Hamburger Datenschützer verbietet Umsetzung der neuen WhatsApp Datenschutzrichtlinien
Der 15. Mai rückt näher und damit auch die angekündigte Umsetzung der neuen Datenschutzrichtlinie des Instant Messengers WhatsApp, die es diesem künftig erlaubt, Nutzerdaten in größerem Stil mit der Konzernmutter zu teilen. Sollten Nutzer sich weigern den neuen Richtlinien zuzustimmen, werden ihre Konten zwar nicht gelöscht, allerdings lässt sich der Messenger dann defacto nicht mehr nutzen. Auch wenn Nutzer aus der EU hiervon aufgrund der hier geltenden Datenschutzbestimmungen zunächst erstmal nicht betroffen sein sollten, hat der Datenschutzbeauftragte Hamburgs, Johannes Caspar, Facebook nun per behördlicher Anordnung verboten die Nutzerdaten aus WhatsApp für eigene Zwecke zu verarbeiten. Die Anordnung greift sofort und schafft noch einmal weitere Sicherheit für deutsche WhatsApp-Nutzer.
Obwohl WhatsApp seine Nutzer seit Wochen bereits mit Einblendungen penetriert, mit denen man sie von der Notwendigkeit und den Gründen für die neuen Richtlinien und damit auch von einer Zustimmung überzeugen möchte, kritisiert Caspar, dass nach wie vor nicht klar ist, welche Konsequenzen die Zustimmung zu den neuen Bestimmungen für den Nutzer hat.
Grundsätzlich müssen derlei Entscheidungen von der EU getroffen werden, allerdings gewährt das Hoheitsrecht den Mitgliedsstaaten eine Anordnung wie sie Caspar nun erlassen hat. Nun muss sich jedoch innerhalb von drei Monaten der EU-Ausschuss mit dem Thema beschäftigen und eine Entscheidung über die Zulässigkeit des Vorgehens von WhatsApp bzw. Facebook treffen. Dort hält man die Anordnung Caspars übrigens für unzulässig und spricht gegenüber Golem von einem "fundamentalen Missverständnis". So kündigte man dann auch an, dass man die Umsetzung wie geplant am kommenden Samstag durchziehen werde. Es riecht also nach Konfrontation, die im Zweifel auch in einem (vorübergehenden) WhatsApp-Verbot in Deutschland enden könnte. Das Wochenende könnte also spannend werden.
Kommentare
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Toni am :
Thors.Tears am :
Anonym am :
Ich finde dazu leider nichts.
Matte am :
udo am :
Ich nutze seit vielen Jahren kein WhatsApp mehr sonder Threema und ich lebe noch.
Thors.Tears am :
Andrer am :
Bernd am :
RR703 am :
Und wer nicht von WhatsApp loskommen wollte, der muss auf mich verzichten oder besser noch einfach mal anrufen. Das ist sowieso viel besser!
Lugu am :
Jsenze am :