Skip to content

FaceTime bringt Push Notifications auf den Mac

Apples Motto beim Event am Mittwoch war "Back to the Mac.", was zum einen auf den Fokus der Veranstaltung auf Mac-Themen hinwies und zum anderen die Integration von iOS-Features in das kommende Mac OS X 10.7 Lion ankündigte. Ein bislang unerwähntes "Feature" welches dann vom iOS zum Mac wandern könnte, sind anscheinend Push Notifications. Dies deutet zumindest das ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte FaceTime für Mac an. Wer sich die Beta von FaceTime auf seinem Mac installiert und im Hintergrund die Netzwerküberwachung Little Snitch laufen hat, wird vermutlich schon auf den Dienst "apsd-ft" aufmerksam geworden sein, der "nach Hause telefonieren" möchte. "apsd-ft" dürfte dabei für "Apple Push Service Daemon - FaceTime" stehen. Hierüber wird dem FaceTime-User in Zukunft wohl signalisiert werden, dass er gerade angerufen wird. Interessant ist, dass FaceTime hierfür überhaupt nicht geöffnet sein muss. Geht ein Anruf ein, wird FaceTime automatisch mit der Möglichkeit gestartet, den Anruf anzunehmen oder abzulehnen. Damit dies möglich wird, musste auf einem Computer bislang im Hintergrund ein sogenannter "Daemon" aktiv sein, der allerdings (wenn auch nur in geringem Umfang) Ressourcen des Rechners verbraucht. Um dies zu verhindern, hat Apple auf diese Technologie beim iPhone und iPad verzichtet und stattdessen Push Notifications eingeführt. Genau darauf scheint nun auch FaceTime zu bauen.

Öffnet man das Programm-Bundle, findet man hier auch das zugehörige Framework.


Installiert man sich FaceTime auf dem Mac, werden automatisch verschiedene sogenannte LaunchAgents in ~/Library/LaunchAgents installiert, z.B. com.apple.apsd-ft.plist und com.apple.FTMonitor.plist.

Wie aber kommt es, dass FaceTime weiß das ich angerufen werde, auch wenn die App gar nicht geöffnet ist? Dies liegt daran, dass man wenn man FaceTime schließt nicht automatisch ausgeloggt wird. Führt man dies nicht manuell durch, bleibt man also auch bei geschlossener Anwendung bei FaceTime angemeldet. Genau hierauf fußt auch die bereits gestern entdeckte Sicherheitslücke der ersten Beta. Erkennen kann man dies auch daran, dass man sofort angemeldet ist, wenn man die Anwendung öffnet. Ist man also angemeldet und beendet FaceTime, ist man trotzdem für eingehende Anrufe erreichbar. Signalisiert wird dies mit dem folgenden sich öffnenden Fenster:

Apple weist hierauf auch explizit auf den Info-Seiten zu FaceTime für Mac hin.


Verpasst man den Anruf, weist einen das FaceTime-Icon im Dock darauf hin, in dem es (ähnlich wie z.B. auch bei Mail) ein Badge bekommt, welches die Anzahl der entgangenen Anrufe signalisiert:


Auf dem Screenshot ist neben der Anzeige des entgangenen Anrufs auch zu erkennen, dass FaceTime selbst gar nicht gestartet ist (fehlender Leuchtpunkt unter dem Icon). Die Tatsache das man ohne Einwirkung ständig angemeldet bleibt, kann aber auch zu Problemen führen. Versucht man FaceTime beispielsweise zu deinstallierten ohne sich vorher ausgeloggt zu haben, schlägt dies fehl, weil im Hintergrund noch Komponenten aktiv sind. Loggt man sich vor der Deinstallation aus, funktioniert alles wie gewohnt.

Grundsätzlich ist die Tatsache, dass man quasi auch ohne sein Wissen bei FaceTime nach dem Beenden der Anwendung eingeloggt bleibt durchaus beunruhigend und birgt einige Gefahren. Da es sich aber aktuell noch um die erste Beta handelt, ist es durchaus möglich, dass Apple hier noch nachjustiert. Auf der anderen Seite ist die Übernahme von Push Notifications aus dem iOS in Mac OS X aber durchaus begrüßendwert, da dies das Potenzial bietet, Ressourcen zu sparen und trotzdem auf Neuigkeiten hingewiesen zu werden. Evtl. wird die Technik in Zukunft also auch z.B. bei Mail oder anderen Anwendungen eingesetzt.

P.S.: Um sich bei FaceTime abzumelden, geht man über die Menüleiste in die Einstellungen. Hier kann FaceTime über einen Schieberegler deaktiviert werden und man ist für ankommende Anrufe nicht erreichbar. Um sich komplett abzumelden, klickt man auf den angemeldeten Account und findet im sich darauf öffnenden Menü den Button "Abmelden". Der schnellere Weg führt hierbei aber auch über die Menüleiste und dort direkt auf den Punkt "Abmelden". Alternativ steht zudem die Tastenkombination "K" zur Verfügung.

UPDATE: Der fehlende Leuchtindikator für aktive Anwendungen könnte ein Vorbote für weitreichende Veränderungen hinsichtlich der App-Verwaltung unter Mac OS X Lion sein.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Knödel am :

Sehr interessanter Beitrag!
Die Richtung scheint klar, und es ist erstaunlich wie Apple das umsetzt. Ein großer Plan...

asterix333 am :

Schön, den Verfasser der interessanten Nachrichten mal zu Gesicht zu bekommen :-)

Toast am :

Aber anders würde FaceTIme ja auch wenig Sinn machen, wenn im Hintergrund nicht geprüft wird, ob ein Anruf eingeht. Das wäre so als ob man sein iPhone umschaltet auf Flugmodus. So kann man den Partner auch nicht mehr erreichen.

Weil sonst kann ich ja auch gleich iChat verwenden. Dort ist es ja so, wenn man iChat beendet ist man offline, Punkt. Das heißt wenn man mal spontan mit seinen Kumpel Videochatten möchte, muss ich immer hoffen dass er gerade online ist. Bei FaceTIme ist die Wahrscheinlichkeit viel größer (wenn der User das so will) dass ich ihn einfach mal zum Videochat einladen kann, wenn sein Mac an ist. Das ist doch Ideal.

Warum sollte Apple daran was ändern? Genau so muss es doch sein! Ist beim iPhone 4 doch genau so. Sobald man FaceTime aktiviert hat ist man für FaceTime erreichbar.

Das ist sehr klug gemacht dass sie für den Mac jetzt auch Push Notification dafür verwenden.

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Formular-Optionen