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Kommentar: Ist Ping ein Flop?

Als Apple sein Social Music Network Ping auf dem Music-Event Anfang September vorstellte, sollte es der große Star des neuen iTunes 10 werden. Drei Tage nach dem Event konnte man gar schon den eine millionsten User vermelden. Schon kurz darauf wurden jedoch vermehrt kritische Stimmen laut, die auf verschiedene (vermeintliche) Unzulänglichkeiten des Dienstes hinwiesen. Unter anderem fehlten zunächst Anknüpfungen an andere Netzwerke wie Twitter und Facebook. Während zumindest die Twitter-Integration inzwischen umgesetzt wurde, befindet man sich mit Facebook nach wie vor in Verhandlungen um eine Anbindung. Inzwischen ist es auch merklich ruhig geworden um Ping, was den einen oder anderen zu der Annahme verleitete, die vielen Benutzer in den ersten Tagen seien nur aus purer Neugierde zustande gekommen. Viele User hätten sich den Dienst nur kurz angesehen und ihn anschließend nicht mehr genutzt. Auch auf eine weitere Unzulänglichkeit hat Apple inzwischen reagiert und dem User die Möglichkeit gegeben, Ping möglichst weit aus dem Blickfeld, sprich dem iTunes-UI zu verbannen, sollte er es nicht nutzen wollen. Nun hat Business Insider Ping in seiner jährlichen Aufstellung unter "Die 15 größten Flops" des Jahres gewählt und dort gar auf den 6. Platz gesetzt. Aber ist Ping wirklich so schlecht? Kann man wirklich vom sechstgrößten Technik-Flop des Jahres sprechen? Ich will mal einen (zum Teil auch zugegebenermaßen subjektiven) Blick auf Ping werfen.

Wenn ich mich einmal in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umschaue, ist es in der Tat so, dass kaum jemand Ping wirklich aktiv nutzt. Aber kann man Ping überhaupt aktiv "nutzen"? Eigentlich nicht. Grundsätzlich ist es ja lediglich so, dass einem Käufe und Rezensionen seiner Freunde angezeigt werden. Viel mehr Möglichkeiten selbst aktiv zu werden hat man gar nicht, sieht man mal von der Option ab, einen Titel zu "mögen" oder zu kommentieren. Letzten Endes kann ich mir aber auch den Kommentar sparen und stattdessen einfach einfach eine Rezension schreiben. Diese erscheint dann schließlich auch im Ping-Profil.

Stellt sich also die Frage, will ich überhaupt mehr machen können? Aus meine Sicht eher nicht. Schließlich ist Ping ein soziales Netz, welches sich einzig und allein um Musik drehen soll. Alle anderen Dinge lassen sich viel besser auf Facebook regeln. Umso wichtiger wäre eine Anbindung von Ping an Facebook - und zwar in beide Richtungen. Das was mir auf Ping präsentiert wird, finde ich trotzdem spannend. Wenn meine Freunde mal wieder neue Musik entdeckt haben, werde ich direkt darauf hingewiesen und kann den Titel sofort Probe hören. Ich persönlich finde das gut! Man sollte es aus meiner Sicht daher vermeiden, Ping ständig mit Facebook oder Twitter zu vergleichen. Die Aurichtung ist schließlich eine komplett andere. Eine Abschottung des Systems nach außen ist für mich allerdings auch eher kontraproduktiv.

Kann man Ping aber wirklich als den sechstgrößten Technik-Flop des Jahres bezeichnen? In der Begründung schreibt Business Insider, dass Apple mit Ping bewiesen habe, wenig von sozialen Netzwerken zu verstehen. Auch hier hinkt aus meiner Sicht wieder der Vergleich mit anderen Größen der Branche. Was mich aber am meisten an der Wahl stört ist, dass Ping gerade einmal seit drei Monaten am Netz ist. Zu diesem Zeitpunkt bereits von einem Flop zu sprechen ist doch ein wenig sehr voreilig. Sicherlich hätte Apple sich auch ein wenig mehr von Ping versprochen. Erst recht wenn man die potenzielle Benutzerzahl zugrunde legt. Aber ein solcher Dienst muss sich eben auch erst entwickeln und kann nicht sofort von 0 auf 100 durchstarten. Apple wird aus den Unzulänglichkeiten lernen, nachbessern und den Dienst früher oder später auch an Facebook anbinden.

Zu einem großen Teil wird der zukünftige Erfolg aber auch davon abhängen, wie sehr sich die Künstler in Ping einbringen. Einige der dort vertretenen Sänger und Bands nutzen den Dienst bereits ausgiebig um auf neue Projekte hinzuweisen oder Videos und Bilder zu veröffentlichen. Andere wiederum sind überhaupt noch nicht bei Ping vertreten oder halten sich mit News arg zurück. Einen richtungsweisenden Schritt könnte Apple nun gemeinsam mit dem viel zu früh verstorbenen Michael Jackson gegangen sein. Über dessen Profil wird nämlich aktuell exklusiv der noch nicht veröffentlichte Song "Much too soon" vom kommenden Album "Michael" zum Vorabhören angeboten. Über derlei Angebote könnte Apple Ping in Zukunft sicherlich weiter promoten.

Ich jedenfalls nutze Ping nach wie vor täglich und gerne. Sicher ist noch nicht alles Gold was glänzt, aber ich bin mir sicher das die aktuell noch bestehenden Unzulänglichkeiten ausgemerzt werden und Ping allen Musikliebhabern in Zukunft noch viel Freude bereiten wird.

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Kommentare

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Sven Kluegl am :

Ob es ein Flop ist kann ich nicht beurteilen.

Aber auch ich habe es nur ein mal angesehen und nicht mehr wieder bisher

Mit Facebook Anbindung könnte es aber was werden

Sven

MalvQ am :

Stimmt, besser nicht facebook und ping vergleichen. Es ist ja schlicht und ergreifen so, dass facebook dafür da ist die daten seiner nutzer zu verkaufen und Ping dafür mehr songs auf itunes zu verkaufen.

So hat jedes von einander unabhängig seine daseinsberechtigung, wobei eine verknüpfung natürlich beiden seiten mehr geldregen beschehren würde. Der nutzer hat davon natürlich auch was. Oder so...

Clingel am :

Mir war es ein soziales Netzwerk zu viel! Es gibt schon last.fm und da habe ich mehr Möglichkeiten. Deshalb habe ich Ping nicht gestartet.

Cullen am :

WTF is Ping? :D
Ich hab den quatsch schon lange deaktiviert. Sehe darin ueberhaupt keinen sinn. Total sinnlos. Meiner meinung nach ein unbrauchbarer riesen flop.

heinzg am :

Aus meiner Sicht ist es ein Flop, so wie es momentan ist. Wenn es von Anfang an mit Facebook-Anbindung gekommen wäre hätte es was werden können, so ist es -zumindest für mich -nutzlos.

phpART am :

Was habt ihr eigentlich alle? Ping ist das, was es sein sollte. Es macht, was es verspricht und macht es gut.
Ich finds super!

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