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iPod Nachwehen

Das neue iPod-Lineup ist also vorgestellt. Und nachdem der erste Hype verflogen ist, sind die Gedanken wieder frei, um mal ein wenig rationaler über die neuen Geräte nachzudenken.

Also gut, was hat uns denn Steve Jobs eigentlich vorgestern wirklich präsentiert? Den iPod shuffle können wir an dieser Stelle getrost vernachlässigen. Da wäre dann also zunächst einmal der rundum erneuerte iPod nano. Nachdem die ersten Bilder ins Internet durchsickerten, waren der Aufschrei und die Enttäuschung recht groß. Das Format wollte so gar nicht dem stylischen Apple-Ideal entsprechen. Nach der Präsentation der neuen Genration war hiervon jedoch nicht mehr viel zu spüren. Das Konzept überzeugt und das Gerät liegt nach wie vor gut in der Hand. Abgesehen davon, dass Apple es geschafft hat, den nano noch einmal flacher zu machen. Hinzu kommen ein vollkommen neues Benutzerinterface und die Möglichkeit, jetzt auch mit dem nano Filme und Spiele nutzen zu können. Auf den Punkt gebracht: Ein wirklich gelungenes Update.

Als nächstes hätten wir den neu benannten iPod classic. Prinzipiell ist erstmal kein gravierender Unterschied zum iPod der Generation 5.5 zu erkennen. Die Form hat sich nur geringfügig verändert. Was jedoch neu ist, ist das die Oberfläche nicht mehr aus dem klassischen Kunststoff gefertigt ist, sondern, gemäß der neuen Apple-Linie, in Aluminium. Dies macht den optischen Eindruck noch hochwertiger, als er ohnehin schon war. Allerdings stellt sich die Frage, warum die Rückseite noch immer in poliertem Edelstahl daher kommt und nicht auch in Aluminium. Genau wie beim nano hat auch der classic ein neues Benutzerinterface erhalten. Auf den ersten Blick macht dieses einen äußerst ansprechenden Eindruck. Besonders die Cover Flow Funktion war längst überfällig. Auch der Speicher wurde extrem angehoben auf nunmehr 80 bzw. 160 GB. Damit sollte erst einmal genügend Platz für Musik, Videos und Spiele sein. Der classic bleibt somit also nach dieser Frischzellenkur das Flaggschiff der iPod Reihe.

Das größte Aufsehen erzeugte sicherlich der nagelneue iPod touch. Ich muss allerdings zugeben, dass ich einigermaßen enttäuscht bin. 16 GB sind nun wirklich nichts tolles, wenn man sich die zehnfache Speicherkapazität des classic ansieht. Nur dafür, dass man das Gerät iPhone-like über den Touchscreen bedienen kann, ist das Ganze doch etwas überzogen. Wünschenswert wäre aus meiner Sicht ein neues Flaggschiff mit Touchscreen und Festplatte gewesen. Das, was Apple da präsentiert hat, ist zwar ganz nett, aber mehr auch nicht. Schon gar nicht für Leute mit recht großen Mediatheken. Und da zähle ich mich auch einfach mal dazu. Eine weitere Frage stell sich bezüglich der Konkurrenz durch das iPhone, welches früher oder später ja auch nach Europa kommen wird. Wenn ich mir dann ein iPhone zulege. Wozu brauche ich dann noch einen iPod touch??? Meine, zugegeben gewagte, Prognose besagt daher auch, dass dem iPod touch ein eher kurzes Leben beschert sein wird. Mit voranschreitender Verbreitung des iPhones wird der iPod touch wieder von der Bildfläche verschwinden, solange er sich nicht durch eine überragende Speicherkapazität vom iPhone absetzt. Fazit: Enttäuschung!

Im  Zuge der iPod touch Vorstellung wurde auch der neue WiFi iTunes Store geboren. Im Moment ist meine Meinung dazu noch eher zwiespältig. Im Zusammenhang mit dem iPhone, welches immer und überall drahtlosen Zugriff hat, halte ich diese Funkion aber für durchaus zeitgemäß und gut. Gleiches gilt für die Starbucks-Kooperation, wenngleich dies hierzulande zunächst eher nebensächlich sein dürfte.

Der Event hat also viel Neues gebracht, doch in meinen Augen ist lange nicht alles Gold, was glänzt. Die Updates für den nano und den classic sind durchweg gelungen. Eine große Enttäuschung ist dagegen der neue iPod touch, der mit gerade mal 16 GB Speicherkapazität eindeutig zu wenig bietet. Da hilft auch die WiFi-Funktion nicht wirklich weiter.

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Kommentare

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Rob am :

Dem iPod Touch ein kurzes Leben zu prophezeien war sicherlich zu gewagt, aber der ersten Ernüchterung nach der Präsentation der neuen Modelle zuzuschreiben.
Was man an Absatzzahlen liest, ist, dass der Touch inzwischen der bestgehende iPod ist. Das mag natürlich auch daran liegen, dass das iPhone hinsichtlich seines Vertriebsmodells äußerst schwach und teuer angesiedelt ist. Die meisten sagen sich also: lieber einen Touch mit inzwischen 32 GB Speicher als ein "kleineres" iPhone mit Telekom-Bindung und horrenden Kosten.

Flo am :

Stimmt, die Reaktion war wohl in der Tat einer ersten Enttäuschung zuzuschreiben. Inzwischen kann man sogar eher davon ausgehen, dass Geräten wie dem iPod touch die Zukunft gehören wird. Um das volle Potenzial des Breitbild iPods ausnutzen zu können, ist jedoch nach wie vor zu wenig Speicherkapazität vorhanden. Aber bei den sinkenden Preisen für Flash-Speicher dürfte sich auch dies recht bald erledigt haben...

Rob am :

Denke ich auch. Ich war im Sept'07 sehr enttäuscht darüber, dass jetzt zwar ein idealer Breitbild-iPod für Videos zur Verfügung steht, aber völlig unzureichender Speicher.
Das wird sicherlich in 1-2 Jahren anders sein.
Wenn man überlegt, dass der 1. iPod mit Festplatte nur 5 GB Speicher hatte... und heute der Touch schon 32 GB hat, ist das eine ordentliche Entwicklung.

Was mich stört ist jedoch, dass der Datenabgleich zwischen Touch und Rechner ewig lange dauert. Das ist beim Classic nicht der Fall. Ich würde sagen, dass das bei dem etwa 10x schneller geht als bei Touch. Wohl noch ein Vorteil der Festplatten.

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