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Reuters mit interessantem Bericht über Heimautomatisierung bei Apple und Amazon

Wer für das Wochenende noch auf der Suche nach interessantem Lesestoff ist, sollte einmal bei den Kollegen von Reuters vorbeischauen. Dort nimmt man nämlich aktuell die beiden unterschiedlichen Strategien unter die Lupe, mit denen Apple und Amazon den Heimautomatisierungsmarkt ins Visier nehmen. Und diese könnten in der Tat unterschiedlicher kaum sein. Während Apple bereits seit über zwei Jahren, konkret mit der Einführung von HomeKit in iOS 8, in diesem Bereich aktiv ist, wird man das Gefühl nicht los, dass das Framework nach wie vor nicht richtig gezündet hat. Amazon hingegen ist mit seinem Sprachassistenten Alexa und der zugehörigen Echo-Hardware deutlich später hinzugekommen, kann jedoch bereits auf eine größere Anzahl von mit Echo kompatiblen Produkten blicken.

Der große Unterschied in den beiden Strategien liegt vor allem in der Offenheit, bei der sich Apple ja schon beinahe traditionell äußerst zugeknöpft zeigt. In Cupertino behält man hierdurch die komplette Kontrolle über die HomeKit-Plattform und damit auch über die Sicherheit und Einfachheit in der Benutzung. Hersteller die ihre Systeme mit HomeKit kompatibel machen wollen, müssen dazu spezielle HomeKit-Chips, sowie kompatible WiFi- und Bluetooth-Chips verbauen. Anschließend müssen die Geräte dann on von Apple zertifizierten Fabriken hergestellt und anschließend zur Begutachtung und zum Testen nach Cupertino geschickt werden. Der gesamte Vorgang kann dabei drei bis fünf Monate dauern und muss in kompletter Geheimhaltung stattfinden.

Amazons Ansatz hingegen ist beinahe das komplette Gegenteil und dauert in der Regel nur einige Tage. Hersteller von Smart-Home-Produkten müssen lediglich einige Zeilen Code in die Firmware integrieren und zu Amazon schicken. Das war es dann auch schon. Keine speziellen Chips, keine zertifizierten Fertigungsstätten und keine intensiven Tests. Die Hersteller können ihre Produkte sogar an einen Drittanbieter schicken, um innerhalb von zehn Tagen die "Works with Alexa"-Zertifizierung zu erhalten. Dies vereinfacht zwar den gesamten Prozss, kann aber auch verschiedene Probleme mit sich bringen.

So betont Reuters, dass auch wenn HomeKit nur mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von Produkten kompatibel ist, es zusätzlich Bluetooth unterstützt, deutlich sicherer als das Amazon-Pendant ist und über einen schnelleren Setup-Prozess verfügt. Vor allem die Sicherheit ist hierbei ein wichtiger Aspekt und ein großer Unterschied zwischen den beiden Anbietern. Vor allem auf lange Sicht könnte dies für den Nutzer ein extrem wichtiger Faktor werden. Gerade im Hinblick auf Privatsphäre, Sicherheit und Datenschutz ist es wichtig, ein so gut wie nicht zu hackendes Produkt zu verwenden. Man denke dabei nicht nur an ständig lauschende Lautsprecher in den heimischen vier Wänden, sondern auch an Heimüberwachungskameras oder gar smarte Türschlösser.

Reuters hat sich auch mit verschiedenen Herstellern von HomeKit-Produkten unterhalten und alle zeigten sich zufrieden mit Apples Ansatz. Vor allem sehen sie darin ein besseres Nutzererlebnis, wie unter anderem der zuständige Incipio-Ingenieur Ahmed Abdallah betont. Der Nanoleaf CEO Gimmy Chu ergänzt, dass Apple während seiner Tests ein Problem entdeckt habe, welches man selber nicht gesehen hat und dieses so beheben konnte, ehe man das Produkt auf den Markt brachte.

Auf der anderen Seite haben die geringeren Anforderungen von Amazon zu inzwischen über 250 mit Alexa-kompatiblen Produkten geführt, während mit HomeKit aktuell ca. 100 kompatible Geräte erhältlich sind. Alexa hat zudem ohne Zweifel momentan das Momentum auf seiner Seite und soll über 10 Millionen Produkte im Weihnachtsgeschäft an den Mann gebracht haben. Apple hat sich offiziell nicht zu Absatzzahlen bei HomeKit geäußert.

Spannend wird es auch zu sehen sein, wie sich der Markt entwickelt. Vor einigen Wochen gabe es Gerüchte, wonach auch Apple an einem Wohnzimmer-Produkt nach dem Vorbild von Amazon Echo oder Google Home arbeitet. Diese Gerüchte erhielten kürzlich jedoch einen kleinen Dämpfer, als Apples Marketing-Chef Phil Schiller den Anwendungsfall von persönlichen Sprachassistenten eher auf einem Smartphone als in den heimischen vier Wänden sieht. Dies liege vor allem daran, dass man das Smartphone und damit auch den Assistenten immer dabei habe.

Der gesamte Artikel ist definitiv einen Blick wert und kann online bei Reuters nachgeesen werden.

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Flo's Weblog | Apple News and more... Alles über Apple und Gadgets am : Apple aktualisiert seine Home-App Webseiten mit neuem Fokus

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Die in iOS 10 steckende Home-App zur Steuerung und Konfiguration von HomeKit-fähigen Gadgets fristet nach wie vor ein Nischendasein. Während dies durchaus auch ein Stück weit Konzept ist, da Apple extrem hohe Standards an dieses Zubehör ausgibt, ist viele

Kommentare

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Ralf am :

Klasse Artikel Flo! Vielen Dank \ud83d\udc4d\ud83c\udffb

Christian am :

Alles gut und sch\366n - aber nachdem ich im DDR-Museum in Berlin gewesen bin, habe ich keine Lust mehr auf Lauscher in meinen 4 W\344nden. Die entsprechenden Funktionen meiner Apple Ger\344te habe ich ausgeschaltet. Wenn man dann noch sieht welche Nachrichten gerade aus Amerika kommen ist mir gar nicht mehr wohl. Da mag Apple der sicherste und vertrauensw\374rdigste Anbieter sein - da gehe ich nicht mit!

Rolf am :

Wenn man sich tiefer damit besch\344ftigt, sieht das aber nicht mehr so "pauschal schlimm" aus. Z.B. Alexa h\366rt nur nach dem Aktivierungswort mit. Das ist keine Bild-Meinung, sondern kann man mit tcpdump oder anderen Werkzeugen selbst nachpr\374fen.

Tommy1961 am :

Tja, w\374rde gerne einiges mit \ud83c\udf4e Home machen, aber es scheitert schon an schaltbaren Steckdosen.
Da ich keine finde, welche sich in die App einbinden lassen.
Denn wer schaltet nur Licht und Heizungen??

MadoxX77 am :

Hast Fu Dir mal die Produkte von Elgato angeschaut? Die haben auch Steckdosen. Hab' zwar selbst keine eigene, "h\366ren" sich aber vielversprechend an

https://www.elgato.com/de/eve

MacSpeedie am :

Falls du ein bisschen Programmieren beherrscht, schau die die HomeBridge Lösung für den Raspberry Pi an. Siehe dazu meinen Post #5.1

Techl am :

Das eigene Wohnzimmer und Smartphone schlie\337en sich ja nicht aus - eher das Gegenteil... Immer dabei \ud83d\ude1c

Fexxel am :

Die Anforderungen stimmen so nicht.
Es gibt z.B. Homebridge f\374r Raspberry Pi, mit dem man alle Ger\344te die an den Pi angeschlossen auch \374ber HomeKit und Siri steuern kann. Ohne zertifizieren lassen, ohne testen, ohne Chips.
Es gibt aber noch zahlreiche andere Beispiele.

MacSpeedie am :

Ja, habe die HomeBridge auf dem Raspberry laufen. Schalte damit über einen angeschlossenen 433MHz Sender die ganz billigen Funksteckdosen. Der Schaltzustand(Ein/Aus) der Steckdosen wird auf dem Pi gespeichert, somit weiß man zu jeder Zeit den Zustand. Schalten sich zuverlässiger und schneller als meine beiden Elgato Eve Steckdosen. Klasse System. Mittlerweile gibt es rund 300 Plugins für verschiedenste Systeme für die HomeBridge. Ein hoch auf den Pi und die klasse Community!

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