Cupertino folgte dann auch auf dem Fuße: Fortnite wurde mit Verweis auf einen Verstoß gegen die AppStore-Regeln mit sofortiger Wirkung aus Apples virtuellem Kaufhaus entfernt. In einem Statement erklärt man:

Today, Epic Games took the unfortunate step of violating the App Store guidelines that are applied equally to every developer and designed to keep the store safe for our users. As a result their Fortnite app has been removed from the store. Epic enabled a feature in its app which was not reviewed or approved by Apple, and they did so with the express intent of violating the App Store guidelines regarding in-app payments that apply to every developer who sells digital goods or services.

Epic has had apps on the App Store for a decade, and have benefited from the App Store ecosystem — including it’s tools, testing, and distribution that Apple provides to all developers. Epic agreed to the App Store terms and guidelines freely and we’re glad they’ve built such a successful business on the App Store. The fact that their business interests now lead them to push for a special arrangement does not change the fact that these guidelines create a level playing field for all developers and make the store safe for all users. We will make every effort to work with Epic to resolve these violations so they can return Fortnite to the App Store.

Dies wiederum rief Epic erneut auf den Plan, die als unmittelbare Reaktion auf Apples Schritt Klage einreichten und wie verschiedene andere Entwickler auch Apple eine Ausnutzung seiner Monopolstellung vorwerfen.

Unterstützung erhielt Epic in der vergangenen Nacht von Spotify, wo man bereits seit Monaten gegen Apples selbstgeschaffenen Wettbewerbsvorteil in Sachen Musikstreaming und auch seine Monopolstellung in Sachen AppStore wettert. In einem Statement gegenüber Reuters ließ Spotify verlauten:

We applaud Epic Games' decision to take a stand against Apple and shed further light on Apple's abuse of its dominant position. Apple's unfair practices have disadvantaged competitors and deprived consumers for far too long. The stakes for consumers and app developers large and small couldn't be higher and ensuring that the iOS platform operates competitively and fairly is an urgent task with far-reaching implications.

Apple hingegen erhielt unverhoffte Unterstützung von Google, wo man Fortnite nach der neuen Kaufoption für V-Bucks ebenfalls aus dem Google Play Store nam. Die Gründe sind dabei dieselben wie bei Apple. Unter Android bleibt Fortnite allerdings grundsätzlich auch über andere Kanäle, wie die Epic Games App oder den Samsung Galaxy Store verfügbar. Auch Google fing sich hierdurch unmittelbar eine Klage von Epic ein und verteidigt die Entscheidung gegenüber The Verge mit ähnlichen Worten wie Apple:

The open Android ecosystem lets developers distribute apps through multiple app stores. For game developers who choose to use the Play Store, we have consistent policies that are fair to developers and keep the store safe for users. While Fortnite remains available on Android, we can no longer make it available on Play because it violates our policies. However, we welcome the opportunity to continue our discussions with Epic and bring Fortnite back to Google Play.

So leid es mir tut, aber ich kann mir dabei ein wenig Schadenfreude gegenüber Apple nicht verkneifen. Ich war nie ein Freund des Freemium-Ansatzes, was ich in meiner früheren Reihe der "AppStore Perlen" auch regelmäßig kundgetan habe. Apple hingegen, promotete den Ansatz der In-App Käufe und Abonnements als Modell der Zukunft. Nun wirkt das Ganze ein wenig wie "Die Geister die ich rief". Genau die holen Apple nun nämlich ein. Während die wenigsten Entwickler ein Problem damit haben, eine 30%-ige Abgabe auf den Kauf einer kostenpflichtigen App abzudrücken, sind die fortlaufenden Abgaben auf Abos und In-App Käufe schon eine andere Hausnummer. Der daraus resultierende Streit ist nun die folgerichtige Konsequenz.

Und es stellt sich auch die Frage, ob Apple nicht langsam mal einen Schritt auf die Entwickler zugehen sollte. Mein Kollege John Gruber hatte es vor einigen Wochen mal so formuliert: Entwickler sollten im AppStore vertreten sein, weil sie es wollen, nicht weil sie es müssen. Und hierfür zu sorgen ist nun mehr denn je Apples Aufgabe. Ansonsten leidet auf kurz oder lang auch das Image. In der vergangenen Nacht trendete bereits der Hashtag #freefortnite auf Twitter. Auf die Image-Karte setzt dann übrigens auch Epic, wo man als i-Tüpfelchen ein Video in Anspielung an Apples legendäre 1984-Werbespot veröffentlicht hat. Der passende Titel: Nineteen Eighty-Fortnite.



YouTube Direktlink

Für alle Fortnite-Spieler hat Epic inzwischen erklärt, dass das Spiel grungsätzlich weiterhin spielbar bleibt. Die Entfernung aus den AppStores bedeutet lediglich, dass keine neuen Downloads mehr möglich sind und man keine offiziellen Updates über den AppStore mehr einreichen kann. Inwieweit dies dramatisch ist, sei dahingestellt. Auch die neue Bezahlfunktion für die V-Bucks wurde mit einer serverseitigen Änderung eingeführt und nicht über ein Update des Spiels. Epic erklärt:

If you already downloaded Fortnite via the App Store, you should have no issues continuing to play Chapter 2 – Season 3’s 13.40 update — whether you’re only playing on mobile devices or also playing the latest version of Fortnite on other devices. Once Chapter 2 – Season 4 begins, players accessing Fortnite will still be able to play the 13.40 version of Fortnite, but will not be able to access any new content or the new Battle Pass.

Wichtig: Auch die Wiederherstellung von bereits getätigten In-App Käufen ist nicht mehr möglich, so lange Fortnite nicht im AppStore verfügbar ist. Sollte man hierfür eine Rückerstattung fordern, kann dies nicht direkt über Epic geschehen, sondern muss über den AppStore-Support erfolgen. Alle Informationen können auf der Epic Games Webseite eingesehen werden.

[iOS] AppStore Perlen: SkyGuide als hilfreiches Tool zur aktuellen Kometen-Sichtung

Der eine oder andere wird es vermutlich bereits aus der Presse erfahren haben, dass sich dieser Tage ein spannendes Phänomen am nächtlichen Himmel beobachten lässt. Dort kann man mit dem bloßen Auge nämlich den Kometen C/2020 F3 (NEOWISE) erspähen - vorausgesetzt das Firmament ist nicht von Wolken bedeckt und es stören möglichst wenig künstliche Lichter oder irgendwelche Hindernisse den Blick in den Himmel. Wer am heutigen oder einem anderen Abend bis zum Monatsende sein Glück versuchen möchte, um den Kometen zu erblicken, kann als Hilfestellung auch zu der absolut empfehlenswerten iPhone-App SkyGuide greifen. Diese verfügt auch über eine Suchfunktion, in die man einfach "NEOWISE" eintippen kann und die einem dann (auf Wunsch auch mithilfe von Augmented Reality" die aktuelle Position des Kometen auf dem Display anzeige.

[iOS] AppStore Perlen: WatchShot

Was die meisten sicherlich nicht wissen ist, dass sich auch mit der Apple Watch Screenshots erstellen lassen. Diese sind allerdings afgrund ihrer geringen Größe natürlich auch nicht so hilfreich wie beispielsweise am Rechner oder am iPhone. Dennoch gibt es Anwendungsfälle, in denen ein Screenshot eines Apple Watch Bildschirms hilreich ist, etwa um dessen Darstellung auf einer Watch zu demonstrieren. Hierfür bietet sich ab sofort die kleine aber feine App WatchShot an, die den Screenshot nimmt und ihn direkt in eines von 32 mitgelieferten Apple Watch Modellen einfügt. Vielleicht nicht unbedingt etwas für jedermann, aber eine wirklich gelungene Umsetzung.



YouTube Direktlink

[iOS] AppStore Perlen: Photoshop Camera

Adobe hat sich aktuell mit einer neuen App für das iPhone im AppStore zurückgemeldet. Die kostenlose Photoshop Camera App reiht sich dabei in die Riege der alternativen Kamera-Apps ein, die vor allem mit Filtern und Effekten um die Gunst der Nutzer buhlen. Nach über acht Monaten Betatest mischt hier nun also auch Adobe mit und stattet seine App mit über 80 Filtern und Effekten aus, aus denen sich die Nutzer bedienen können. Hinzu gesellen sich verschiedene "kreative Linsen", die in Kooperation mit Influencern und Künstlern wie der Sängerin Billie Eilish entstanden sind. Darüber hinaus hat Adobe seiner App auch jede Menge künstliche Intelligenz verpasst, die unter anderem dafür sorgt, dass die geschossenen Bilder automatisch optimiert werden.

RKI veröffentlicht erste Ergebnisse aus der Corona-Datenspende App

Anfang April hat das Robert Koch Institut (RKI) seine Corona-Datenspende App in den AppStore gebracht, bei der es sich ausdrücklich nicht um die von der Regierung angestrebte Tracing-App handelt, sondern vielmehr um eine App, über die teilnehmende Nutzer ihre Gesundheits- und Fitnessdaten zum Zwecke der Erforschung des Coronavirus dem RKI zur Verfügung stellen können. Selbstverständlich geschieht dies vollkommen anonymisiert und pseudonymisiert. Lediglich die Angabe der heimischen Postleitzahl wird gefordert. Die Datenerfassung geschieht auf Basis der Informationen von Fitnessarmbändern und Smartwatches verschiedener Hersteller und kann auch auf die Health-App von Apple zugreifen.

Durch die Erfassung von Vitalzeichen wie unter anderem dem Ruhepuls sowie Informationen zum Schlaf und dem Aktivitätsniveau der Nutzer können die Wissenschaftler des RKI Rückschlüsse auf mögliche Atemwegserkrankungen ziehen. Unter anderem können auch typische Covid-19-Symptome wie Fieber durch die App erkannt und hierdurch eine sogenannte Fieberkarte berechnet werden, um die Früherkennung regionaler Hotspots zu verbessern. Weitere Informationen zu der App stellt das RKI auch auf einer eigens eingerichteten Webseite zur Verfügung.

Heute nun hat das RKI über erste Ergebnisse der Datensammlung veröffentlicht. So haben sich in den vergangenen Wochen mehr als 500.000 Menschen dazu entschieden, ihre Daten zu teilen. Ein wissenschaftliches Projekt, bei dem Bürger und Wissenschaftler in dieser Art zusammen arbeiten, hat es dem RKI zufolge weltweit bisher noch nicht gegeben. Auf dem nun gestarteten Corona-Datenspende Blog werden die Wissenschaftler ab sofort fortlaufend Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit mit den von den Nutzern freiwillig zur Verfügung gestellten Daten geben. Das Team der Corona-Datenspende erklärt im Blog, wie die Daten ausgewertet werden, welche wissenschaftliche Erkenntnisse sich daraus ableiten lassen und wie dieses Forschungsprojekt dabei helfen kann, die Ausbreitung von COVID-19 in Deutschland besser zu verstehen.

Die Daten, die über die Corona-Datenspende zur Verfügung gestellt werden, wurden zunächst in mehreren Stufen aufbereitet und verschiedene Vorauswertungen durchgeführt. Dazu wurden in den vergangenen Wochen zwei Arten von Analysen und Berechnungen durchgeführt. Eine wesentliche Vorauswertung betrifft die geografische Verteilung derjenigen, die ihre Daten zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung stellen. Hieraus haben die Wissenschaftler bereits die sogenannte "Spender:innen-Karte" erstellt. Im zugehörigen Blogpost wird das Vorgehen dazu im Detail beschrieben.

Zu den wichtigsten Daten der Auswertung gehört der Puls. Ein erhöhter Ruhepuls kann ein Hinweis auf Fieber sein, was ein zentrales Symptom bei COVID-19 darstellt. Um erkennen zu können, dass der Ruhepuls in einem ausgewählten Landkreis höher ist als gewöhnlich, sich dort also möglicherweise ein Infektionsherd befindet, muss zunächst ein Basiswert ermittelt werden. Der Basiswert ist ein über einen längeren Zeitraum ermittelter Durchschnittswert der Teilnehmer an der Corona-Datenspende in einem Landkreis. Die Ruhepulsanalyse wird im Detail im Blogpost Der Puls der Nation erklärt und beschrieben.

Der nächste Schritt ist nun die Berechnung der bereits oben angesprochenen "Fieberkarte". Diese Karte soll auf Landkreisebene und täglich aktualisiert abschätzen, wie viele Menschen Fieber haben. Sie kann damit eine ergänzende Datengrundlage für die Empfehlungen des Robert Koch-Institut bieten.

Auf dem Blog unter www.corona-datenspende.de/science wird das Projektteam weiterhin laufend die Auswertungen erklären. Wer die Corona-Datenspende App noch nicht nutzt, kann diese über den folgenden Link aus dem AppStore laden: Corona-Datenspende

Hinweis: Aufgrund des politischen Themas und der entsprechenden kontroversen Meinungen hierzu sind Kommentare zu diesem Artikel deaktiviert. Kommentare zu diesem Artikel unter anderen Artikeln werden gelöscht. Wer mir dazu etwas zu sagen hat, kann dies gerne per Kontaktformular tun.

[iOS] AppStore Perlen: Corona-Datenspende des Robert-Koch-Instituts

Das Robert Koch-Institut dürfte spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wohl jedem Bundesbürger ein Begriff sein. Heute hat das RKI eine App für Android und iOS in den AppStore gebracht, mit der man Informationen zur Verbreitung des Coronavirus in Deutschland sammeln möchte. Selbstverständlich geschieht dies vollkommen anonymisiert und pseudonymisiert. Hierdurch hat niemand, auch nicht das RKI Zugriff auf irgendwelche persönlichen Informationen. Lediglich die Angabe der heimischen Postleitzahl wird gefordert. Die Datenerfassung geschieht auf Basis der Informationen von Fitnessarmbändern und Smartwatches verschiedener Hersteller und kann auch auf die Health-App von Apple zugreifen.

Durch die Erfassung von Vitalzeichen wie unter anderem dem Ruhepuls sowie Informationen zum Schlaf und dem Aktivitätsniveau der Nutzer können die Wissenschaftler des RKI Rückschlüsse auf mögliche Atemwegserkrankungen ziehen. Unter anderem können auch typische Covid-19-Symptome wie Fieber durch die App erkannt werden. Selbstverständlich ist die Nutzung der App und die Freigabe der Daten vollkommen freiwillig. Zudem diene die App nicht der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, betont das RKI. Sie solle jedoch helfen, Infektionsschwerpunkte besser zu verstehen.

Weitere Informationen zu der App stellt das RKI auch auf einer eigens eingerichteten (aktuell jedoch chronisch überlasteten) Webseite zur Verfügung. Die App kann über den folgenden Link kostenlos aus dem AppStore geladen werden: Corona-Datenspender

[Mac] AppStore Perlen: Facebook Messenger ab sofort auch für den Mac erhältlich

Bereits im vergangenen Jahr hatte Facebook angekündigt, dass man seine inzwischen dann doch von den meisten Nutzern akzeptierte separate Messenger-App auch auf den Mac bringen wird. Dieser Ankündigung hat man nun Taten folgen lassen und kann dabei auch durchaus mit der Umsetzung überzeugen. So unterstützt die inzwischen kostenlos im Mac AppStore verfügbare Messenger-App Push-Notifications für neue Nachrichten oder auch den Dark Mode von macOS. Selbstverständlich bietet die Messenger-App auch Unterstützung für Sprach- und Videochats.

Offenbar hat sich Facebook dazu entschieden, nicht Apples Catalyst-Ansatz zu nutzen und seine iPad-App auf den Mac zu portieren, sondern stattdessen zu Electron als Cross-Platform API zu nutzen. Wer Interesse an der App hat, kann sie ab sofort über den folgenden Link aus dem Mac AppStore laden: Facebook Messenger für Mac

[iOS] AppStore Perlen: Catch - Neue App zur Steuerung der iPhone Kamera von der Apple Watch

Frage in die Runde: Hat sich gestern Abend allen Ernstes jemand das 5-stündige "Shot on iPhone" Video angeschaut, das Apple auf seinem russischen YouTube-Kanal veröffentlicht hat? Egal wie die Antwort auf diese Frage aussieht, es gibt ein Detail zu diesem Video, das sicherlich für jeden Hobby-Filmer mit dem iPhone interessant ist. So hat das Team um Regisseurin Axinya Gog für die Erstellung des Videos eigens eine neue App entwickeln lassen, über die sich die Kamera-Einstellungen des iPhone über die Apple Watch steuern lassen. Auf diese Weise konnten die Filmmacher beispielsweise den ISO-Wert, die Belichtung oder auch den Fokus manuell aus der Ferne kontrollieren, ohne dafür auf dem iPhone aktiv zu werden.

Die auf diese Weise entstandene App namens Catch (eine Kombination aus Camera und Watch) ist inzwischen auch für jedermann im AppStore verfügbar. Voraussetzung für die Nutzung sind iOS 13 und watchOS 4.2. Entsprechend muss die App sowohl auf der Apple Watch, als auch auf dem iPhone installiert sein und ist anschließend in der Lage, Videos mit 50Mbps und 30fps bei einer Auflösung von 4K aufzuzeichnen.

Catch kann ab sofort über den folgenden Link zum Preis von € 10,99 aus dem AppStore geladen werden: Catch