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Europäische Mobilfunkanbieter sprechen sich gegen Apples "Private Relay" aus

Eine der neuen Sicherheitsfunktionen von iCloud+ ist ds sogenannte "Private Relay", bei dem Apple die IP-Adresse des iPhone oder iPad quasi wie bei einer VPN-Verbindung verschleiert und hierdurch für mehr Datenschutz sorgen möchte. Was zunächst einmal eine gute Funktion ist, zumal sie keine vergleichsweise aufwändige Einrichtung erfordert wie beim klassischen VPN, kann sie jedoch in verschiedenen Situationen zu unerwünschten Phänomenen und Problemen führen. Dies gilt unter anderem beispielsweise auch für das StreamOn-Angebot der Telekom. Hier kann Private Relay dazu führen, dass die Telekom das zugreifende Gerät nicht als berechtigt für die Nutzung des Dienstes erkennt und somit den Datenverkehr vom monatlichen Inklusivvolumen trotz StreamOn abzieht. Insofern sollte man nach dem Update auf iOS 15 gelegentlich einmal einen Blick auf die Entwicklung des Datenverbrauchs werfen. Steigt dieser deutlich gegenüber der Zeit vor dem Update an, könnte Private Relay der Grund hierfür sein.

Grundsätzlich sieht es so aus, als würden die europäischen Mobilfunkanbieter nicht viel von Private Relay halten. So berichtet der Telegraph, dass verschiedene Provider, darunter Vodafone, Telefonica und die Telekom einen offenen Brief verfasst haben, in dem sie sich gegen die neue Funktion aussprechen. Dem Brief zufolge führt Private Relay dazu, dass die Provider keinen Zugriff mehr auf wichtige Netzwerk- und Metadaten erhalten, die sie benötigen würden, um ihre Netze weiterzuentwickeln und an die Nutzerbedürfnisse anzupassen.

Interessant ist, dass die Provider ausgerechnet jetzt Sturm gegen die neue Funktion laufen, obwohl VPNs, die prinzipiell zu denselben Auswirkungen führen, schon seit Jahren verfügbar sind. Vermutet werden kann hier, dass man wohl befürchtet, dass die neue Funktion in größerem Stil genutzt werden wird als das klassische VPN. Zwar ist Private Relay aktuell noch aufgrund des Beta-Stadiums standardmäßig deaktiviert, Apple hat allerdings bereits angekündigt, dies zu ändern, sobald die Betaphase abgeschlossen ist.

Übrigens hatte die US-amerikanische Telekommunikationsbehörde FTC im Oktober einen Bericht veröffentlicht, wonach Mobilfunkanbieter Nutzerdaten monetarisieren und Private Relay hier Abhilfe schaffen kann. Sieht also ganz so aus, als sieht da jemand seine Felle davonschwimmen...

Apple hatte Ende vergangenen Jahres ein PDF-Dokument veröffentlicht, in dem man einerseits die Funktionsweise des Dienstes noch einmal verdeutlicht und andererseits erklärt, was er leistet und was nicht. Wer sich also für die genauen Hintergründe zu Private Relay interessiert, findet darin die entsprechenden Antworten.

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Kommentare

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Jumanji am :

Eigentlich wahnsinn mit welcher Selbstverst\344ndlichkeit scheinbar seit Jahren - in diesem Fall wohlgemerkt \374ber die Telekommunikationsgeb\374hren hinaus - Geld mit privaten Daten verdient wird.
Ich bin kein Freund von Neid-Debatten, Mobilfunkanbieter sollen f\374r ihre Dienstleistung angemessen entlohnt werden, aber dass es nichteinmal Thema war in der \326ffentlichkeit ist schon erstaunlich.

SOE am :

Immer dieser Begriff "Neiddebatte".
Findest du es auch seltsam, dass der immer kommt, wenn jemand etwas tut, bei dem er die Gegenseite ausbeutet?

"Die Mobilfunkanbieter missbrauchen meine privaten Daten zum Geld verdienen." - "Typisch Neiddebatte, anderen das Geldverdienen missgönnen."

Denn du hast völlig Recht.
Mobilfunkanbieter bringen eine Dienstleistung und die muss angemessen entlohnt werden. Die Daten der Kunden zu sammeln und zu verkaufen, ist nicht Teil der Dienstleistung.

Uwe am :

Das finde ich auch. Und es wird langsam mal Zeit das die gegengesteuert wird. Von daher gut das alles oke das quasi global implementiert. Ich habe es ziemlich satt auf Schritt und Tritt unfreiwillig meine Daten abgeben zu m\374ssen und dann auch noch zu wissen das damit zunehmend Kasse gemacht wird.

Uwe am :

Apple gegensteuert

Bl\366de Tippfehler die man oft erst nach dem Absenden bemerkt

Anonym am :

Wer h\344tte das gedacht \ud83d\ude02

Kuzz am :

Wie ist denn die Erfahrung von StreamOn bzw Pass Nutzern bei Vodafone?

Daniel am :

Naja, jetzt wei\337 ich wo die 12 GB Datenvolumen her kommen die ich angeblich verbraucht hatte obwohl ich quasi nur Spotify unterwegs nutze ^^ Hatte mich da schon gewundert.

Ironaad am :

Stream on is doch so egel wenn man unlimitiertes Datenvolumen hat, also ein richtige Flatrate \ud83d\ude0a\ud83d\ude2c

Anonym am :

Ich frage mich, welche Auswirkungen die Funktion auf die Surfgeschwindigkeit hat - ein VPN muss doch die Session verlangsamen. Dar\374ber wird aber bisher nichts gesagt. Hat da jemand was bereits festgestellt?

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