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Apple vs. FBI: Apple veröffentlicht Liste von Unterstützerbriefen

Die Auseinandersetzung zwischen Apple und dem FBI über die geforderte Hilfe bei der Entschlüsselung eines Terroristen-iPhone ist inzwischen längst mehr als nur eine Entscheidung dafür oder dagegen. Beide Seiten stilisieren sie vielmehr als Grundsatzentscheidung darüber hoch, wie künftig in ähnlichen Fällen zu verfahren ist. Ein New Yorker Richter hat sich dabei inzwischen bereits für den Standpunkt Apples entschieden, wonach die Vollzugsbehörden ein Unternehmen nicht dazu zwingen könne, eigens geschaffene Sicherheitsvorkehrungen auszuhebeln, da hierdurch einem potenziellen Missbrauch Tür und Tor geöffnet würde. Und auch weitere Unternehmen und Organisationen schlagen sich inzwischen öffentlich auf die Cupertinos. Nachdem bereits verschiedene Technologieunternehmen wie Facebook, Google, Twitter oder WhatsApp sich auf Apples Seite stellten, wurde heute per Pressemittelung eine Liste mit offenen Briefen von weiteren Unterstützern in der Sache veröffentlicht.

Unterdessen hat die aktuelle Diskussion ein Thema auf die Agenda gehievt, welches keinesfalls neu ist, nun aber noch einmal aufgerollt wird. Konkret geht es dabei um die Ablage von iOS-Backups in iCloud. Während Apple nicht in der Lage ist, ein iPhone ohne den Willen des Nutzers zu entsperren, sieht es mit den (verschlüsselt) in iCloud abgelegten Backups des Geräts ein wenig anders aus. Hierfür besitzt Apple einen Master-Key, mit dem sich die Daten entschlüsseln lassen. In der Vergangenheit hat Apple hiervon auch auf Anweisung von US-Regierungsbehörden Gebrauch machen müssen und hat dies auch im vorliegenden Fall getan. Allerdings waren die Backups zu alt, als das man sie hätte zielführend verwerten können.

Der einzige Weg, sich vor einer Entschlüsselung eines iCloud-Backups zu schützen, zu der Apple jederzeit durch eine richterliche Anordnung gezwungen werden kann, ist es, das Backup lokal in iTunes vorzunehmen. Ich persönlich tue dies nach wie vor, allerdings weniger aus Datenschutzgründen, als mehr deswegen, dass die Backups ganz einfach schneller gehen, mehr Informationen enthalten und nicht auf eine Onlineverbindung angewiesen sind. Auch die lokalen Backups in iTunes lassen sich übrigens verschlüsseln und enthalten dann bei einer Wiederherstellung auch noch sämtliche Passwörter für WLANs, etc. Für mich also ohnehin der "bessere" Weg, als das Backup in iCloud.

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Kommentare

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Kai Engelbrecht am :

Danke für den letzten Abschnitt des Berichts! Das zeigt ganz klar, dass Apple zwar betont, die eigenen Daten auf unseren Geräten geht sie nichts an - ganz anders sieht es dann eben aber mit den Daten aus, die auf ihren Servern liegen!
Das lokale Backup samt Passwörtern ist wirklich eine sehr gute Alternative.

Somaro am :

Was soll das denn heissen? Apple gibt raus, wozu sie gerichtlich gezwungen werden. Und versucht dabei gleichzeitig das Nutzererlebnis zu wahren. ich höre schon die Schreie, wenn die iCloud verschlüsselt ist und die ersten dummen Nutzer nicht mehr an ihre Daten kommen. Dann sit das Geschrei wieder groß. Also ich kann verstehen, warum Apple die iCloud noch umverschlüsselt lässt, so lange da draussen Nutzer und Leser sind, die überhaupt nicht kapieren, worum es geht.

Letris am :

Dann macht der Wechsel der neuen Day One 2 App, nebst eigener App-Cloud durchaus Sinn, außer Bloom besitzt ebenfalls einen Masterkey. Die alte App bot noch neben iCloud auch Dropbox Sync an und bezüglich der 2er Version fordern viele User die Dropbox. Daran lässt sich schön das Sicherheitsbedürfnis der Anwender ablesen.

Auf der anderen Seite wird befürchtet, dass Bloom aus ihrer Cloud künftig ein kostenpflichtiges Abo macht. Fazit: Wer Sicherheit wünscht, muss eben löhnen. Und wenn ich löhne, verlange ich Beweise der Sicherheit, die die meisten Hersteller nur in Form von Zusagen geben. Und das ist wahrscheinlich der Mehrheit, incl. mir, zu wenig, so dass man lieber zur Dropbox greift. Rein aus Bequemlichkeit und dem Glauben, für meine Daten wird sich schon keiner interessieren. Das inzwischen unverschlüsselte Daten, automatisiert erfasst werden, auch wenn diese nicht unbedingt im Index-Ranking auftauchen, ist vielen wohl nicht klar. Das Thema Datensicherheit ist ein ernstes und es wird immer unüberschaubarer.

Andi am :

Wie schaut es mit 1Passwort aus eigentlich? Ich synce diese über die Dropbox. Wahrscheinlich das schlimmste was man machen kann ... Aber die Frage lautet: ist die Sync Datei von 1Passwort sicher? Kann die Agility Bits (Hersteller) auch selbst öffnen, falls diese gezwungen wird?

JohnnyHendrix am :

Dazu hat Agilebits mehrere gute Blog-Einträge und Hilfe-Artikel geschrieben, die das gut erläutern. Bei einem guten Master-Key ist Deine Tresor-Datei nicht zu öffnen/knacken. Auch nicht von den Entwicklern selber. Aber wie so oft, steht und fällt alles mit deinem Passwort.

Rainer Zufall am :

Eigentlich sollte das 1Password Backup verschlüsselt sein mit dem Masterkey. Wie sicher das ist, ist ne andere Frage.

Marcus am :

Kennt ihr das neue Unlock Hack Video von SoFlo schon? Gerade getestet ne es funktioniert bei gesperrtem Bildschirm tatsächlich!! Also wenn das Video das FBI sieht, sollte mal der Druck etwas weg sein;-) http://youtu.be/YyNtcottyNc
Happy testing

Flo am :

Das Video ist ein Fake. Die Entsperrung wird per Touch ID durchgeführt, in dem Moment, wo durch den Druck auf den Homebutton Siri gestartet wird.

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