Ein paar interessante Splitter zur gestrigen WWDC-Keynote

Viele der neuen Funktionen werden sowohl auf dem iPhone und dem iPad als auch dem Mac verfügbar sein. Apple Silicon macht's möglich. Erstmals hat es Apple dabei nach 12 Jahren endlich geschafft, seine seit Beginn auf dem iPhone vorinstallierte Wetter-App auch auf das iPad zu bringen. Zudem springt sie, ebenso wie auch die Uhr-App, mit macOS Ventura auch auf den Mac. Auf dem iPhone hingegen wird ab iOS 16 erstmals die Fitness-App standardmäßig vorinstalliert sein. Bislang musste man eine Apple Watch mit dem iPhone koppeln, damit sie erschien.
Innerhalb der Fotos-App gab es in der Vergangenheit stets zwei Ordner, in denen man möglicherweise Fotos lagerte, die nicht jedem, der das eigene iPhone mal ungesperrt in die Finger bekommt unbedingt sehen sollte. Die Rede ist von den Alben "Zuletzt gelöscht" und "Ausgeblendet". Letzteres ließ sich zwar in den Einstellungen, ganz dem Namen getreu, ausblenden, besaß ansonsten aber keine weiteren Schutzfunktionen. Dies wird sich mit iOS 16 ändern und beide Alben lassen sich per Touch ID oder Face ID schützen.
Ebenfalls neu mit iOS 16 ist eine neue sogenanntes "Rapid Security Response" Funktion, mit der es möglich wird, dass wichtige Sicherheitsaktualisierungen auch ohne ein komplettes iOS-Update eingespielt werden können. Hierzu findet sich in den Einstellungen unter "Einstellungen > Allgemein > Softwareupdate" ein neuer Schalter namens "Install System and Data Files", der, wenn er eingeschaltet ist, dafür sorgt, dass Sicherheitsaktualisierungen automatisch eingespielt werden, ohne dass der Nutzer hierfür aktiv werden muss. Der Schalter ist nach der Installation von iOS 16 automatisch aktiviert.
Die größte optische Neuerung in iOS 16 ist natürlich der überarbeitete, individualisierbare und interaktive Sperrbildschirm. Inzwischen steht übrigens fest, dass dieser ausschließlich auf dem iPhone, nicht jedoch auf dem iPad kommen wird. Warum auch immer... Wer sich schon mal einen ersten Eindruck vom Look & Feel des neuen Sperrbildschirms machen will, sollte sich das folgende Video der Kollegen von MacRumors anschauen:
Weitere neue und spannende Funktionen in iOS 16, die Apple auf der Keynote unerwähnt ließ:
- Bestimmte iPhone-Modelle (noch ist unklar welche) lassen sich auch im Querformat per Face ID entsperren.
- Für die Tastatur unter iOS 16 kann ein haptisches Feedback aktiviert werden, welches man beim Tippen spürt.
- Ab kommendem Jahr können unter iOS 16 auch Push Notifications von Webseiten empfangen werden.
- Apps müssen vor dem Zugriff auf die Zwischenablage künftig um Erlaubnis bitten.
- Neue dedizierte Einstellungen für die AirPods, sobald diese mit dem iPhone verbunden sind
- Fotos-App mit automatischer Erkennung von Duplikaten
- Passwörter von bekannten WLANs können in den Einstellungen eingesehen werden
- Verbesserungen beim Porträtmodus in der Fotos-App
Die Gerüchte um neue Multitasking-Funktionen auf dem iPad haben sich auf der gestrigen Keynote bewahrheitet. Das Zauberwort heißt hier "Stage Manager", durch den es, wie auch unter macOS Ventura auf dem Mac, erstmals auf dem iPad möglich sein wird, mehrere App-Fenster gleichzeitig, sprich überlappend und in unterschiedlicher Größe auf dem Display zu haben. Inzwischen ist allerdings klar, dass diese Funktion den iPads mit M1-Chip, sprich den aktuellen iPad Pro und dem aktuellen iPad Air vorbehalten sein wird.
Keine Erwähnung fand auf der Keynote tvOS 16, welches Apple jedoch im Anschluss in einer ersten Beta an seine Entwickler verteilte. Verübeln kann man es Apple indes nicht, dass man sich dazu entschied, das Update nicht zu erwähnen. So stecken so gut wie keine neuen Funktionen in tvOS 16. Das Update bringt lediglich Verbesserungen bei der "Cross-Device Connectivity" mit iPhone, iPad und Apple Watch und bei der Nutzung durch mehrere Nutzer mit. Darüber hinaus darf wohl auch die eine oder andere neue Funktion aus iOS 16 erwartet werden. An vorderster Front dürften dabei die SharePlay API für Drittanbieter-Apps, eine komplett neugestaltete Home-App und die Unterstützung für Matter stehen.
Erstmals werden ab dem kommenden Monat auch Teilnehmer an Apples Public Beta Programm Zugriff auf Vorabversionen der HomePod-Software erhalten. Apple nennt die Software unter denjenigen, die ab Juli als Public Beta zur Verfügung stehen werden auf seiner zugehörigen Webseite. Unterdessen wurden in der ersten Beta von iOS 16 Referenzen auf einen bislang unveröffentlichten HomePod gesichtet (9to5Mac). Was genau das neue Modell für Spezifikationen aufweisen könnte, ist aktuell allerdings nicht bekannt.
Unter macOS Ventura findet sich tatsächlich die erwartete Überarbeitung der Systemeinstellungen, die sich nun deutlich mehr wie ihr Pendant unter iOS und iPadOS präsentiert (via MacRumors).
Ähnlich wie unter iOS und iPadOS muss der Nutzer künftig erst zustimmen, bevor neues USB- und Thunderbolt-Zubehör mit einem MacBook verbunden wird. Auf Wunsch lässt sich dieses Verhalten auch ausschalten. Es gilt grundsätzlich nicht für Netzteile, externe Displays und bereits bekannte USB-Hubs.
An neuer Hardware stellte Apple bekanntermaßen mit dem MacBook Air und dem 13" MacBook Pro die ersten beiden Macs mit der zweiten Generation der Apple Silicon Prozessoren, dem M2-Chip vor. Um die bisher bekannten technischen Spezifikationen zu vervollständigen, hier noch einige Details:
- Unterstützung für bis zu 24 GB LPDDR5 Unified Memory
- 100GB/s Speicher-Bandbreite (+ 50% gegenüber M1)
- 4 Performance-Kerne und 4 Effizienz-Kerne
- 5nm Technologie mit 20 Milliarden Transistoren (+25% gegenüber M1)
- M2 CPU um 18% schneller als M1
- M2 GPU um 35% schneller als M1
- M2 Neural Engine um 40% schneller als M1
Passend zu den neuen Farben beim MacBook Air hat Apple inzwischen auch gleichfarbige MagSafe-Kabel in zwei Metern Länge für jeweils € 55,- in seinen Online Store aufgenommen. Derzeit sind die Kabel noch mit dem Hinweis "bald verfügbar" versehen.
Ebenfalls neu im Apple Online Store eingefunden hat sich das bereits während der Keynote kurz zu sehende neue 35 Watt Dual USB-C Netzteil, mit dem sich dank seiner zwei USB-C Anschlüsse zwei Geräte gleichzeitig laden lassen. Auch dieses neue Zubehör wird derzeit noch als "bald verfügbar" gelistet und soll dann € 65,- kosten.
Wo wir gerade bei Preisen sind. Hier sind die deutschen Preise für das neue MacBook Air und das neue 13" MacBook Pro:
- MacBook Air: ab € 1.499,-
- 13" MacBook Pro: ab € 1.599,-
Und last but not least hat Apple inzwischen auch die auf der Keynote gezeigten Videos auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht, die ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte.
Und für die ganz eiligen hier noch ein Video von den Kollegen von MacRumors, die sämtliche Neuvorstellungen des gestrigen Abends in 13 Minuten zusammenfassen:
Kommentare
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Frederik am :
PatyFfm am :
SOE am :
zur Signierung von Websites, um die Passwörter abzuschaffen, find ich viel spannender als dem Installieren von Sicherheitsupdates einen hippen Marketingnamen zu geben.
RR703 am :
Schlecht.
SOE am :
Bernd am :
Bernd am :