Google startet Dropbox-Konkurrenten "Google Drive"
Wie bereits seit einiger Zeit vermutet, hat Google heute seinen Dropbox-Konkurrenten "Google Drive" gestartet und sich damit auf einem stark wachsenden und äußerst erfolgreichen Markt positioniert. Nur mal so als Anhaltspunkt: Dropbox hatte im Oktober 2011 über 45 Millionen angemeldete Mitglieder. Die Funktionsweise von Google Drive ist dabei deutlich an die des aktuellen Platzhirschen angelehnt. Google bietet mit seinem Cloud-Speicher jedem Nutzer 5
Gigabyte kostenlosen Speicher an. Neben der Weboberfläche gibt es, ebenfalls wie bei Dropbox, eine kleine
Desktop-Anwendung, die das automatische Synchronisieren der Daten erledigt. Entsprechende Clients für den Zugriff gibt es für Windows, Mac und Android. Eine iOS-App soll in den kommenden Wochen folgen. Besonders die Integration in Android ist dabei für Google äußerst interessant, kann diese doch, ähnlich wie iCloud bei iOS, tief im System geschehen. Auf dem Google Drive abgelegte Dateien lassen sich einfach mithilfe eines entsprechenden Links teilen, was das Versenden von größeren Dateien überflüssig macht.
Bereits im Vorfeld zu der Vorstellung von Google Drive hatte Dropbox bereits reagiert und offiziell eine neue Sharing-Funktion vorgestellt. Hiermit ist künftig eine einfache Weitergabe von Dateien auch an Anwender möglich, die noch nicht bei Dropbox angemeldet sind. War hierfür bislang die Verwendung des öffentlichen Ordners erforderlich, kann nun einfach für jede Datei ein von Dropbox generierter Sharing-Link verwendet werden. Andere Dropbox-Anwender können die hinter dem Link liegende Datei zudem auch in ihre eigene Dropbox kopieren. Die neue Sharing-Funktion dürfte in direktem Zusammenhang mit dem neuen Angebot von Google stehen, welches eine recht ähnliche Funktion beinhaltet.
Und noch ein weiterer Konkurrent hat bereits reagiert. So präsentierte Microsoft gestern eine neue Mac- und Windows-App, die ein Dropbox-ähnliches Dateimanagement für den hauseigenen Cloud-Dienst SkyDrive einführt. Damit kann man nun auf Dateien im SkyDrive zugreifen, diese umbennenen, verschieben oder auch in Ordner organisieren. Passend dazu wurde auch die SkyDrive iOS-App (kostenlos im AppStore) aktualisiert. Diese bietet nun Unterstützung für das iPad, Retina-Displays und das Öffnen von hinterlegten Dateien in Drittanbieter-Apps.
Während Google, Dropbox und Microsoft in ihren Cloud-Angeboten weiterhin auf das klassische Dateisystem setzen, verfolgt Apple mit iCloud eher einen transparenten Ansatz. Ein Umstand, der mich in weiten Teilen nach wie vor nicht so recht überzeugen mag. Für mich persönlich ist Dropbox zu einer häufig genutzten Anwendung
geworden. Und damit stehe ich nicht alleine da. So einfach Apples Ansatz
mit der iCloud für einige, wenig technikaffine Nutzer sein mag, ist er
für mich nicht weitreichend genug. Die direkte Synchronisation aus den
Anwendungen heraus, wie sie bei iCloud praktiziert wird, ist sicherlich eine gute Idee. Allerdings müssen die
Entwickler diese auch erstmal in ihren Apps anbieten. Unwahrscheinlich, dass
beispielsweise Microsoft dies bei seinen Office-Anwendungen jemals tun wird.
Eine weitere Triebfeder für den iCloud-Ansatz ist zweifelsohne Apples Bestreben, das klassische, aber für viele Computer-Einsteiger unverständliche
Dateisystem ablösen zu wollen. Genau dies hat sich jedoch in den vergangenen Jahren bewährt und zumindest ich möchte es auch nicht missen. Daher ist Dropbox für mich
die ideale Lösung. Bei der prall gefüllten Kriegskasse Apples wäre es
eigentlich naheliegend, einen derart populären Synchronisations-Dienst
wie Dropbox zu übernehmen. Dies wird aus meiner Sicht jedoch angesichts
der angesprochenen Aversion gegen das klassische Dateisystem vermutlich
nie geschehen. Schade eigentlich. Zumal Ende Juni mit der iDisk auch Apples Online-Festplatte eingestampft wird.
Kommentare
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iMerkopf am :
Damien am :
DAMerrick am :
Und komme jetzt nicht mit "Ja, das ist doch was ganz anderes."
Ist es nicht.
Flo am :
DAMerrick am :
Man kann nur synchen in dem man die Dateien in einen gesonderten Ordner verschiebt.
Damit wird das Ganze etwas blödsinnig.
Also nutze ich Live Mesh um Computer synchron zu halten (Da klappt das interessanterweise mit dem automatischen Sync) und Skydrive um einzelne Dateien mit den iOS devices synchron zu halten. Aber nur weil Skydrive besser mit office arbeitet. Ansonsten wäre es egal.
Angelika am :
War heute ziemlich erstaunt zu lesen, dass Kaspersky in der Sicherheitssoftware Backdoors für den CIA hält - die geben sie zu -- da aber Russischer Unternehmer darf mehr vermutet werden, was nicht genannt wird. Langsam wird's Zeit seine Daten mehr als zu schützen. Und Google ist da denkbar ungeeignet - abgesehen davon: könnten die mir noch Geld geben und ich würde weder + noch Mail - noch Drive von denen nutzen.
Sascha Huber am :
Ansonsten toller Blog, Danke dafür, Flo!! ;)
Cullen am :
Gut das ich ne xbox 360 besitze :)
Verstehe denn sinn der icloud nicht so ganz. Im imac habe ich eine 500gb hdd. Die reicht vollkommen aus. Mir persoenlich zumindest. Im iphone habe ich 58gb zur freien verfuegung. Mir kommt kein mobiles geraet mehr ins haus, welches weniger als 64gb hat. Habe noch cirka 20gb zur freien verfuegung.
Das geld was man monatlich oder jaehrlich fuer die icloud zahlen muss, sollte man doch lieber in sein mobiles geraet investieren. Eine einmalig, gute investition :)
Tiramizu am :
iMerkopf am :
MikeInB am :
iMerkopf am :
Einen guten Cloud-Dienst würde für mich das gemeinschaftliche Arbeiten an einem Dokument ausmachen - unabhängig von den Plattformen der Involvierten. Und bisher hat mich noch keine Lösung überzeugen können.
Mag sein, dass Cloud Computing die Zukunft ist; mich überzeugen Serverfarmen mit Intranet immer noch mehr.
Cullen am :