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Tim Cook über Privatsphäre, Datenschutz und Verschlüsselung

Am gestrigen Abend wurde Apple CEO Tim Cook auf dem "Champions of Freedom Event" des Electronic Privacy Information Centers in Washington für seine "corporate leadership" bei Apple ausgezeichnet und nutzte in seiner Dankesrede die Gelegenheit, erneut auf Apples Standpunkt in Sachen Privatsphäre, Datenschutz und Verschlüsselung einzugehen. Die Kollegen von TechCrunch haben genauer hingehört und die wichtigsten Aussagen hieraus zusammengefasst. Unter anderem ist Cook der Meinung, dass Nutzer keine Kompromisse bei ihrer digitalen Privatsphäre und Sicherheit eingehen sollten. Die Technologieriesen sollten beides in gleicher Form gewährleisten. Dies sei nicht nur ein verfassunsgmäßiges Recht in den USA, sondern auch die moralische Pflicht der Unternehmen. Selbstverständlich rückte Cook dabei die Bestrebungen Apples in diese Richtung in den Vordergrund und verglich sie mit anderen Unternehmen aus dem Silicon Valley wie Google und Facebook. Zwar sei es so, dass Apples Dienste hier und da teurer sind als die der Konkurrenz, dafür wird dabei mit echter Währung gezahlt und nicht mit den persönlichen Daten.

Als perfektes Beispiel hierfür dient Googles in der vergangenen Woche vorgestellter neuer Foto-Dienst. Während dieser auf den ersten Blick kostenlos unbegrenzten Speicherplatz anbietet, räumt man Google das Recht ein, die Bilder zu analysieren und katalogisieren. Nur auf diese Weise ist es möglich, einen solchen Dienst kostenlos anzubieten. Apple hingegen speichert die Bilder lediglich auf seinen Servern. Da sie nicht in sonst einer Form monetarisiert werden, kostet der Speicherplatz auf der anderen Seite eben Geld. Dies sind grundsätzlich die Licht- und Schattenseiten bei jedem "kostenlos" angebotenen Dienst.

In Sachen Verschlüsselung hob Tim Cook die Änderungen hervor, die man mit iOS 8 eingeführt hat. Seit diesem Update werden die zur Verschlüsselung verwendeten Schlüssel nicht mehr gespeichert, wodurch es für Apple unmöglich wird, verschlüsselte Daten zu entschlüsseln und an die Regierungsbehörden weiterzugeben. Ein sogenannter "Master Key", der immer wieder von den US-Behörden gefordert wird, existiert nicht und Apple werde auch weiterhin an Verschlüsselungstechniken und dem Schutz der Benutzerdaten arbeiten.

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Kommentare

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Boris :-) am :

Und das ist auch gut so

Robin am :

Das ist sehr gut dass Apple sich dafür ausspricht. Ein Grund mehr für den Wechsel

Anyone am :

1. Apple ist verpflichtet der NSA Zugriff auf alle Daten zu ermöglichen
2. Die verwendete Verschlüsselung ist ein Witz für die NSA. Für jede
Verschlüsselung muss es eine Backdoor existieren!
3. Die NSA hat das Recht jeglichen Traffic im Ausland zu kontrollieren ->
bis jetzt hat noch keine Regierung ein böses Wort ausgesprochen, es
sei den etwas unternommen

Anonym am :

Es ist ein enormer Unterschied, ob die NSA das Recht dazu hat oder ob sie es einfach tut und keiner was unternimmt....

Holger am :

Naja, die NSA kontrolliert Auslandtraffic wenn er über das nationale Netz oder über die Partnerschaft in UK läuft.

Daniel am :

Irgendwie traurig, dass uns jetzt Unternehmen vor der Regierung schützen müssen … das war doch mal ganz anders.

sethyy am :

Ich mag diesen Satz. "Zwar sei es so, dass Apples Dienste hier und da teurer sind als die der Konkurrenz, dafür wird dabei mit echter Währung gezahlt und nicht mit den persönlichen Daten."

An alle die meinen es müßte immer alles Kostenlos sein. Medien, Apps, usw. Da Steckt doch arbeit drin die auch bezahlt werden sollte. Die eigene Arbeit soll ja auch bezahlt werden.

Wo ich mir alledings nicht so sicher bin warum Speicherplatz so teuer sein soll. Ehrlich gesagt ist die Apple Hardware teuer genug und da sollten schon mehr als 5 GB Speicher drin sein.

Unilife am :

Richtig! Eines ist sicher: Im Leben bekommt man nichts geschenkt. Immer sind gewisse Interessen damit verbunden. Wer das beherzigt, kann auch mal Nein zu einem angeblichen Geschenk sagen.
Zum anderen bin ich schon länger dafür, dass die 5 GB Free-Cloud, pro Device angeboten werden sollten. Ich denke das sollte bei Apple bereits eingepreist sein.

Unilife am :

Zum Punkt 5 GB pro Device, sehe ich aber bei näherer Überlegung auch viel Potential für Missbrauch. Wie sollte Apple das managen, wenn z. B. Geräte den Besitzer wechseln, aber noch auf den Vorbesitzer bei Apple registriert sind. Das würde bedeuten, dass jeder Nutzer seine Geräte explizit bei Apple an-, bzw. ab-, oder ummelden müsste. So einfach scheint dieser Wunsch also nicht zu sein.

Fredi am :

Apple weiß genau, welche Geräte mit welcher Apple ID angemeldet sind. (S. iCloud Einsteuungen)

Bernd am :

Bekommt halt nur der Erstbesitzer den Speicher

Unilife am :

Das Apple den Datenschutz, gegenüber Dritten einhält, mag ich ja noch glauben. Das legt aber auch Nahe, dass Apple sich das Recht auf den Zugriff der zu schützenden Daten, selbst vorbehält.

Anonym am :

Ne. Das legt erstmal gar nix nah. Bitte mal begründen.

Tino am :

Wenn Apple es ernst meinen würde, könnten sie Mail.app leicht so ändern, dass Nachrichten out of the box "sicher" verschlüsselt werden - das würde die Schnüffler gewaltig ärgern.
Passiert aber nicht; jetzt kann man nur spekulieren, warum das so ist.

Daedalus am :

Totaler Unsinn - dafür müsste Apple ein eigenes eMail-Protokoll entwickeln und vor allem jeglichen Mailanbietern beibringen, es neben POP und IMAP zu unterstützen. Bei einem Nachrichtendienst wie iMessage, welcher komplett über Apples Server abgewickelt wird, mag das ja noch funktionieren. Bei den zig-tausenden Servern, die am eMail-Verkehr beteiligt sind, ist das aber ein deutlich größeres Problem, das es zu lösen gilt. Abgesehen davon unterstützt Apple Mail so wie fast jeder eMail-Client seit bestimmt 15 Jahren "out of the box" Unterstützung für sichere eMail-Verschlüsselung - alles, was man dafür braucht, ist ein gültiges S/MIME Zertifikat.

Holger am :

nichtsdestotrotz sind die Preise EXTREM überdurchschnittlich. Shareholder value halt.

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