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Apple zu Strafzahlung von 32,5 Mio. US-Dollar wegen In-App Käufen verurteilt

Als Apple mit iOS 3.0 im Jahr 2009 In-App Purchases einführte, hatte man damit sicherlich Positives im Sinn. Entwicklern sollte damit mehr Flexibilität hinsichtlich der Bezahlmöglichkeiten innerhalb ihrer Apps an die Hand gegeben werden. Und natürlich sollte die neue Option auch die üblichen 30% des Umsatzes in Cupertinos Kassen spülen. Heute weiß man allerdings, dass man vielleicht ein wenig blauäugig an die Sache heran gegangen ist. Zu verlockend ist es vor allem für Kinder, den eigenen Spielfortschritt durch das Kaufen von Schlumpfbeeren mit echtem Geld schneller voran zu treiben. Das Problem dabei war, dass Apple ursprünglich keine Möglichkeit vorgesehen hatte, Eltern hierauf hinzuweisen oder dies zu unterbinden. Über die vergangenen iOS-Updates hat man hier unter anderem mit Einstellmöglichkeiten in der Kindersicherung nachgebessert und weist inzwischen auch im AppStore auf mögliche In-App Käufe in Apps hin. Dennoch war das Kind bereits in den Brunnen gefallen und manche Eltern um mehrere Tausend Dollar ärmer.

Mir persönlich widerstrebt das Konzept der In-App Purchases in den meisten Fällen (vor allem in Spielen) nach wie vor, auch wenn es sicherlich verschiedene Szenarien gibt, wo sie sich absolut sinnvoll einsetzen lassen. Schlumpfbeeren und sonstige Kinderköder gehören hier jedoch definitiv nicht dazu und haben in den USA zu einer sammelklage geführt, in der nun ein Urteil gegen Apple gesprochen wurde. Dabei wurde Apple von der amerikanischen Aufsichtsbehörde FTC (Federal Trade Commission) zu einer Strafzahlung von 32,5 Millionen US-Dollar verdonnert. Diese Summe könnte sich unter anderem noch erhöhen, sollten weitere Kläger auftauchen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Apple eine mehr oder weniger freiwillige Rückerstattungskampagne gestartet, weswegen sich Apple CEO Tim Cook ein wenig enttäuscht vom Urteil der FTC zeigt. Seine (mal wieder geleakte) interne Rundmail an die Apple-Mitarbeiter könnt ihr im Anschluss nachlesen. (via MacRumors)
Team,

I want to let you know that Apple has entered into a consent decree with the U.S. Federal Trade Commission. We have been negotiating with the FTC for several months over disclosures about the in-app purchase feature of the App Store, because younger customers have sometimes been able to make purchases without their parents’ consent. I know this announcement will come as a surprise to many of you since Apple has led the industry by making the App Store a safe place for customers of all ages.

From the very beginning, protecting children has been a top priority for the App Store team and everyone at Apple. The store is thoughtfully curated, and we hold app developers to Apple’s own high standards of security, privacy, usefulness and decency, among others. The parental controls in iOS are strong, intuitive and customizable, and we’ve continued to add ways for parents to protect their children. These controls go far beyond the features of other mobile device and OS makers, most of whom don’t even review the apps they sell to children.

When we introduced in-app purchases in 2009, we proactively offered parents a way to disable the function with a single switch. When in-app purchases were enabled and a password was entered to download an app, the App Store allowed purchases for 15 minutes without requiring a password. The 15-minute window had been there since the launch of the App Store in 2008 and was aimed at making the App Store easy to use, but some younger customers discovered that it also allowed them to make in-app purchases without a parent’s approval.

We heard from some customers with children that it was too easy to make in-app purchases, so we moved quickly to make improvements. We even created additional steps in the purchasing process, because these steps are so helpful to parents.

Last year, we set out to refund any in-app purchase which may have been made without a parent’s permission. We wanted to reach every customer who might have been affected, so we sent emails to 28 million App Store customers – anyone who had made an in-app purchase in a game designed for kids. When some emails bounced, we mailed the parents postcards. In all, we received 37,000 claims and we will be reimbursing each one as promised.

A federal judge agreed with our actions as a full settlement and we felt we had made things right for everyone. Then, the FTC got involved and we faced the prospect of a second lawsuit over the very same issue.

It doesn’t feel right for the FTC to sue over a case that had already been settled. To us, it smacked of double jeopardy. However, the consent decree the FTC proposed does not require us to do anything we weren’t already going to do, so we decided to accept it rather than take on a long and distracting legal fight.

The App Store is one of Apple’s most important innovations, and it’s wildly popular with our customers around the world because they know they can trust Apple. You and your coworkers have helped Apple earn that trust, which we value and respect above all else.

Apple is a company full of disruptive ideas and innovative people, who are also committed to upholding the highest moral, legal and ethical standards in everything we do. As I’ve said before, we believe technology can serve humankind’s deepest values and highest aspirations. As Apple continues to grow, there will inevitably be scrutiny and criticism along our journey. We don’t shy away from these kinds of questions, because we are confident in the integrity of our company and our coworkers.

Thank you for the hard work you do to delight our customers, and for showing them at every turn that Apple is worthy of their trust.

Tim

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Kommentare

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Boris am :

Am besten ganz weg mit dem In-App Blödsinn.

iMerkopf am :

Du meine Güte... Der Mann hätte auch Schriftsteller werden können...

Ariri am :

Warum? Wie es aussieht, hat er doch schon genügend xD

tio am :

Richtig Boris !

Ich kaufe eine App um danach weiere InApp Funktionen zu kaufen!?

Wo ist da der Sinn?

Cdm am :

Daß es Apple nötig findet sich besonders aktiv an dieser "inApp" Bauernfängerei zu beteiligen ist eine Schande.

Weder bei Google/Android, noch bei Windows ist das in letzter Zeit so häufig zu beobachten.
Zwar verfügt Apple über die meisten Apps überhaupt - aber Apple selbst hätte auch die besten Kontrollen über diese Apps.
Für Apple ein immenser Geldsegen, direkt und indirekt.

Wundert's also noch?

iPhonetiker am :

Tim Cook hat die künftige Lösung doch bereits durchblicken lassen: In-App-Käufe bleiben auch weiterhin möglich, jedoch wird für jeden Kaufvorgang die Eingabe des Apple-Passwortes erforderlich sein. Die 15-minütige Befreiung fällt weg. Damit können wir sicherlich leben.

Carsten am :

Finde ich auch eine gute Lösung. Komplett darauf zu verzichten wäre total sinnfrei, denn wer will denn immer die App verlassen, wenn er nachkaufen möchte.

Alex am :

Warum sollte Apple dafür zahlen, wenn die Eltern ihre Kinder nicht unter Kontrolle haben. Entweder nicht das Passwort der Apple-ID hergeben oder unter Einstellungen > Allgemein > Einschränkungen > InnApp Käufe deaktivieren.

Georg am :

Genau! -.-

timo am :

Warum ließt man denn nur was von Apple? Meiner Meinung nach, tragen die Entwickler der Entsprechenden Apps eine viel größere Schuld. Derzeit scheint es aber nicht so, als würde Apple sich das (ausgezahlte) Geld von den Entwicklern wieder holen.

Ich finde ja, dass in App-Käufe durchaus ihre Berechtigung haben. Wie sonst sollte man z.B. eine Navigations-App um 3D-Ansicht oder zusätzliche Karten erweitern ohne gleich eine neue App kaufen zu müssen.

Georg am :

In Karten Apps zum Beispiel finde ich in App käufe genial.
Aber z.B in Spielen komplett unfair, vor allem in Online Spielen..

Aber du hast Recht - Die Entwickler sind schuld.

Volker am :

In-App-Kauf ist eine super Idee. Ich möchte sie nicht mehr missen.
Wie bei den meisten Sachen kann man das sinnvoll nutzen (Testversion, Zusatzfeatures, Daten, Spenden an Flo, ...) oder sehr "eigensinnig" (Schlumpfbeeren, ...).
Gegen Exzesse sollte man Schutz bieten, was Apple tut. Ansonsten hilft Hirn 2.0.
Überhaupt, kaufen -mit und ohne In-App - muss niemand.

Armin am :

In App Käufe im besonderen bei Zeitungen möchte ich auch nicht mehr missen. Ich erinnere mich noch an den Auslöser: Ein zwei oder dreijähriges Kind hat durch tatschen auf dem Ipad von Daddy immer wieder Schlumpfbeeren gekauft hat via Papas Kreditkarte. Nun der Vater ist natürlich aus allen Wolken gefallen als er seine Kreditkartenabrechnung bekommen hat und die Dinge nahmen Ihren Lauf. Apple hat dies wieder gerade gezogen und in der Folge wurde die Passwortabfrage dazwischengeschaltet. Nun die Apple Entwickler haben den o.g. Anwendungsfall nicht vorher gesehen die Mühlen der Justiz mahlen halt langsam und App,e darf jetzt dieses Nicht Vorhersehen bezahlen.

Maik am :

Eigentlich ja. Aber wärst du der Anbieter und die Kohle würde super auf dein Konto fließen, dann würdest du das anders sehen. Du würdest sagen: "Keiner zwingt die Nutzer, In-App-Käufe zu tätigen. Ich bin nur Geschäftsmann."

Michael Schröder am :

Die InApp-Kauf Option hat sich teilweise zur Abzockmasche entwickelt...ich kaufe eine zum Beispiel ein Spiel für Geld und komme früher oder später einfach nicht weiter ohne viel echtes Geld auszugeben...sowas ist reine Abzocke...und bei Kinderspielen müsste es einfach verboten werden...dann lieber einmal etwas mehr Geld bezahlen und das Spiel zu 100% spielen können...andererseits ist es teilweise auch eine sehr gute Option...als Beispiel nenne ich mal das Galaxy in Fire 2 Spiel, wo ich mit der InApp-Kaufoption einfach einen weiteren Storymodus kaufen kann...

Unilife am :

Viel schlimmer (schlimmer geht immer) finde ich, wenn Entwickler ihre Apps im Nachhinein via Update mit InApps zukleistern. Hier wird die Aussage auf kostenfreie Updates aufgeweicht u. ausgehebelt. Teilweise werden dabei Funktionen, die vor dem Update frei waren, durch das Update kostenpflichtig. Hier sollte Apple unbedingt genauer hinsehen und diesem Wildwuchs Einhalt gebieten.

Flo am :

Das sehe ich anders. Hier ist Apple eher in der Pflicht, den Entwicklern Möglichkeiten für kostenpflichtige Updates bereitzustellen. Arbeit muss und soll nach wie vor bezahlt werden. Die Entwicklung einer App ist aufwendig - da sollte eine Entlohnung selbstverständlich sein.

Dok S am :

In den Top-Charts sieht man, dass großartige Spiele wie The Room 2 bei den meistgekauften Apps zwar auf Platz 2, bei den umsatzstärksten Apps aber nur auf Platz 37 liegt. Da machen manch einfach gestrickte In-App-Zocker deutlich mehr Umsatz.

Somit ist leider klar, wohin der Weg geht....

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