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Googles iTunes U heißt "Google Classroom"

Es gehört inzwischen zum guten Ton, dass man Dinge, die Apple erfolgreich vorreitet, in irgendeiner Weise kopiert. Nicht falsch verstehen, hieran ist nichts falsch oder verwerflich. Apple selbst macht dies in verschiedenen Bereichen ja selbst auch. Nur eben nicht ganz so auffällig. Ein offenbar auch für die Konkurrenz interessanter Bereich, in dem Apple sich seit Jahren (vor allem in den USA) erfolgreich tummelt, ist der Bildungssektor. Mit iTunes U hat man hierfür sogar einen eigenen Dienst in sein Ökosystem integriert. Lange Zeit stand man damit relativ exklusiv da, nun scheint Google hier nachbessern und ebenfalls einen Fuß in die Türen von Schulen und Universitäten bekommen zu wollen. Der Name des Projekts: Google Classroom. Während Google mit seinen "Google Apps for Education" bereits seit einiger Zeit spezielle Dienste für Bildungseinrichtungen anbietet, stößt der Google Classroom nun deutlich in das bislang von iTunes U beherrschte Gebiet vor. Der Startschuss fällt am kommenden Montag, den 11. August und damit noch rechtzeitig vor dem Beginn des nächsten Schuljahres.

Schaut man einmal quer durch die beworbenen Funktionen, werden die Parallelen zu iTunes U schnell deutlich:

  • Einfache Kurserstellung:
    Lehrer können Kursteilnehmer direkt hinzufügen oder einen Code versenden, mit dem sich Interessenten einschreiben können. Die Einrichtung dauert nur wenige Minuten.
  • Zeitsparend:
    Aufgaben lassen sich schnell, einfach und ganz ohne Papier erstellen, korrigieren und benoten – alles mit einem Tool.
  • Einfache Organisation:
    Lernende sehen alle Aufgaben in einer zentralen Übersicht, Unterrichtsmaterialien werden automatisch in Google Drive-Ordner sortiert.
  • Leichte Kommunikation:
    Lehrer können mit Classroom Ankündigungen und Fragen direkt an ihre Kursteilnehmer übermitteln. Die Kursteilnehmer können über den Stream Beiträge posten und sich gegenseitig helfen.
  • Kostenlos und sicher:
    Wie andere Google Apps for Education-Dienste enthält auch Classroom keine Anzeigen und verwendet niemals Ihre Inhalte oder die Daten von Lernenden zu Werbezwecken. Classroom ist für Bildungseinrichtungen kostenlos.

Anders als bei iTunes U wird das Angebot nicht in eine App oder iTunes verpackt, sondern Google-like als Webdienst angeboten. Diesen Punkt würde ich sogar als Vorteil gegenüber iTunes U ansehen. Bleibt die Frage, ob Apple hier auch noch einmal entsprechend nachlegt. Eines ist auf jeden Fall klar: Schaden kann ein bisschen mehr Konkurrenz in diesem Segment auf keinen Fall. Aktuell bewirbt Google den neuen Dienst gegenüber Bildungseinrichtungen mit der folgenden E-Mail.

Lieber Google Apps for Education-Administrator,

viele Nutzer haben uns darum gebeten, den Zugriff auf Classroom für ihre Schulen noch vor Anfang September bereitzustellen. Wir freuen uns daher, Ihnen heute mitteilen zu können, dass Classroom ab der Woche vom 11. August 2014 für alle Lehrer und Schüler auf Ihrer Domain verfügbar sein wird. Von diesem Zeitpunkt an können Ihre Lehrer damit beginnen, Kurse zu erstellen, Schüler einzuladen und Aufgaben zu posten.

Classroom ist ein neuer Dienst, der in Ihrer Google Apps for Education-Vereinbarung enthalten ist. Über die Admin-Konsole haben Sie die Möglichkeit, Classroom für die gesamte Domain oder für ausgewählte Organisationseinheiten zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Der Classroom-Dienst kann über die Adresse classroom.google.com aufgerufen werden. Nachdem sich der Nutzer als Lehrer bzw. als Schüler identifiziert hat, kann er sofort anfangen, Kurse zu erstellen bzw. daran teilzunehmen. Als Administrator können Sie darüber bestimmen, wer genau zur Erstellung neuer Kurse berechtigt ist. Wenn Sie möchten, erhalten Nutzer diese Berechtigung erst, nachdem Sie ihre Identität als Lehrer einzeln bestätigt haben. Sie können aber genau so gut festlegen, dass sämtliche Nutzer auf Ihrer Domain neue Kurse erstellen dürfen. Gegenwärtig arbeiten wir daran, die Classroom-Hilfe um zusätzliche Artikel zu erweitern – darunter z. B. auch Informationen zur Bestätigung der Identität von Lehrern. Zudem haben wir kürzlich das Classroom-Produktforum gestartet, auf das Sie ebenfalls zurückgreifen können, um offene Fragen zu klären.

Im Laufe des Schuljahres werden wir noch weitere Innovationen vornehmen und zusätzliche Funktionen einführen. Unterdessen begrüßen wir jederzeit Ihr Feedback darüber, was Sie gut finden und wo Sie bestehendes Verbesserungspotenzial erkennen. Verwenden Sie einfach die Schaltfläche Feedback geben, um Ihre Ansichten und Erfahrungen mit uns zu teilen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Classroom-Team

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Kommentare

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ispeedy am :

(Kommentar entfernt)

KaMaFlo am :

Jajaja, deshalb baut Apple jetzt auch teletablets mit 4,7" und 5,5"...

MacArthur am :

Ja genau, Samsung hat das 4,7" Smartphone erfunden. Eine echte Glanzleistung!!

GustavG am :

"Apple rules" mag nun etwas sehr Fan-lastig klingen. Da ist "mehr Konkurrenz" etwas ausgewogener.
Gleichwohl: Google und deren eifrigster Abnehmer Samsung fallen in der Tat durch (eigene Meinung) totale Ideenlosigkeit auf. Das ist schlichtes, billiges nachmachen.

Entsprechend sind Diskussionen im Bekanntenkreis sehr spannend. Hier gibts erstaunlich viele Apple-Ablehner.
Apple hat vieles nicht erfunden, aber eben innovativ kombiniert (GUI, Maus und-und-und), bevor jmd. anderes nur die Idee hatte.
Gleichwohl steht Apple oftmals eben negativ da. Irgendwie sollten die mal an einer ansprechenden Werbung (wieder) arbeiten. "Think different" war doch super.

WGS am :

Im Prinzip hast Du Recht. Aber hier kann es sein, dass wir G Unrecht antun.
Der G Classroom ist das Pendant zu iTunes U aber höchstwahrscheinlich nur für den Bereich der Sonderschüler, Menschen mit Lernbehinderung.
Dafür eignet sich die Plattform von Android und das Niveau von Google hervorragend.

Andre am :

Die nutzen ja schon Apple Produkte. Wie ihr Fanboys ja immer gerne hervorhebt, für die braucht man keine Intelligent, die kann jeder Depp bedienen.

MeineGuteMeinung am :

Dem Kommentar ist nichts hinzuzufügen.

Valentin am :

Warum diesem Produkt überhaupt Beachtung geschenkt wird ist mir unverständlich. Schließlich sind diese Dienste (von Apple, Google und Konsorten) in deutschen Bildungseinrichtungen schlichtweg nicht mit dem Datenschutz - der für Bildungseinrichtungen im besonderer Weise gilt - vereinbar.

Maxi - cr24.net am :

Kann mir jetzt noch jemand erklären, was es bitte mit kopieren zu tun hat, wenn jemand einen Dienst mit ähnlichen Funktionen entwickelt, der aber weder optisch noch in sonst irgendeiner Form mit dem angeblichen Vorbild vergleichbar ist?

Das ist echt eine typische Apple User Haltung. Man geht mit absoluter Selbstverständlichkeit davon aus, dass Apple der erste war, der es richtig gemacht hat. Dass zum Beispiel iOS ohne Android als Vorbild in vielen Dingen eine Usability Katastrophe wäre (Benachrichtigungen, Schnelleinstellungen, Anrufablehnung) wird gerne komplett ignoriert. Oder dass sich Google nicht zwingend an Apple, sondern auch an anderen Unternehmen orientiert (hier wurde ja mal behauptet, Googles Musikdienst wäre eine Reaktion auf Apples potentiell möglichen Musikdienst, dabei war es eine Antwort auf Spotify, einen viel größeren Konkurrenten)

Json am :

Webbasierend würde ich hier nicht als Vorteil sehen. Im Flugzeug oder im Ausland hat man nicht unbedingt ständig eine Verbindung ins Web, und grad da ist es nett, wenn man sich eine Vorlesung ansehen kann.

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