Apples aktuelle Quartalszahlen
Gestern Abend gab Apple die Quartalszahlen für das zweite Quartal (Januar bis Ende März) des Fiskaljahres 2013 bekannt. Wie gewohnt gehe ich an dieser Stelle dazu kurz auf die wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Zahlen und des anschließenden Conference Calls ein. Wer Interesse an den detaillierten Zahlen hat, dem sei Apples Pressemitteilung ans Herz gelegt. Wie erwartet musste man im zurückliegenden Quartal erstmals seit über einem Jahrzehnt einen Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal hinnehmen. Bei einem Umsatz von 40,6 Milliarden US$ (im Vorjahresquartal 39,2 Milliarden US$) betrug der Gewinn 9,5 Milliarden US$, was einem Minus von 2,1 Milliarden US$ entspricht (11,6 Milliarden US$ im Vorjahresquartal). Allerdings hat Apple auch in diesem Jahr wieder einiges an Produkten an den Mann gebracht. Zum Gesamtergebnis trugen dabei 19,5 Millionen iPads (11,8 Millionen im Vorjahresquartal), 37,4 Millionen iPhones (35,1 Millionen im Vorjahresquartal) und 4 Millionen Macs (keine Veränderung zum Vorjahresquartal) bei. Erstmals gibt Apple in seiner Pressemitteilung nicht mehr die Anzahl der verkauften iPods an. Sicherlich wird auch dieses Mal das Warten auf Produktaktualisiserungen die Zahlen gebremst haben. Allerdings war Apple in diesem Jahr bislang auch außergewöhnlich inaktiv, was die Vorstellung neuer Produkte betrifft.
Apples Aufsichtsrat hat zudem beschlossen, die Bardividende von 2,65 US-Dollar auf 3,05 US-Dollar pro Stammaktie anzuheben. Die höhere Dividende wird zum ersten Mal am 16. Mai 2013 an die Aktionäre ausbezahlt. Da man nach wie vor nicht in der Lage sei, weniger mehr Geld zu reinvestieren als einzunehmen, wird der Aktienrückkauf in seinem
Volumen von 45 Milliarden US$ auf 100 Milliarden US$ aufgestockt. Bleibt es dabei, wird Apple bis zum Dezember 2015 jährlich für etwa 30 Milliarden US$ Aktien vom Markt zurückerwerben. Aktuell verfügt Apple über Barreserven in Höhe von 145 Milliarden US$. Apples CEO Tim Cook wird in der Pressemitteilung mit den folgenden Worten zitiert: "Wir freuen uns einen Rekordumsatz für ein Märzquartal bekanntgeben zu können, den wir dank weiterhin starker Performance bei iPhone und iPad erzielt haben. Unsere Teams arbeiten intensiv an fantastischer neuer Hardware, Software und Services und wir sind sehr zuversichtlich was unsere Produkt-Pipeline betrifft."
Im anschließenden Conference Call standen Apple CEO Tim Cook und CFO Peter Oppenheimer wie gewohnt den zugeschalteten Journalisten Rede und Antwort. Bereits bei der Bekanntgabe der Zahlen hatte Tim Cook überraschende und tolle Produkte ("amazing new hardware, software, and services") für den Herbst und das gesamte Jahr 2014 angekündigt. Für dieses Jahr werden noch die fünfte Generation des iPad mit einem Design in Anlehnung an das iPad-mini, die zweite Generation des iPad mini (möglicherweise mit Retina-Display), das iPhone 5S, iOS 7, ein Update für OS X und ein gemunkelter Musik Streaming-Dienst erwartet. Auch die iWatch und der sagenumwobene Apple-Fernseher geistern nach wie vor durch die Gerüchteküche.
In Sachen iCloud hatte Apple erfreuliche Zahlen zu vermelden. So konnte man bekannt geben, dass man dort inzwischen über 300 Millionen Nutzer verzeichnet, was einem Zuwachs von abermals 20% gegenüber den 250 Millionen Nutzern entspricht, die man im letzten Conference Call im Januar bekannt gegeben hat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Nutzerzahl gar verdreifacht. Neue Zahlen gab es auch zum AppStore. So wurden bislang insgesamt 45 Milliarden (!) Apps herunter geladen, was einem Anstieg um fünf Milliarden seit dem letzten Quartal bedeutet. Insgesamt führt der iOS AppStore nun 850.000 Apps, von denen 350.000 iPad-Apps sind. Pro Sekunde werden aktuell 800 Apps aus dem Store geladen. Insgesamt hat Apple bislang 9 Milliarden US$ an Entwickler ausbezahlt.
Erneut wurde auch auf den Markt von Smartphones mit
einem größerem Display eingegangen und gefragt, ob es auch bei Apple eine langfristige
Strategie hin zu größeren Displays gebe. Die Antwort blieb gewohnt vage.
Tim Cook stellte wie auch schon beim letzten Conference Call die herausragende Qualität des iPhone-Displays in den
Vordergund und zeigte sich davon überzeugt, sich für die richtige
Displaygröße entschieden zu haben.
Im nachbörslichen Handel kletterte die Apple-Aktie um knapp 5% nach, was bedeuten dürfte, dass die Wall Street mit den vorgelegten Zahlen und der Ausweitung der Bardividende zufrieden ist.
Kommentare
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Firehorse am :
Oder ich hab einen Fehler in meiner Logik :-)
Flo am :
florian am :
iJoe am :
Expee am :
KreWo am :
Ulf am :
- Einen iPod nano gabs bis dahin ab 129 Euro, seit September kostet er 169 Euro (über 30% teurer),
- einen iPod Touch gab es bis dahin ab 189 Euro, die neue Generation ab (knapp 70% teurer)
- den uralten, seit 4 Jahren unveränderten iPod Classic hat man ohne technische Neuerungen von 229 Euro auf 259 Euro verteuert (13% teurer)
Bei so einer nicht nachvollziehbaren Preispolitik sollte es Apple nicht wundern, dass die Leute zurückschrecken und lieber ihr großes iPhone zum Musikhören nutzen als sich zusätzlich einen kleinen praktischen iPod zuzulegen.
Ulf am :
Unilife am :
Den aufgestockte Rückkauf i.H. von $ 100 Milliarden (schrittweise bis 2015) könnte man auch folgendermaßen interpretieren:
Wir bauen jetzt mal einige weniger erfolgsversprechende Produkte (Resteverwertung) was den Kurs weiter sinken lässt und bringen nach dem das Baby in trockenen Tüchern liegt, die viel erwarteten Kracher.
Trau ich dem Verein inzwischen zu.