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Chrome und Firefox droht ein neues "Millennium Problem"

Immer wenn ich den nachfolgenden Satz schreibe, merke ich, wie alt ich eigentlich bin. Die etwas älteren Semester werden sich noch an den Jahreswechsel von 1999 auf 2000 und die damalige Angst vor dem Millennium-Bug erinnern. Diverse Computersysteme waren damals einfach nicht darauf ausgelegt, die Jahreszahlen des neuen Jahrtausends zu verarbeiten. Ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so weit verbreitetes Problem droht nun Nutzern der beiden Browser Chrome und Firefox in den kommenden Wochen. Der Grund: Für beide Browser steht ein Update auf Version 100 an. Bei Chrome ist die Aktualisierung für den 29. März geplant, für Firefox für den 03. Mai.

Wie die Kollegen von Bleeping Computer erklären, kann das Problem dadurch entstehen, dass die Browser beim Aufruf einer Webseite ihren User-Agent an den angesteuerten Webserver übergeben, in dem auch die Versionsnummer enthalten ist. Das Problem ist allerdings, dass manche, teils auch prominente Webseiten eine zweistellige Versionsnummer des Browsers erwarten, also schlicht nicht auf den Sprung in die Hunderter vorbereitet sind. Dies führt dann im schlimmsten Fall dazu, dass die Webseite nicht aufgerufen werden kann. Betroffen sind hiervon unter anderem Yahoo und Slack.

Google hat bereits erste Warnungen in diese Richtung Ende vergangenen Jahres veröffentlicht. Auch die Firefox-Entwickler von Mozilla haben inzwischen Anweisungen veröffentlicht, mit dem Webseiten-Betreiber testen können, ob sie von dem Problem potenziell betroffen sind. Beide Browser-Anbieter haben aber bereits angekündigt, selbst Maßnahmen zu ergreifen und im Zweifel auch schnell reagieren zu können, sollte sich das Problem als größer erweisen als momentan angenommen.

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Kommentare

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Thomas Speck am :

Die Edge Developer Version hat schon die 100er hinter sich und zeigt keine gr\366\337eren Auff\344lligkeiten. Damit sollte das Thema also kein gr\366\337eres Problem darstellen.

Ironaad am :

Was soll das denn auch mit diesen hohen Versionsnummern. Es gibt doch Punkte und Punkte nach Punkten. Anstatt Version 76 kann man einfach 7.6 schreiben. Was f\374r eine Erfindung\u2026ach ne halt da war doch schon mal was\u2026

Eric am :

So funktioniert aber Versionierung leider nicht \ud83d\ude09

Ironaad am :

Achso und deswegen hat Apple zu iOS V15.3.1 oder sollten sie doch lieber V1531 draus machen. Ich meine so wie es jetzt ist funktioniert es ja scheinbar nicht.

iDirk am :

Am 01.01.2000 ist nix passiert.
Ich war mittendrin.
Diesmal wird auch nix passieren.

Sollten sich die j\374ngeren interessieren, worum es ging; einfach nach \u201eMillenium bug\u201c googeln.

udo am :

Also bei uns hatten wir 2000 einen Fehler, war nicht schlimm aber hat dazu gef\374hrt das dieses System getauscht werden musste.

itsme am :

Naja, \u201enix passiert\u201c kann ich zumindest aus meiner damaligen Erfahrung nicht best\344tigen.
Wir waren seinerzeit unterwegs als IT-Dienstleister in Krankenh\344usern und Arztpraxen, und da gab es recht viele Applikationen, darunter Abrechnungs- und Bildverarbeitungs-Systeme, die schlicht nicht korrekt mit einer DoppelNullstellen-Jahreszahl umgehen konnten.
Bildgebende Medizinger\344te haben dann unter anderem die Aufnahmen pl\366tzlich mit dem Datum 01.04.70 abgelegt, was nat\374rlich eine Katastrophe war, da Untersuchungs- und Aufnahmedatum nicht mehr identisch war und bei der sp\344teren Suche im Archiv zu den unm\366glichsten Treffern gef\374hrt hat.
Die meisten Anbieter solcher Systeme haben zwar rechtzeitig Simulationen durchgef\374hrt und ihre Produkte entsprechend angepasst, aber eben nicht alle. Wir hatten genug zu tun\u2026

iDirk am :

Ja das stimmt.
Ich meinte eher auch den gesamten Internetverkehr und die Industrie.

SOE am :

Es ist wie mit der Impfung, Kindersicherungen an Flaschen und Gurten im Auto - weil die Maßnahmen Schlimmes verhindern, wächst die Überzeugung die Maßnahmen wären überflüssig.

2000 ist "nichts" passiert, weil sich alle vorbereitet haben. Im Vorfeld die BWLer und Beschwichter ignorieren und Probleme auf ein Minimum reduzieren konnten.

Das ist das Problem bei Präventionsparadoxon.

itsme am :

Das Problem, zumindest in meinem damaligen Umfeld, war, dass zwar einschl\344gige Tests, Simulationen und andere Ma\337nahmen ergriffen und durchgef\374hrt wurden, allerdings ist man vielerorts an Grenzen gesto\337en - es war einfach nicht m\366glich, vollumf\344nglich mit allen involvierten Systemen, Anbindungen, Schnittstellen und Modulen zu testen. Vom Tagessatz eines Ingenieurs mit entsprechender Expertise mal abgesehen\u2026 Budget spielte zu dem Zeitpunkt tendenziell eine eher untergeordnete Rolle.
Es gab viele \366ffentliche Einrichtungen, Beh\366rden, \304mter, Banken, Finanzdienstleister, Versicherungen etc. denen dieses Problem damals schwer zu schaffen machte, gerade weil viele Einzelkomponenten via eigens daf\374r gestrickte API\u2018s zusammengef\374hrt wurden.

Rolf am :

Klingt f\374r mich nach unn\366tiger Panikmache. Wird in der heutigen Zeit noch so programmiert, dass man nur zweistellig speichert?

Dennis am :

Selbstgemachte Probleme. Ich erinnere mich, dass einer der Browser seine Version von v2 oder einer \344hnlich kleinen Version auf eine hohe zweistellige Versionsnummer angehoben hat, weil die anderen Browser so hohe Versionszahlen hatten und es einen schlechten Eindruck machen w\374rde, wenn man eine so niedrige Versionsnummer habe. V\366llig beknackt. :D

Peter am :

Da sieht man, wie schlau Apple ist - bis zum iPhone 100 oder gar iPad 100 \u2026

itsme am :

Zur n\344chsten Jahrtausendwende wird dann eine neue Nomenklatur mit neuer Bezeichnung eingef\374hrt - iCom mit iMplant OS v1.0.

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