Apple vs. FBI: Tim Cook mit neuem offenen Brief, Zuspruch und Widerspruch
Das Thema um das von Apple zu entschlüsselnde Terroritsten-iPhone kommt nicht zur Ruhe. Tim Cook hat nun erneut einen offenen Brief verfasst, in dem er noch einmal verdeutlich, wie wichtig Apples Position für den generellen Datenschutz und die Rechte der Bevölkerung ist. Als Reaktion hat gestern nun der amtierende FBI-Chef James Comey ebenfalls einen offenen Brief veröffentlicht. Er verdeutlicht darin noch einmal, dass das FBI kein Exemple mit dem aktuellen Fall statuieren möchte und es sich um einen einmaligen Vorfall handelt. Interessanterweise schlägt sich in dieser Position ausgerechnet Microsoft-Gründer Bill Gates auf die Seite des FBI und gibt gegenüber der Financial Times zu Protokoll, dass Apple in diesem einen Fall eine Ausnahme machen und dem FBI Zugriff auf das iPhone ermöglichen solle. Als Microsoft-Kunde kann man sich dazu mal seine Gedanken machen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg schlägt sich stattdessen auf Apples Seite und unterstützt die Haltung Cupertinos ausdrücklich.
Unterdessen hat sich auch Edward Snowden aus dem Exil zu Wort gemeldet. Er ist der Meinung, dass das FBI auch selbst an die Daten gelangen könnte. Hierzu müsste man allerdings physikalisch den Chip des iPhone knacken. Ein ziemlich riskanter Vorgang, da erstens nicht gesichert ist, dass dies auch tatsächlich zum Erfolg führt und zweitens im schlechtesten Fall sämtliche Daten vernichtet werden könnten.
Wer bei all dem inzwischen den Überblick verloren hat, worum es eigentlich geht, was das FBI verlangt und wogegen Apple sich wehrt, dem sei eine ausführliche FAQ-Seite ans Herz gelegt, die Apple zu dem Thema inzwischen ins Netz gestellt hat.
Kommentare
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Somaro am :
Jsan am :
Ulf am :
haracidffm am :
Johannes am :
Bernd am :
Es gab doch schon mal eine Nachricht, dass IMessage ebenfalls so schwierig zu knacken sei.
Ich kann mir das nicht vorstellen. Oder will das FBI eine Möglichkeit bekommen alle IPhones zu knacken?
Somaro am :
Noddy am :
Domm Rfurth am :
Jobs kann sich derweil in einer guten PR-Show als Hüter des Datenschutzes inszenieren. Und die Leute glauben's auch noch.
Micky am :
MaxK am :
Johannes am :
Kosta(s) am :
Bruce.Bane am :
Bruce.Bane am :
Naddin am :
Alex am :
Wenn wie in diesem Fall terroristische Organisationen aufgespürt würden können sollen sie doch bitte das Handy mit Apples Hilfe knacken! Wenn es um mein Leben geht, sollen die doch bitte von allen Terroristen die Handys per Fernzugriff überwachen!
tobi am :
Bernd am :
https://youtu.be/fkIQffStnYc
Rainer Zufall am :
Immi am :
Vielleicht solltest du dir mal echte Gedanken machen anstatt nur reflexartig gegen das FBI zu schreiben. Viele scheinen auszublenden, dass es Terroristen gibt, die den Datenschutz dafür ausnutzen, um unschuldige Menschen abzuschlachten. Die Verfolgungsbehörden müssen in der Lage sein, so etwas zu ermitteln! Auch Nachhinein, um Strukturen und Beteiligte aufzudecken. Das ist die Afgabe eines Staates und seiner Organe, damit du und die anderen Nerds auch in Zukunft einigermaßen ruhig schlafen und von euren Apple-Geräten träumen könnt. Von allein kommt keine Sicherheit!
Bernd am :
Ich entnehme Deinem Posting, dass Du im Zweifelsfall auch für 'ein bisschen Foltern' bist, wenn es darum geht an infos zu kommen.
https://youtu.be/fkIQffStnYc
Bernd am :
Bernd am :
Aber Du hast Recht, Unrecht passiert nur immer den anderen - bis es einen selber erwischt.
Otte am :
http://www.elcomsoft.de
Das ist eine russische Firma, die sich auf die Datenwiederherstellung von iOS Geräten spezialisiert hat und sehr eng mit staatlichen Behörden vieler Länder zusammenarbeitet.
Ich hatte das Vergnügen auf einer Sicherheitskonferenz einem Vortrag einer der Entwicklerinnen beizuwohnen und auch danach mit Ihr länger zu sprechen.
Das größte Problem ist die Nutzung der iCloud Backup Funktion, da sie hier alle Daten theoretisch entschlüsseln können, solange ein schwaches Gerätekennwort verwendet wird. Schwach ist für Sie ein Kennwort, dass nicht mind 12 Stellen lang ist und Teile davon in einem Wörterbuch gefunden werden kann.
ICloud Backup ist deshalb so interessant, weil zum einen alle Daten die jemals in die iCloud der AppleID, die verwendet wurde, wiederhergestellt werden kann, auch von alten Geräten. Jede SMS, iMessage, eMail usw. Ist wiederherstellbar.
Und zum anderen bei iCloud Backups wie auch bei iTunes Backups eine Bruteforce Attacke verwendet werden kann. Mit entsprechender Rechenleistung von vernetzten Computer sei das relative schnell möglich (was für Sie schon ein Zeitraum von wenigen Wochen bis 2 oder 3 Monaten war. Im Falle einer Ermittlung käme das immer wieder vor)
Auch stellt die Zwei Faktor Authentifizierung der iCloud angeblich keine Hürde dar.
Wenn allerdings ein sehr komplexes und langes Gerätekennwort verwendet wird ist auch hier nichts zu machen. Es gibt/gab zu dem Zeitpunkt der Konferenz (Herbst 2015) keinen Bug/Hintertür in der Verschlüsselung um diesen Auszunutzen und die Daten direkt zu entschlüsseln.
Außerdem sagte Sie das alle iPhones ab dem iPhone 5S mit starkem Gerätekennwort für sie ein Problem darstellen, da Sie nur noch auf rudimentäre Daten zugreifen können. Eine Entschlüsselung sei nicht möglich.
Ob das nun die Wahrheit ist oder nicht kann ich nicht sagen, ebenso nicht was sich seitdem getan hat. Die Entwicklerin hatte aber großen Respekt vor Apple bzw. der Sicherheit der iPhones, vor allem mit iOS9.
Ich fragte noch warum sie nicht auch für Android den Service anbieten? Da lachte diese und meinte das Sie sich mit anspruchsvollen Dingen beschäftigen und im Android Markt es zu viel Konkurrenz gibt, da man sehr wenig von Verschlüsselung kennen muss.
Bernd am :
Mal ein sachlicher, informativer post.
Danke!