Apple vs. FBI: TIME Magazine mit Titelstory
Die Auseinandersetzung zwischen Apple und dem FBI bezüglich der von den Vollzugsbehörden geforderten Entschlüsselung eines von einem Terroristen in San Bernadino genutzten iPhone 5c durch Apple hat sich längst zu einer Grundsatzdiskussion zum Thema Datenschutz und "gläserner Bürger" entwickelt. Da wundert es wenig, dass inzwischen auch die Presse die Geschichte thematisiert. So hat aktuell das renommierte TIME Magazine den Apple CEO und seinen Kampf für mehr Datenschutz auf seine Titelseite gehievt. Im Inneren findet man ein ausführliches Interview mit Cook, in dem er noch einmal den Standpunkt Apples und die Bedeutung des Ausgangs der Geschichte verdeutlicht.
Cook begründet Apples Ablehnung nach wie vor vor allem damit, dass eine modifizierte iOS-Version ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen den US-Vollzugsbehörden Tür und Tor öffnen würde, künftig jeden iPhone- und iPad-Nutzer auszuspähen und sogar unbemerkt auf Kamera und Mikrofon zuzugreifen. Zwar verstehe Apple das Anliegen des FBI, allerdings habe man sich nach ausführlichen internen Beratschlagungen dazu entschieden, dass der Datenschutz nicht von diesem Anliegen ausgehebelt werden dürfe. Während das FBI weiterhin behauptet, man würde nur dieses eine iPhone knacken wollen, geht Cook davon aus, dass die Software auch künftig für andere Zwecke eingesetzt werden würde. Eine weitere Gefahr bestünde, wenn Hacker diese in die Finger bekommen würden.
Zudem wirft der Apple CEO dem FBI vor, die Unwahrheit hinter Apples Intentionen zu verbreiten. Von der gerichtlichen Anordnung habe er zudem zuerst aus der Zeitung erfahren, was er ebenfalls (aus meiner Sicht zurecht) für schlechten Stil hält. Apple selbst hätte die ganze Geschichte am liebsten ohne das nun entsandene öffentliche Interesse behandelt. Cook zitiert bei seinen Ausführungen zudem auch den ersten Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, in dem es vor allem um die Grundrechte der US-Bürger geht.
Zur Erinnerung: Apple und das FBI werden sich erstmals am kommenden Dienstag, den 22. März, also einen Tag nach dem anstehenden Event, vor einem US-Gericht gegenüberstehen.
Kommentare
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Naim Mann am :
Jsan am :
Somaro am :
Jsan am :
Here, if Apple is forced to create software in this case, other law enforcement agencies will seek similar orders to help them hack thousands of other phones, as FBI Director Comey confirmed when he said he would “of course” use the All Writs Act to “return to the courts in future cases to demand that Apple and other private companies assist . . . in unlocking secure devices.”
GustavG am :
Bei allem Respekt vor und für hoheitliche Aufgaben: Mir scheint, als wenn die große Mehrheit dieser Volksvertreter sich bedauerlicherweise nicht für die Belange des Volkes interessiert.
Ob es die (überhaupt erste) Schließung eines botanischen Gartens im Saarland geht (wo mir das despektierliche Auftreten von Kamp-Karrenbauer persönlich gegen den Strich geht) oder die nicht gewollte Vorratsdatenspeicherung.
Alleine die gestrige Monitor-Sendung lässt an der Redlichkeit der regierenden Organe mehr als zweifeln.
Kurzum: Enttäuschend.
Letris am :
Bei mir wurde von 2014-15, aufgrund einer Beschwerde eines Entwicklers, ein Ausschluss vom Bewertungssystem des AppStores beschlossen und ausgeführt, und zwar ohne jede Mitteilung oder Begründung seitens Apple. Es war auch gar nicht so einfach, die Sperre zu lokalisieren. Bei meiner Beschwerde, wurde die zwar wieder aufgehoben und lt. des Supports (Irland) konnte man die Sperre auch nicht nachvollziehen (Meinungsfreiheit), aber weder den Namen des Entwicklers, noch den des MA's der die Sperre einrichtete wurden offengelegt.
Dieses Ereignis lässt für mich Apple in einem ganz anderen Licht erscheinen und zeigt klar wie Apple mit kritischen Äußerungen umgeht, nämlich Klappe zu.
Jsan am :
Ich versteh zwar, dass Du auf den Support sauer bist (bin ich auch in den letzten Jahren immer mehr), aber das ist eine Winzigkeit im Vergleich zum laufenden Prozess FBI vs. Apple.