Mein kleines iPhone 3G[s] Review

[s] wie Speed
Fangen wir aber mal ganz vorne an, nämlich beim Einschalten des Geräts. Dauerte der Startvorgang bei den bisherigen iPhones noch ca. eine ganze Minute, ist das iPhone 3G[s] bereits nach wenigen Sekunden einsatzbereit. Doch nicht nur beim Start, auch beim Arbeiten macht sich das [s] bemerkbar. Wartet man beim iPhone 3G nach einem Tap auf das "Einstellungen"-Icon noch diverse Sekunden, bis sich die Einstellungen dann auch endlich auf dem Display zeigen, so erscheinen sie beim iPhone 3G[s] unmittelbar nach dem Öffnen. Gleiches gilt für die Untermenüs. Und eigentlich auch für jede App, die sich auf dem Gerät befindet. Allein bei den Kontakten oder den SMS-Nachrichten macht sich dies in der täglichen Arbeit sehr positiv bemerkbar. Aber auch das Starten von Spielen wird nun nicht mehr zum Geduldsspiel, sondern geht so, wie man sich das wünscht. Merkwürdig, wenn ich das nun selbst lese, denn ursprünglich hatte ich der Geschwindigkeit des iPhone keine allzu große Bedeutung beigemessen. Wenn man sich aber einmal ein paar Tage daran gewöhnt hat, kommt einem das iPhone 3G doch ziemlich langsam vor...
Digitaler Kompass
Ein weiterer Aspekt, den ich als zu vernachlässigend eingestuft hatte, ist der im iPhone 3G[s] enthaltene digitale Kompass. Braucht man sowas? Nun, wenn man ehrlich ist, nicht wirklich. Aber es ist schon ein cooles Feature, wenn man sich einmal mit der Karten-App orten lässt und sich die Karte je nach der eigenen Blickrichtung ausrichtet. Seine richtige Wirkung wird der Kompass allerdings erst entfalten, wenn die neuen Navi-Apps von ihm Gebrauch machen. Navigon tut dies derzeit noch nicht, wird aber mit einem kommenden Update auch den Kompass einbeziehen. Von TomTom ist bsher noch nichts bekannt. Auch die bereits angekündigten, bislang jedoch noch fehlenden Augmented-Reality Apps werden den Kompass deutlich sinnvoller machen. Die Kompass-App hingegen empfinde ich als eher überflüssig.
Kamera
Vorweg erstmal folgendes. Eine Kamera in einem Handy ist für mich nur eine Notlösung, wenn man in einem entsprechenden Moment keine "echte" Digitalkamera zur Hand hat. Wenn ich Fotos machen will, nehme ich doch lieber meine Digicam, als ein Handy. Ohne optischen Zoom und einem einigermaßen passablen Blitz fehlt dann doch einiges, um vernünftige Fotos zu machen. Da helfen auch die neuen 3,2 MP Sensoren nicht wirklich. Zumal diese immer noch am unteren Ende der Handy-Kameras rangieren. 5 MP hätten es da schon sein dürfen. Aber warten wir mal ab. Ich sage nur "iPhone Pro"! Ansonsten kann man halt nach wie vor mal ein Foto machen, was insbesondere durch die neu hinzu gekommene MMS-Fähigkeit hin und wieder schön ist. Aus dem Alter, in dem man mit seinem Handy Videos dreht, bin ich wohl inzwischen raus, wenngleich es diesbezüglich auch schon interessante Ideen bei YouTube zu bestaunen gibt (hier und hier).
Voicecontrol
Zusammengefasst lässt sich über dieses zwar gut gemeinte, aber eher mäßig umgesetzte Feature sagen, dass der Unterhaltungswert ziemlich hoch, der praktische Nutzen aber eher gering ist. Die Aufforderung "Spiele Jack Johnson" lieferte Ergebnisse, die von Placebo bis "Anrufen 7605" reichten. Einen Jack Johnson Titel habe ich dem iPhone damit jedoch nicht entlocken können. Die Idee ist sicherlich gut und eine Sprachwahl auch mehr als überfällig, in der aktuellen Form aber schlicht und ergreifend unbrauchbar.
Akku
Ein absolutes Killer-Argument für das iPhone 3G[s] wäre eine deutlich erhöhte Akkulaufzeit gewesen. Diese wird jedoch auch mit dem aktuellen iPhone nicht geliefert. Allerdings läd der Akku deutlich schneller als der des iPhone 3G. Dem iPhone 3G[s] ist zudem exklusiv die Prozentanzeige des Akkuladestands zugesprochen worden. So ist man nun deutlich präziser über die restliche Akkuleistung des Geräts informiert. Auf mich hat dies jedoch nicht ausschließlich positive Wirkung. Denn durch die Prozentanzeige wird einem nun noch deutlicher vor Augen geführt, wie schnell sich der Akku leert, so dass ich zunächst den Eindruck hatte, er würde noch weniger lang durchhalten als der des 3G. Dies hat sich aber Gott sei Dank im Laufe der Zeit relativiert.
Fazit
Mein neues iPhone 3G[s] konnte mich inzwischen nach anfänglicher Skepsis überzeugen. Allerdings ist der Schritt längst nicht so groß wie der vom iPhone zum iPhone 3G. Die neuen Features sind größtenteils "Nice to have", aber aus meiner Sicht nach wie vor kein Killergrund für einen Umstieg von einem iPhone 3G. Eventuell richtet Apple sein iPhone hiermit aber auch an dem Zweijahres-Zyklus der Mobilfunkverträge aus, sprich alle zwei Jahre ein großes Update, in den Jahren dazwischen ein kleineres Update, so wie in diesem Jahr.
Kommentare
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Rhaegar am :
MaikD am :
Das eigentlich wirklich gute an der neuen Kamera ist der Autofocus und die Makrofunktion - wegen mir hätte es auch ein 2MP-Sensor bleiben können. Was 5MP oder mehr an einem Stecknadelgroßen Objektiv bringen sollen, ist mir ein Rätsel. Sorry, aber die neue Kamera passt schon und ist völlig ausreichend.
Akku
Also bei mir hält der Akku deutlich länger - abends habe ich teilweise noch 50% - beim 3G hatte ich nie mehr als 30%.
Bei mir lädt der 3GS-Akku allerdings deutlich langsamer als der des 3G. Beim 3GS dauert es teilweise über 2h bis er voll istr, beim 3G nie länger als ne Stunde.
Du siehst - ich habe genau die gegensätzlichen Erfahrungen gemacht.
Flo am :