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Nervende iTunes Rezensionen

 Im iTunes Store greift in letzter Zeit immer mehr eine nervende Unart bei den Rezensionen um sich. Hier geht es zunehmend nicht mehr darum, die tatsächlichen Inhalte zu bewerten, sondern seinem Unmut über die Verkaufspraktiken von Apple Luft zu machen. Wie ich finde völlig daneben. Das derzeit beliebteste Ziel sind die seit letzter Woche verfügbaren TV-Inhalte. Die meisten dieser Inhalte haben derzeit eine durchschnittliche Bewertung von um die 2,5 Sterne. Nicht etwa, weil die Inhalte selber so schlecht wären, sondern vielmehr deswegen, weil man sie sich teilweise auch kostenlos auf den Internetpräsenzen der Studios oder Sender anschauen kann.

Der Stein des Anstoßes ist hier die Tatsache, dass Apple dagegen pro Sendung zwischen 1,99 € und 2,49 € verlangt. Und so wird sich hemmungslos beschwert, dass dies ja die reine Abzocke sei. Nun kann man ja durchaus dieser Meinung sein. Rezensionen sind hierfür jedoch nun wirklich nicht der geeignete Ort, um diese mitzuteilen. Mal abgesehen davon, dass einen ja niemand zwingt, die Inhalte bei iTunes zu kaufen. Was soll Apple also tun? Die Staffeln kostenlos zum Download anbieten??? Wohl kaum. Mal abgesehen davon, dass die Inhalte auf den genannten Webseiten eben auch nur zum online betrachten angeboten werden, nicht aber um sie auf iPods oder dem iPhone zu betrachten. Natürlich kann man verschiedene Tools verwenden, um die Videos herunterzuladen und sie anschließend in ein iPod-freundliches Format zu konvertieren. Nur ist dies ja nicht wirklich im Sinne des Erfinders. Außerdem kann man sie sich dann auch gleich bei eMule herunterladen. Einen Vortrag über rechtliche Aspekte erspare ich mir an dieser Stelle mal.

Da beschwert sich ganz iPod-Deutschland seit Monaten darüber, dass Apple keine TV-Inhalte im deutschen iTunes Store anbietet. Nun steht dieses ANgebot endlich zur Verfügung und trotzdem ist man noch nicht zufrieden. Es scheint also doch etwas dran zu sein an dem Vorurteil des ewig nörgelnden Deutschen...

Doch nicht nur die Videoinhalte sind Ziel der nervenden, miesmachenden Rezensionen. Auch Musikinhalte sind hiervon zunehmend betroffen. Bestes Beispiel: Das aktuelle Album von Schiller "Sehnsucht". Fast alle Rezensionen die sich um die Qualität des Albums drehen vergeben hier hohe Punktzahlen. Trotzdem hat erreicht es gerademal einen Durchschnittswert von drei Sternen. Warum? Weil alle Welt nörgelt, dass man manche Stücke des Albums nicht einzeln kaufen kann. Hat schonmal jemand versucht, in einem CD-Laden einzelne Songs von einem Album zu kaufen? Dieses Angebot ist es, was iTunes so einzigartig macht. Man muss nicht mehr ein ganzes Album kaufen, wenn man nur einzelne Stücke haben möchte. Entfällt dieses Angebot mal bei einem Album schreit alles gleich wieder Zeter, Mordio und Abzocke. Wohlgemerkt, die Entscheidung, welche Alben hiervon betroffen sind, trifft nicht Apple, sondern das Label oder der Künstler...

Dieses Phänomen ist jedoch nicht ausschließlich ein rein deutsches. Noch schlimmer ist es teilweise in dern USA oder UK. Hier gibt es pro Woche diverse Titel zum kostenlosen Download im iTunes Store. Wohlgemerkt, KOSTENLOS! Liest man sich dann einmal die Rezensionen durch, so geht es ständig darum, dass Apple doch bitte mal ein paar bessere, bekanntere Songs in dieser Rubrik anbieten möge. Diese Rezensionen vergeben dann auch nur einen Stern, was den Durchschnitt eines manchmal durchaus netten Titels böse nach unten zieht.

Ich denke, jeder, der solche Rezensionen abgibt sollte mal über seine Erwartungshaltung nachdenken. Das gilt sowohl für den deutschen iTunes Store, als auch für den amerikanischen. Es sollte bei den Rezensionen darum gehen, die Qualität des jeweiligen Inhalts zu beurteilen und nicht darum, seinen Unmut gegenüber irgendwelchen Verkaufspraktiken Luft zu machen. Übrigens gab es in den USA in den vergangenen Monaten auch schon Bruce Springsteen (Radio Nowhere), Alicia Keys (No one) und Leona Lewis (Bleeding Love) als kostenlose Downloads. Aber anscheinend muss es erst jede Woche einen potenziellen Nr. 1 Hit geben, bevor man sich zufrieden gibt...

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Kommentare

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Rob am :

Ja, wo können den die Nutzer bei Apple an exponierter Stelle ihren Unmut kundtun, so dass es von der Öffentlichkeit und v.a. Apple auch wahrgenommen wird?

Diese Meckern bei den Musikrezensionen und bei den TV-Serien zeigt doch nicht, dass die User blöd sind, sondern einfach eine öffentliche Plattform bei Apple zu solchen Problemen fehlt.

Dies bitte ich dich bei deinen zukünftigen Hinweisen und Kritiken zu bedenken.
Wer keinen Platz für Kritik an geeigneter Stelle schafft, MUSS sich eben damit abfinden, das die Kritik an den Orten, wo sie technisch möglich ist, geäußert wird.

Rob

Flo am :

Stimmt, ein entsprechendes Forum für Unmutsbekundungen fehlt leider komplett. Man könnte es höchstens über das Requestformular unter http://www.apple.com/feedback/itunes.html versuchen. Nichts desto trotz halte ich die Rezensionen nicht für den geeigneten Ort dafür. Hier sollte es aus meiner Sicht schlicht um den Inhalt bzw. den Künstler als solchen gehen. Wenn man mal richtig Dampf ablassen will, dann am besten direkt an steve@mac.com :-)

Rob am :

Hast ja Recht. Aber das zeigt mal wieder die Not vieler Nutzer, die sich bei den Requestformularen einfach nicht richtig aufgehoben fühlen und so versuchen, ihren Unmut loszuwerden.
In der Tat ist das natürlich ein Missbrauch der Rezensions-Area, aber solange Apple da keine Abhilfe schafft, wird sich das nicht verhindern lassen...

PS: ich finde übrigens die Zeichen der Spamschutz-Grafik so schlecht zu entziffern, dass ich ständig ein paarmal versuchen muss, meinen Kommentar abzusenden, weil ich die Zeichen einfach nicht eindeutig erkennen kann (7 oder 1 oder 9 oder q, Null oder O usw.)

Flo am :

Das mit den Spamschutz-Zeichen ist natürlich doof. Aber ganz ohne gehts leider auch nicht, sonst habe ich hier bald alles voller Werbung... Kleiner Tip: Wenn du auf die Grafik mit den Zeichen klickst, bekommst du einen neuen, hoffentlich lesbareren Code angezeigt.

Rob am :

OK, danke für den Tipp.
Die Zeichenvariante mit den Riefen (also oben und unten mit waagerechten Begrenzungslinien) ist deutlich besser lesbar als die feinen, schmalen Zeichen...

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