Apple-Arroganz: iPhone-SMS ist unsicher? Nimm iMessage!
Ja, ich mag Apple-Produkte. Sehr sogar. Das ist auch kein großes Geheimnis. Das bedeutet aber auch nicht, dass man alles aus Cupertino immer kritiklos und mit Jubelstürmen hinnehmen muss. Eine gewisse Arroganz gehört zweifelsohne zum Mac-Hersteller dazu, wie die Geheimniskrämerei um neue Produkte. Und wenn ich ehrlich bin, kann man das teilweise auch sogar akzeptieren. Als kurz nach dem Verkaufsstart des iPhone 4 die Antennagate-Problematik ihre Kreise zog und Steve Jobs auf das Problem mit der Aussage "Dann halte das Gerät eben nicht so." reagierte, konnte ich ihm sogar ein Stück weit Recht geben. So krampfhaft, wie man das iPhone halten musste, damit die Empfangsbeeinträchtigung auftrat, hält man ein Mobiltelefon aus meiner Sicht normalerweise nicht. Das aktuelle Beispiel hingegen fällt mir schwer zu akzeptieren. So existiert offenbar schon seit der allerersten iOS-Version eine Sicherheitslücke im SMS-Protokoll, die es ermöglicht, sich als anderer Absender auszugeben und somit quasi eine "Man-in-the-Middle"-Attacke durchzuführen. iPhone-spezifisch ist daran, dass Apple in seiner SMS-Implementierung genau genommen zwei Absendernummern verwendet, nämlich einmal die
Telefonnummer, von der die Nachricht stammt und einmal die Telefonnummer, an
die eine Antwort gesendet werden soll.
Was mich stört, ist an dieser Stelle jedoch, wie Apple auf die Thematik reagierte, nachdem sie in der vergangenen Woche publik geworden ist. Anstelle das Problem zu beheben (die Lücke ist auch in der vierten Beta von iOS 6 noch enthalten), verweist man in Cupertino darauf, dass doch
iMessage verwenden solle, wenn einem SMS zu unsicher erscheine. Das, Apple, ist Arroganz pur und keinesfalls nutzerfreundlich. Abgesehen davon, dass iMessage nicht immer zur Verfügung steht und auch nur zwischen iOS-Geräten (und Macs) verwendet werden kann. Gerade in Bezug auf z.B. das SMS-TAN-Verfahren, welches viele Banken inziwschen verwenden, besteht hier doch gründlicher Nachbesserungsbedarf seitens Apple.
Um einer Panik vorzubeugen, sei allerdings auch noch darauf verwiesen, dass für einen solchen Angriff verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Zunächst muss natürlich eine gewisse kriminelle Energie vorliegen, um einen solchen Angriff zu initiieren und dann muss derjenige auch noch in der Lage sein, diesen auszuführen. Das entschuldigt aber natürlich nicht die Nichtbehebung der Schwachstelle inklusive der lapidar-arroganten Reaktion darauf.
Kommentare
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Marco am :
Aber so ist Apple. Wie war das noch gleich? Frauen stehen auf Arschlöcher? Naja... wir stehen auf Apple. Fast dasselbe.
iApple am :
Hdh am :
Liebe Grüße
Fatih am :
Auch wenn sie das Problem lösen ist SMS nicht das Gelbe vom Ei, daher vielleicht der Verweis auf iMessage.
Steve Jobs hat auf der D8 Conference sinngemäß gesagt "wir kümmern uns nur um Technologien die eine Zukunft haben". SMS hat definitiv keine Zukunft.
http://cre.fm/cre179
Flo am :
mauenheimer am :
Ich hab ein Brötchen mit Erdbeermarmelade und bin auch zufrieden...
WhatsUp ist doch der selbe proprietäre Sch..., wie iMessage und das ist doch das Flo meint, wenn er von Arroganz spricht.
Es geht doch nicht darum, Ersatzanwendungen für Apps zu finden, die man verbockt hat, sondern darum, dass man sich darum kümmert, den Mist zu korrigieren.
Mag sein, dass SMS keine Zukunft hat. Aber spätestens der Verweis auf online Banking sollte einem Hersteller doch zu denken geben und ich gebe Flo definitiv Recht: Arroganter gehts nimmer...
dogfight76 am :
dennis am :
iMerkopf am :
Dass die Schwachstelle vorher aufgeflogen ist, dürfte die Strategen in Cupertino ziemlich geärgert haben...
Das mit dem Online-Banking ist mE allerdings nur ein halbes Argument. SMS-TAN ist immer zu unsicher. Online-Banking macht für mich nur in Verbindung mit Codeleser und SSL Sinn.
EvoX am :
hmdeike am :
Ich glaube, dass Apple mittlerweile 1.) zu sehr unter der Kontrolle der "Erbsenzähler", d.h. der Anteilseigner steht, denen ihr kurzfristiger Gewinn wichtiger als alles andere ist und 2.) zu einem Molloch mutiert ist, der die Fähigkeit, auf die Wünsche und Vorschläge seiner Kunden einzugehen, verloren hat.
Uns Usern bleibt nur eins: Immer wieder den Finger in die Wunde legen, bis es weh tut und - wenn es unerträglich wird - als letzte Konsequenz Apple den Rücken kehren.
EvoX am :
Dion am :
Oli am :
Die Produkte sind zu teuer und ihr Geld nicht mehr Wert.
Man sollte einfach mal ehrlich zu sich selbst sein!
Dion am :
Markus am :
Jeder der ein Gmx Konto hat, kann (konnte?) SMS verschicken mit frei wählbarem absendernamen! Das konnte sein "Mama Handy" oder "Polizei" oder eben auch "Postbank" - wir haben damit zu Nokia 3310 Zeiten Spaß gehabt, das geht mit jedem Gerät....!!!
Dion am :
Cromax am :
Gerd Meister am :
Ist eine generelle Schwachstelle von SMS, bei ALLEN und nicht nur bei Apple!
Also was soll das Gemecker über Apple?
Voll daneben!
Icke am :
Dion am :
Cromax am :
Fabian am :
Die SMS-Geschichte ist natürlich unfein gelöst. Nichtsdestotrotz scheint mir der Einstieg in den Artikel etwas unglücklich und mehr gewollt, denn gekonnt.
Timo am :
2. Macht das ganz SMS-TAN noch lange nicht unsicher. Der Tan ist ja immer nur für eine bestimmte Zahlung (eine Bestimmte Ziel KtoNr gültig. Einzig vorstellbares Szenario wäre, dass jemand nach seiner PIN gefragt wird und denkt es wäre von seiner Bank. Aber solche Daten mit unverschlüsselten Nachrichten wie SMS oder Mail zu verschicken ist generell nicht zu empfehlen...
Volker am :
Es gibt sicherlich einige Dinge, die Anlass geben können sich über Apple zu erzürnen. Der SMS Absender gehört meines Erachtens nicht dazu.
Man sollte anderen aber nicht direkt schlimmes unterstellen. Das trübt manchmal den Blick.
SMS-Spoofing ist ein Problem des SMS Protokolls und der Provider, nicht der Geräte Hersteller. Es ist auch keineswegs neu. (siehe andere Kommentare und Link im Artikel)
Die Sicherheit der SMS-TAN bzw. mTAN liegt nicht daran, dass der Kanal sicher wäre, sondern dass es ein anderes Gerät ist als das mit dem man die Transaktion ausführt.
Deshalb darf man laut Bedingungen auch nicht die Bankgeschäfte auf dem Gerät betreiben auf dem man die SMS empfängt.
Oli am :
Sehr gewagt. Sei bitte ehrlich zu dir selbst!
Habe es selbst und es ist einfach überholt.
Das S3 ist das Maß aller Dinge im Moment.
Und das neue iPhone muß sich schon sehr anstrengen.
Warten wir es ab.
Chris am :
Dion am :
DaSch am :
Oli am :
Ihr seit ja schon völlig verblendet.
Nur zur Info. Ich habe das 3GS und iPad2.
Aber im Gegensatz zu euch, objektiv.
Und bei mir wirkt die Gehirnwäsche. Nicht.
Bachsau am :