"App Tracking Transparancy": Craig Federighi im Interview, Funktionsweise im Video
Eine der großen Neuerungen in dem gestern Abend veröffentlichten iOS/iPadOS 14.5 ist die Einführung der "App Tracking Transparancy" (ATT). Diese erfordert es, dass alle neuen und aktualisierten Apps künftig eine Abfrage enthalten müssen, falls Code enthalten mit denen der Nutzer zum Zwecke der Schaltung von personalisierter Werbung über andere Apps und Webseiten verfolgt werden kann. Über die Abfrage kann der Nutzer dann selbst entscheiden, ob er dies zulassen möchte oder nicht. Dies hat vor allem in der Werbeindustrie ein mittelschweres Beben ausgelöst, da man dort natürlich seine Felle davonschwimmen sieht. Das Wall Street Journal hat zu dem Thema nun ein Interview mit Apples Software-Chef Craig Federighi geführt, in dem dieser auf Apples Ziel und die Umsetzung der ATT eingeht.
Wie zu erwarten legen Apple und Federighi den Fokus vor allem darauf, dass der Nutzer die volle Kontrolle über seine Daten haben sollte. Aus diesem Grunde sollte er es auch sein, der darüber entscheidet, ob er diese Daten den Werbetreibenden zur Verfügung stellen möchte, damit diese ihre Einblendungen besser an die Vorlieben des Nutzers anpassen können.
"These devices are so intimately a part of our lives and contain so much of what we're thinking and where we've been and who we've been with that users deserve and need control of that information. The abuses can range from creepy to dangerous."
Das WSJ führte auch ein Gespräch mit dem für Werbung verantwortlichen Manager bei Facebook, der ins Feld führt, dass nun wahrscheinlich viele Nutzer sich gegen das Tracking entscheiden würden, ohne hierbei von Apple über die Auswirkungen aufgeklärt zu werden. Entsprechend würde der dadurch ausgelöste Wegfall der Werbeeinnahmen verstärkt zu kostenpflichtigen Inhalten im Internet führen. Laut Federighi hatte man die Reaktion von Facebook und Co. bei Apple erwartet. Man sei dennoch der Meinung, dass man mit der Einführung von ATT das Richtige tue. Es wird erwartet, dass wohl bis zu 68% und damit mehr als zwei Drittel aller iOS-Nutzer den anfragenden Apps die Erlaubnis zum Tracking verweigern werden.
Unterdessen hat Apple ein neues Video veröffentlicht, in dem die "App Tracking Transparency", ihre Funktionsweise und Auswirkungen noch einmal erklärt werden. Auch hier lautet das Motto:
"Your information is for sale, you have become the product. [...]It's a feature that gives you a choice. A choice on how apps use and share your data. Whatever you choose is up to you."
In dem Video zeigt Apple dann auch noch einmal auf, auf was für Daten im Detail die Apps teilweise Zugriff haben, wie beispielsweise Standortinformationen, das Alter, Gesundheitsdaten oder Browser-Historie. Teilweise macht es natürlich Sinn, dass manche Apps hierauf zugreifen, oftmals ist dies jedoch nicht der Fall.
Kommentare
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sethyy am :
ON hei\337t ich werde gefragt. Was passiert bei OFF. Wird dann generell abgelehnt oder angenommen?
\uf8ffBoris am :
Anonym am :
Auch nachzulesen wenn du in den Einstellungen/ Datenschutz/ Tracking auf das blaue \u201eweitere Infos \u2026\u201c tippst.