Offener Brief an Apple CEO Tim Cook zum Thema Kinderporno-Scans
Der Gegenwind zu den geplanten Kinderschutzfunktionen bläst Apple weiterhin kräftig ins Gesicht. Nun hat eine Gruppe von über 90 internationalen Organisationen unter Federführung des US-amerikanischen Center for Democracy & Technology (CDT) einen offenen Brief an Apple CEO Tim Cook veröffentlicht, in dem man das Unternehmen dazu auffordert, die geplanten Funktionen nicht umzusetzen. Aus Deutschland sind die Fachzeitschrift CILIP/ Bürgerrechte & Polizei und das Interpeer Project unter den Unterzeichnern, zu denen zudem namhafte Organisationen wie die American Civil Liberties Union, Electronic Frontier Foundation, oder das Tor Project gehören. Zwar erkennt man in dem offenen Brief Apples löbliche Intention hinter den Funktionen an, sieht darin allerdings die große Gefahr einer Nutzerüberwachung auf Basis einer Hintertür, die künftig auch zu anderen Zwecken ausgenutzt werden könnte.
"Though these capabilities are intended to protect children and to reduce the spread of child sexual abuse material (CSAM), we are concerned that they will be used to censor protected speech, threaten the privacy and security of people around the world, and have disastrous consequences for many children."
Vor allem die bereits des Öfteren geäußerte Befürchtung, dass Apple von verschiedenen Regierungen und Regimen dazu gedrängt wären könnte, das System auch für die Erkennung von anderen als ausschließlich kinderpornografischen Inhalten zu öffnen, schlägt immer wieder durch.
"Once this backdoor feature is built in, governments could compel Apple to extend notification to other accounts, and to detect images that are objectionable for reasons other than being sexually explicit."
Bezogen auf die geplante Erkennung von potenziell anzüglichen Medien über die Nachrichten-App sehen die unterzeichnenden Organisationen die Gefahr, dass dies das faktische Ende der eigentlich vielgelobten Ende-zu-Ende Verschlüsselung bedeuten könnte, auch wenn Apple betont, dass die Erkennung diese unangetastet lassen würde, da sie ausschließlich lokal auf den Geräten der Nutzer stattfindet.
Kommentare
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Anonym am :
Damit schie\337t sich Apple ins eigene Bein
Das passiert, wenn Ideologe an die Spitze eines Spitzenunternehmens kommt
SOE am :
In Russland kann man die R*inbow-Armbänder für die Watch nicht erwerben. Ihr wisst, der Regenbogen ist eine Metapher für die s*xu*lle Vielfalt.
In den dichtbesiedelten Regionen der Föderation gibt es "Gesetze gegen h*m*se*uelle Propa*anda". Schon positive Äußerungen sind verboten.
Außerdem hat Apple wegen Kartellrechtsverstößen 12 Millionen Dollar gezahlt und akzeptiert, dass russische Apps auf den Geräten vorinstalliert werden.
Cookie war sicher erst dagegen. Aber bei den Verkaufszahlen auf Rekordhöhe hat sein BWL-Herz stärker geschlagen.
Anst am :
ItsMe am :
SOE am :
Die News-App wird auch nur angezeigt, wenn man die Sprache auf Englisch umstellt. Es braucht also kein MDM über Dritte, um werksseitig bestimmte Apps vorzuinstallieren oder bei Einrichtung automatisch zu laden.
Febi am :
AliP am :
Wildberry am :
Am Stammtisch bei Dir daheim kannst Du damit vielleicht punkten, aber hier nicht.
Peter am :
Anonym am :