iCloud Private Relay: Der nächste Nackenschlag für die Werbeindustrie
Apples mit iOS 14.5 eingeführte "App Tracking Transparency" (ATT) war bereits ein herber Schlag für die Werbeindustrie auf dem iPhone und dem iPad. Mit iOS 15 dürften die Zügel noch ein ganzes Stück mehr angezogen werden. So führt Apple mit dem nächsten großen Update seines Betriebssystems das sogenannte "iCloud Private Relay" ein, welches die Möglichkeiten, die ATT zu umgehen noch einmal deutlich erschwert. Viele Werbetreibende versuchen derzeit, eine Tracking-Ablehnung durch den Nutzer mit einem sogenannten "Device Fingerprinting" zu umgehen. Durch iCloud Private Relay wird dies ab dem Herbst aber ebenfalls so gut wie unmöglich. Unter anderem verschleiert die neue Funktion die IP-Adresse des Nutzers, so dass diese Information für die Werbeanbieter künftig ebenfalls wegfällt, wie Digiday mit Verweis auf Gespräche mit der Werbeindustrie berichtet. Darin äußern deren Vertreter allerdings auch bereits erste Andeutungen, wonach Apple sich auch mit diesem Schritt ein Stück weiter in Richtung Monopolbildung und wettbewerbswidrigen Verhaltens bewege. Es dürfte also auch hier wieder auf verschiedene rechtliche Auseinandersetzungen hinauslaufen.
Bei iCloud Private Relay wird die aufgerufene URL zunächst in einer auf dem Gerät vorgenommenen verschlüsselten Form an die Apple-Server gesendet, so dass man auch in Cupertino keine Informationen zu den Webseiten erhält, die der Nutzer aufruft. Anschließend wird die IP-Adresse der aufzurufenden Seite anonymisiert und an ein von Apple zertifiziertes Unternehmen weitergeleitet, welches die aufgerufene URL dann wieder entschlüsselt und die Webseite an die Apple-Server zurückschickt, von wo aus sie dann wieder an den Nutzer gesendet und diesem angezeigt wird. Voraussetzung ist hierzu, dass der Nutzer mit seinem iCloud-Account auf dem jeweiligen Gerät angemeldet ist und er über eine iCloud+ Mitgliedschaft verfügt. Darüber hinaus funktioniert iCloud Private Relay ausschließlich beim Webseitenaufruf über Safari, nicht jedoch über andere Browser. Außerdem kann Apple den Dienst in Ländern wie beispielsweise China, Südafrika, Weißrussland und Saudi-Arabien aus rechtlichen Gründen nicht anbieten.
Kommentare
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Markus am :
Sehr nett umschrieben, dass Schurkenstaaten Datenschutz als Gefahr f\374r Ihre Machthaber sehen.
Jimbo am :
Markus am :
WGS am :
Will damit sagen: Man hat immer eine Wahl. Nur die Konsequenzen schmecken nicht immer.
Heinz Berlin am :
S\374dafrika ist nicht wirklich als \u201eSchurkenstaat\u201c bekannt.
Wei\337 zuf\344llig jemand den rechtlichen Hintergrund,
warum S\374dafrika in dieser Gemeinschaft ist?
Rolf am :
Ironaad am :
Anonym am :
Maxifi am :
Am Ende werden Firmen ja immer weiter Werbung schalten wollen und diese am besten gezielt. Und was w\344re da einfacher als Webseiten die gezielte Infos zu bestimmten Themen bringen und welche Form davon wird solange und viel geklickt wie foren?
Sollte man also keine User mehr tracken k\366nnen werden die Firmen gerne dort wieder Werbung schalten.
SOE am :
Ist da ein großes Banner auf der Website?
"Der Betrieb dieses Forums kostet Geld. Das ist nun mal so. Aber keine Sorge, ich habe Verträge mit Google und Facebook, die genau auswerten, was du anklickst und wer du bist. ich weiss nicht, was mit den Daten passiert, es ist mir auch egal, aber dadurch bekomme ich das Forum finanziert.
Wenn du das nicht möchtest, klicke bitte hier für 1€ monatlichen Mitgliedsbeitrag"
...
Nein, tut mir leid. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deine Mitglieder wählen lässt. Tut bisher keiner. Flo auch nicht. Ihr versteckt euch alle hinter einem "Haben wir schon immer so gemacht, wollen wir gar nicht drüber nachdenken."
Und dabei wäre es so einfach, ehrlich mit den Kunden umzugehen. Was natürlich voraussetzen würde, dass der Leser/Forumsteilnehmer der Kunde ist. Das ist das Problem an der Sache.
Rolf am :
Ende gelesen? Offenbar ging das nicht, denn der Drang nach gehate war wohl gr\366\337er, sonst h\344ttet ihr noch mitbekommen, dass meine User w\344hlen k\366nnen. Das bedeutet entweder Werbung oder selber zahlen. Sorry, dass nicht alle Dienstleistungen auf der Welt kostenfrei sind.
Axel am :
Thomas Speck am :
Icke am :
Leider geht es bei der Werbung auf Blogs schon lange nicht mehr um Kostendeckung f\374r einen Blog, sondern um Profitgier von Betreibern mit Daten anderer Menschen!
Das viele Blogbetreiber st\344ndig drohen ihren Blog dann kostenpflichtig zu machen ist leider nur armselig und verlogen. Da sie es nicht tun werden solange sie das gro\337e Werbegeld mitnehmen k\366nnen.
Ich w\374rde mich jedenfalls sehr freuen wenn es irgendwann vielleicht nicht mehr nur um Profit mit Daten anderer geht, sondern wirklich um die Informationen die ein Blog liefern k\366nnte und das auch noch f\374r einen angemessen Preis bei bestm\366glichem Schutz der Userdaten tut.
Ich wei\337\u2026 ich bin ein Tr\344umer \ud83d\ude09