Arbeiter von Apple-Zulieferern in Vietnam müssen teilweise in Feldlagern übernachten
Hierzulande nimmt man viele Dinge inzwischen als selbstverständlich hin. Wirft man jedoch einmal einen Blick in den fernen Osten, kommt man schon mal ins Grübeln, ob die Bedingungen unter denen dort unsere alltäglichen Produkte gefertigt werden wirklich sein müssen. Zugegebenermaßen möchte ich dabei niemanden an den Pranger stellen und nehme mich selbst auch nicht von der Kritik aus. Dennoch stimmt der aktuelle Bericht von Bloomberg nachdenklich, wonach Arbeiter in den Fabriken der Zulieferer von Apple und Samsung derzeit an ihren Arbeitsplätzen übernachten müssen, um mögliche Produktionsverzögerungen durch die Corona-Pandemie zu vermeiden. Konkret spricht der Bericht von Fertigungsstätten in Vietnam, wo Feldlager für die Arbeiter eingerichtet wurden.
Dort schlafen tausende von Arbeitern derzeit auf Metallpritschen mit Bambusmatten und teilweise in Zelten. In diesen Feldlagern werden sie quasi unter Quarantäne gesetzt bis klar ist, dass sie nicht mit dem Coronavirus infiziert sind, wenn sie von zu Hause zu ihren Schichten in die Fabriken kommen. Teilweise soll dort auch Impfangebote gemacht werden, welche unter anderem auch von Apple und Samsung gefördert werden. Unter anderem betreiben die Apple-Zulieferer Foxconn und Luxshare Fertigungsstätten in Vietnam. Foxconn erklärte, dass man eng mit den vietnamesischen Behörden zusammenarbeite um die örtlichen Regelungen konsequent umzusetzen. Luxshare äußerte sich bislang ebenso wenig öffentlich, wie auch Apple und Samsung.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Andrer am :
Was ich wirklich bedauerlich finde, dass die Ganzen Outsourcing Geldmassen , zumindest in Indien, eine kleine Schicht von unfassbar Reichen noch reicher macht, und 98% der Bev\366lkerung weniger als 200 \u20ac im Monat hat
Siehe tata consulting, infosys, etc
Aber es ist ja so verlockend, den Entwickler f\374r 100 euro am Tag zu kriegen
Anonym am :
Andrer am :
Und Marktwirtschaft ist ja wohl weiter zu differenzieren. Du meinst hier wohl die kapitalistische (b\366se) im Gegensatz zur sozialistischen (gut, siehe DDR) oder kommunistischen ( gut, siehe Kuba, Nord-Korea)
Und dann haben wir ja noch unsere , soziale
Kris am :
Und sozial ist unsere Marktwirtschaft schon lange nicht mehr.
SOE am :
Die Älteren werden sich erinnern: Was in Westdeutschland billig gekauft werden konnte, wurde billig in der DDR produziert. Das war das damalige Niedriglohnland.
Da muss man ehrlich sein. Wenn nicht zu allen anderen, dann wenigstens zu sich selbst.
Der Lebensstandard, den wir hier haben, der ist nicht machbar, wenn die Zulieferer genauso leben oder im Verhältnis gleich bezahlt werden wie wir.
Reisen sind auch so ein Beispiel:
Wenn wir für 25 € nach Mallorca fliegen wollen, da muss jemand für einen 1€ die Stunde das Flugzeug putzen. Wie soll sich der Flieger denn rechnen, wenn die Leute Mindestlohn oder anständige Bezahlung bekommen?
Oder Lebensmittel oder Friseur oder Altenpflege... ist egal. Es geht nicht anders. Rechnet es euch aus.
Anonym am :
SOE am :
Aber wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen, müssen andere dafür darben. Auch in Deutschland selbst. Den Wirtschaftssektor DDR gibt es heute immer noch. 21 % der Erwerbstätigen(!) arbeitet im Niedriglohnsektor. Also 11€ brutto(!!) oder weniger.
Die anderen 80 % brauchen diese Menschen unter Existenzminimum für ihren eigenen Lebensstandard.
Und da muss man ehrlich sein.
Sascha am :
Rolf am :
Pasfield am :