Skip to content

Apple äußert sich zum Datenschutz bei "Hey Siri" und Live Photos

Als Apple auf der WWDC im Juni iOS 9 präsentierte, war an jeder Ecke und an jedem Ende deutlich, dass man das Thema Datenschutz in den Mittelpunkt stellen möchte. Tim Cook hat dies sogar zur Chefsache erklärt. Dies geschah teilweise so übertrieben, dass man sich dafür gar Kritik einhandelte, man würde das Thema zu sehr zu PR-Zwecken ausschlachten. Wie auch immer man dem gegenüber stehen möchte (das Thema Verschwörungstheorien hatten wir ja gestern erst...), kann es für den Nutzer nur von Vorteil sein, wenn seine Daten entsprechend sicher sind. Dazu gehört auch, dass diese lokal auf dem Gerät gespeichert und verarbeitet werden und eben nicht in der Cloud auf irgendeinem Server in den USA.

Die beiden auf dem Event am Mittwoch neu vorgestellten Funktionen Live Photos und "Hey Siri" haben nun aber erneut Fragen nach dem Datenschutz aufgeworfen. Gegenüber TechCrunch hat sich Apple hierzu nun geäußert und erneut deutlich gemacht, dass man keine Daten von Nutzern auswerten würde, um basierend hierauf beispielsweise Werbung zuzuschneiden. So werden Live Photos ebenso wie alle anderen Fotos von einem iOS-Gerät behandelt und verschlüsselt auf dem iPhone oder iPad gespeichert. Zudem werden die 1,5 Sekunden, die Live Photo vor dem Drücken des Auslösers aufzeichnet, nicht auf dem Gerät gespeichert. Dies geschieht erst, nachdem der Auslöser dann tatsächlich betätigt wurde. Geschieht dies nicht, werden die 1,5 Sekunden unmittelbar verworfen. Während Live Photo standardmäßig aktiviert ist, kann der Nutzer diese Funktion jederzeit deaktivieren.

Damit "Hey Siri" funktionieren kann, muss das iPhone mehr oder weniger konstant zuhören, ob der Nutzer das entsprechende Kommando zur Sprachaktivierung von Siri sagt. Hierzu gibt Apple zu Protokoll, dass nichts von den Umgebungsgeräuschen und Gesprächen aufgezeichnet wird, bis Siri dann tatsächlich aktiviert wurde. Dank des neuen Sprachtrainings muss inzwischen nicht mehr nur "Hey Siri" gesagt werden, sondern auch die Stimme und Aussprache stimmen. All dies geschieht ausschließlich auf dem iPhone. Wurde Siri dann tatsächlich aktiviert, werden die anschließend gesprochenen Befehle gemeinsam mit einer zufälligen Geräte-ID an Apple geschickt, wo sie dann ausgewertet werden und die Antwort zurück übertragen wird. An keiner Stelle wird dabei eine Apple ID oder andere persönliche Daten des Nutzers übertragen. Wird Siri auf dem Gerät komplett deaktiviert, löscht Apple sämtliche gespeicherten Daten inkl. der zufälligen ID. Auch hier sei angemerkt, dass "Hey Siri" jederzeit vom Nutzer deaktiviert werden kann.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Nicolas am :

Kommt das alles nur von Apple oder kann man das auch irgendwie überprüfen?

Andre am :

wie man das möglichweise im Netzwerk mitsniffen kann was alles an apple gesendet wird (obwohl ich aufgrund der Verschlüsselung nicht davon ausgehe) sollte flo eig sehr viel Kenne haben;)

Flo am :

Korrekt, da wird alles verschlüsselt übertragen. Nichts desto trotz muss man sich natürlich auf Apples Wort verlassen, was mit den Daten auf den Servern geschieht. Wie gesagt, Verschwörungstheorien wird es immer geben. Wenn man sich das Leben denn unbedingt schwer machen will...

Anon am :

Verschwörungstheorien?
Natürlich glaube ich Mutti das es die NSA-Affäre nie gab. Und natürlich glaube ich dem damalige Minister für innere Sicherheit, dass unser BND nichts unrechtmäßiges tat, ...

Nur an den Weihnachtsmann, an den glaube ich nicht mehr. Auch wenn ihn schon unzählige Kinder sahen ;)

Ulf am :

Also Flo, jetzt bin ich doch ein klein wenig perplex. Dass du das Thema Datenschutz dermaßen locker siehst, hätte ich nicht vermutet. Man kann es auch mit der Glorifizierung Apples übertreiben ...

phpART am :

Ich stimme Flo 100% zu. Wenn man sich das Leben schwer machen will, hat man ständig Angst und deaktiviert alle Funktionen.

Daedalus am :

Was hat das mit Glorifizierung zu tun? Flo hat lediglich weitergegeben, was Apple dazu veröffentlicht hat. Ob man das glaubt oder nicht, muss ja jeder selber entscheiden. Der Vergleich mit der NSA hinkt aber - denn denen ist es auch nach Snowden egal, ob jmd rausbekommt, was die da treiben. Apple hingegen hätte ziemliche Schwierigkeiten mit ihren Kunden, falls sich herausstellen sollte, dass alles gelogen ist... Da hängt Geld dran, die NSA wird staatlich finanziert.

Thomas am :

ich werde keinen Fingerabdruck in meinem iPhone speichern und auch werde ich Siri nicht über meine Stimme aktivieren. Verschwörungstheorien hin oder her. Ich versuche meine biometrischen so gut wie möglich bei mir zu halten.

Rolf am :

Na denn viel Spaß bei der USA-Einreise. Und sie kommen doch irgendwie an Deine Finger ;).

Thomas am :

sollte ich widererwarten irgendwann in die USA wollen... ;) Freiwillig wird in meinem iPhone nix davon gespeichert. Mehr schrieb ich nicht zu diesem Thema.

Horschti am :

Das Thema Datenschutz ist eines der wenigen, wo sich Apple stark von Android/Google abgrenzen kann, da sie auf die Auswertung zu Werbezwecken nicht angewiesen sind. Das sie das natürlich auch vermarkten, sollte man ihnen nachsehen.
Apple ist sich sicherlich ebenso bewusst, dass, falls sie doch Schindluder mit den Daten treiben, ihr Vertrauen dahin ist.
Deswegen sollte hier Apple auch ein Vertrauensvorschuss gewährt werden.

samet am :

???? ich glaub wir sind uns fast alle sicher das wir ausspioniert werden egal was Apple sagt die Regierung ist stärker, aber das Leben versauen lass ich mir nicht glaub das es so gemeint war

MPropper am :

Nun man kann ? glauben oder auch nicht. Ich fühle mich bei ? Produkten dennoch sicherer als bei der Konkurrenz.

Daniel am :

Wenn man bedenkt das gegen Apple in den USA bereits Gerichtsverfahren laufen, weil sie angeblich durch die Verschlüsselung selbst nicht durch kommen und keine Daten weitergeben können und damit Polizeiarbeit behindern,
glaube ich denen zumindest eher als Google.
Natürlich kann man da auch wieder sagen " Das ist nur Show damit keiner dahinter kommt das sie an die Daten ran kommen"
Aber das kann ja jeder halten wie er will.

WGS am :

Wenn etwas erfunden wurde, das man zu Spionagezwecken (wirtschaftlicher, politischer oder militärischer Art) nutzen kann, wird es früher oder später auch dementsprechend genutzt.

Schützen kann man sich davor, dass man die Insel von Robinson Crusoe als Niederlassung nutzt, in der Hoffnung, dass niemand die Orderung des Schiffstickets geschnüffelt hat.

Man kann sich aber auch in einem gesunden Maß der eigenen Bedeutungslosigkeit bewußt sein und auf NSA, Mafia und Konsorten pfeifen, sich des Lebens und der Technik erfreuen - denn beide Lebenszyklen sind bekanntermaßen kurz und teuer.

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Formular-Optionen