Erste Version von Apples und Googles Bluetooth-Technologie zum Corona-Tracing erscheint am 28. April
Bereits vor einigen Tagen haben Apple und Google bekanntgegben, dass die beiden Technologiekonzerne gemeinsam an einer Bluetooth-Technologie arbeiten, mit deren Hilfe es Gesundheitsbehörden ermöglich werden soll, die Ausbreitung des Coronavirus nachzuverfolgen und im Idealfall auch einzudämmen. Diese Technologie wird fest in die beiden Betriebssysteme iOS und Android eingebaut, muss jedoch vom Nutzer explizit aktiviert werden, um am Corona-Tracing teilzunehmen. Über entsprechende APIs können auch externe Tracing-Apps an diese Technologie andocken und von ihr Gebrauch machen.
Die Technologie verwendet keine Ortung der Nutzer per GPS, sondern ermittelt lediglich komplett anonymisiert auf Basis von Low-Energy Bluetooth, welche anderen Geräte sich in der Nähe befinden. Befindet sich darunter ein Gerät eines positiv auf das Coronavirus getesteten Nutzers, erscheint eine Benachrichtiung auf dem Gerät. Dabei werden keine Nutzerdaten oder sonstige Informtionen erfasst und die Identifizierung der Geräte erfolgt auf Basis eines zufällig erstellten und wechselnden Codes. Zudem wird es Nutzern nicht möglich sein, sich selbst als positiv getestet zu hinterlegen, um eine Verfälschung der Ergebnisse zu verhindern.
Gestern nun führte Apple CEO Tim Cook ein Gespräch mit der Europäischen Kommission zu den in Arbeit befindlichen Corona-Tracing-Frameworks. Dabei ging es unter anderem auch darum, dass manche Regierungen gerne Zugriff auf mehr Informationen hätten, als Apple und Google planen, bereitzustellen. Dies wird von den beiden Konzernen jedoch weiterhin abgelehnt. Dafür nannte Tim Cook erstmals ein konkretes Datum für die Bereitstellung der ersten Version der Tracing-API. Diese wird am 28. April, also kommenden Dienstag ausgegeben. Dies dürfte mit einem entsprechenden iOS-Update, mindestens für iOS 12 und iOS 13 einhergehen (via iGeneration).
In Phase zwei der Entwicklung der Technologie werden Apple und Google daran arbeiten, die zunächst als API bereitgestellten Möglichkeiten direkt in ihre Betriebssysteme zu integrieren, wodurch keine externe App mehr nötig wäre, um Warnmeldungen auf dem eigenen Gerät zu empfangen, wenn man sich in der Nähe eines bestätigten Corona-Falls befunden hat.
Neben der expliziten Bestätigung durch den Nutzer, dass man an dem Corona-Tracing teilnehmen möchte (inkl. der Möglichkeit, dies nachträglich auch zu widerrufen) benötigen Nutzer auch die entsprechende Tracing-App der Regierung oder der Gesundheitsbehörde ihres Landes oder ihrer Region. In Deutschland wird man hierauf noch ein wenig warten müssen. So berichtet das Handelsblatt, dass die deutsche Corona-Tracing-App wohl erst Ende Mai zur Verfügung stehen wird. Diese wird auf dem nicht ganz unumstrittenen PEPP-PT-Standard basieren, der sich derzeit noch in der Finalisierung befindet. Das Handelsblatt gibt aber auch an, dass sich das Gesundheitsministerium derzeit in intensiven Gesprächen mit Apple befände, wie mit den erfassten Daten umgegangen werden soll. Während Apple und Google eine dezentrale Speicherung der Daten auf den jeweiligen Benutzergeräten anstreben, bevorzugt das Ministerium eine zentrale Speicherung der Nutzerdaten. Ausgang offen...
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