Bereits mehr als 100.000 Apps sind an Apples "App Tracking Transparency" angepasst
Mit iOS 14.5 hat Apple nun nach längerem Aufschub endlich die sogenannte "App Tracking Transparency" (ATT) umgesetzt. Ziel ist es dabei, dem Nutzer freizustellen, ob er sich durch Code in den verwendeten Apps von diesen über andere Webseiten und Apps tracken lassen möchte oder nicht. Die AppStore-Analysten von AppFigures haben hierzu nun, knapp zwei Wochen nach der Freigabe von iOS 14.5 erste Daten veröffentlicht. Demzufolge haben bereits ca. 10.000 Apps die von Apple geforderte Abfrage umgsetzt. Wohlgemerkt ist dies ab sofort für alle neu eingereichten Apps und alle Updates bestehender Apps erforderlich. Aus diesem Grund tauchen die Abfragen noch längst nicht bei allen Apps auf.
Interessant ist vor allem, dass sich unter den bereits an die ATT angepassten Apps vor allem um Spiele handelt. Konkret sind dies 20% der bereits aktualisierten Apps. Auf dem zweiten Platz landet dahinter bereits mit gehörigem Abstand die Kategorie der Dienstprogramme mit nur 6%. Auch für meine App zum Blog befindet sich das entsprechende Update bereits in Vorbereitung und sollte in Kürze erscheinen.
Dazu sei noch einmal erwähnt, dass auch wenn die Abfrage in meiner App erscheint, dies nicht bedeutet das ich meine Nutzer tracke. Stattdessen träfe dies auf die Integration der Google-Werbung am unteren Bildschirmrand in der Artikelansicht zu. Der hierfür verwendete Code würde in der Tat Daten an Google übermitteln, um die Werbeeinblendungen näher an den Vorlieben des jeweiligen Nutzers zu orientieren und damit zu personalisieren. Die Werbeeinblendungen werden also nicht komplett deaktiviert, sie werden für den Nutzer lediglich weniger relevante Inhalte anzeigen. Es wird erwartet, dass wohl bis zu 68% und damit mehr als zwei Drittel aller iOS-Nutzer den anfragenden Apps die Erlaubnis zum Tracking verweigern werden.
Kommentare
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Pierre am :
bis jetzt habe weder bei Games noch bei Dienstprogrammen so eine Meldung gesehen. \ud83e\udd14
Obwohl ich bei Tracking erlaubt habe mich zu benachrichtigen.
Karsten am :
Pascal am :
Und dann wird's langsam Zeit, dass iOS 14.5.1 ausgeliefert wird, wo die Funktion dann auch funktioniert, ohne gleich den Schalter in den Einstellungen komplett grau zu lassen.
UFerno am :
Wie ist das wenn ich sowieso keine Werbung sehe da ich daf\374r gezahlt habe und sowieso ab und zu spende.
Kann ich dann mit gutem Gewissen das Tracking ablehnen?
Ich glaube ja. Aber fragen kostet ja nix.
\ud83d\udd96\u270c\ufe0f\ud83d\ude37
SOE am :
Ich äußere hier mal ganz neutral meine Meinung, ohne Anspruch auf Richtigkeit. Man kann stundenlang diskutieren.
Wenn ein Entwickler offen kommunizieren würde, dass er seine App mithilfe des Ausspionierens refinanziert, dann könnte ich mich dazu bereit erklären, abzuwägen.
Noch schöner wäre aus meiner Sicht, wenn der Entwickler offen legen würde (prozentual), um wieviel die App wohl teuerer werden müsste, damit das Tracking entfernt werden kann.
Aber so wie mancher Entwickler das bisher erklärt hat, nämlich, dass er (1) keine Ahnung hat, was man mit den Daten passiert und (2) keinen Einfluss auf die angezeigte Werbung hat.
Da fehlt mir jegliches Verständnis. Dieser Entwickler ist nur noch Bote - nämlich die ausspionierten Daten zu liefern und Werbung anzuzeigen. Wo ist die Unabhängigkeit, welche das Tracking doch angeblich sicherstellt?
Wenn abseits des Preismodells Daten erhoben werden, um die Kosten zu decken, dann beruht das Geschäftsmodell auf der Unwissenheit des Kunden. Da muss sich dann eher der Entwickler fragen, wieso er das umsetzt.
In dem Sinne bin ich froh, dass Apple diese Spionage endlich in die Öffentlichkeit zerrt und die Entwickler nach über zehn Jahren sich mal fragen müssen, ob sie noch ein Gewissen haben.
Anonym am :
Ahrtaler am :
Bei mir wurde auch wahrscheinlich deshalb nichts angezeigt...\ud83e\udd14